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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Kopf. Wieso dachte er überhaupt über sie nach? Es war höchste Zeit für einen Kaffee. Cat war sein Tourguide, und sie würden wie bisher freundlich und einigermaßen kameradschaftlich miteinander umgehen.
    Als Cat am Vorabend das Kochen oder eher das Aufwärmen ihrer Fertigmahlzeiten übernommen hatte, war Rob mit dem Aufbau der Zelte beschäftigt gewesen, hatte aber ihre einzelnen Handgriffe aufmerksam beobachtet. So hatte er jetzt keinerlei Probleme, den Esbit-Kocher anzuzünden und etwas Wasser in einem Topf zum Kochen zu bringen. Er riss eine der kleinen Tüten auf, die Luc ihm mit einem breiten Grinsen überlassen hatte, und atmete den köstlichen Duft tief ein. Als das Wasser auf das lösliche Kaffeepulver traf, verstärkte sich das Aroma noch. Rob genoss gerade den ersten Schluck, als er hinter sich hörte, dass ein Reißverschluss aufgezogen wurde. Wesentlich eleganter als er schob sich Cat ins Freie und schnupperte.
    »Das riecht ja wie richtiger Kaffee.«
    Die beleidigt klingende Feststellung verbunden mit dem fehlenden Gruß und der hoch erhobenen Nase brachten ihn zum Schmunzeln. »Das ist richtiger Kaffee. Willst du mal probieren?«
    Sie nahm ihm so schnell den Becher aus der Hand, dass er lachte. Vorsichtig trank sie einen Schluck, riss die Augen auf und nahm genüsslich einen zweiten. Als sie ihm den Becher zurückgeben wollte, winkte er ab. »Behalt ihn. Ich mache mir einen neuen.«
    Sie nickte, blinzelte und runzelte die Stirn. »Guten Morgen, Rob.«
    Damit brachte sie ihn endgültig zum Lachen. »Guten Morgen, Cat. Mein Kaffeevorrat müsste für uns beide reichen. Ich werde zusehen, dass dich dein Becher jeden Morgen rechtzeitig erwartet. Ohne Kaffee bin ich morgens auch nicht ansprechbar.«
    Mit einem Lächeln, das ihm ausgesprochen gut gefiel, setzte sie sich auf einen Felsen und seufzte. »Du hast mich durchschaut. Aber nun verrate mir bitte, woher dieses Wundermittel kommt. Ich habe sämtliche, wirklich sämtliche Pulverkaffees durchprobiert und alle weggeschüttet. Das ganze Zeug war einfach nur grausam und bestimmt kein Kaffee. Ich bin dann während der Touren durch den Park auf Tee umgestiegen, aber eine echte Lösung ist das auch nicht. Also, Rob, wen muss ich bestechen oder überfallen, um an dieses Pulver zu kommen?«
    »Ich habe es von meinem Bruder, und der hat das von einem Freund aus Deutschland. Wenn wir zurück sind, besorge ich dir den Namen des Herstellers. Übers Internet finden wir bestimmt eine Bezugsquelle, und wenn nicht, muss der Freund meines Bruders dir eben auch regelmäßig so ein Survival-Paket schicken. Das bekommen wir hin.«
    Cats Begeisterung erinnerte ihn an Murats Tochter und weit mehr als die Natur interessierte ihn plötzlich, wie der Kaffee sie verwandelte. So entspannt und zugänglich hatte er sie bisher nicht erlebt, und er hatte das Gefühl, es mit einer völlig anderen Frau zu tun zu haben.
    Allerdings mit keiner, die ihn interessierte, rief er sich innerlich zur Ordnung. Mit den zerzausten Haaren und ihrem Lächeln sah Cat zwar sehr attraktiv aus, aber das Letzte, das er jetzt gebrauchen konnte, war eine ernsthafte Beziehung mit einer Parkrangerin, die, schon wegen ihrer weit voneinander entfernt liegenden Wohnorte, keinerlei Zukunft hatte. Cats Beine waren etwas zu muskulös, um dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen, aber dennoch hatte er plötzlich Bilder vor Augen, wie Cat ihre langen Beine um ihn schlang und … Verdammt, er brauchte unbedingt selbst einen Kaffee, um seine Gedanken wieder in geordnete Bahnen zu lenken.
    Den Kaffee zu kochen, half ihm tatsächlich, sich wieder auf die vor ihnen liegende Tour zu konzentrieren. Nachdem sie am Vortag bergauf gewandert waren, konnte er sich kaum vorstellen, dass es noch höher hinaufging. Mangels einer Alternative benutzte er Cats Becher und trat näher an den Rand des Plateaus. Den Kopf in den Nacken gelegt musterte er die steile Felswand vor sich. Dort kam man ohne Kletterausrüstung nicht weiter. Hinter ihm lag der Pfad, den sie gekommen waren. Blieb die Frage, wo es weitergehen sollte.
    »Du siehst in die falsche Richtung. Ich zeige dir gleich, wo es weitergeht.« Unbemerkt war Cat so dicht an ihn herangetreten, dass sich ihre Schultern berührten. »Aber erst möchte ich noch eine Sache überprüfen. Kannst du mal mitkommen?«
    Ratlos folgte Rob ihr zum anderen Rand des Plateaus. Für seinen Geschmack blieb Cat viel zu dicht vor dem steilen Abgrund stehen, trotzdem ging er zu ihr.
    Sie

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