Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
gewesen, und das hätte sie dem Typen, der auf sie schoss, zu gerne bewiesen. Aber für derartige Überlegungen war jetzt der falsche Moment. Die Zeit lief ihnen davon. »Los!«
    Mit dem Gewicht des Rucksacks den steinigen Pfad entlangzusprinten war kein Vergnügen und erinnerte sie an ihre Ausbildung. Sie hörte beinahe noch die Stimme ihres Ausbilders. »Schneller! Schneller!«
    Die nächsten Kugeln verfehlten sie deutlich. Der Schütze konnte jetzt nur noch auf einen Glückstreffer hoffen. Damit hatten sie so gut wie gewonnen.
    Kaum war der Pfad breit genug, lief Rob plötzlich neben ihr. Erstaunt erkannte sie seine Absicht. Er wollte sie mit seinem eigenen Körper decken. Für eine Diskussion war das der falsche Zeitpunkt, und bis zu den rettenden Felsen waren es nur noch wenige Meter.
    Als sie ihr Ziel erreicht hatten, verzog Rob das Gesicht und lehnte sich nach Luft ringend mit dem Rücken gegen den Fels. »Jetzt weiß ich, warum es heißt, dass Kirchen ein sicherer Hort sind.«
    Er hatte also noch Zeit gehabt, die ungewöhnliche Form des Felsens zu bemerken. Allmählich brachte Rob sie zur Verzweiflung. Immer wenn sie glaubte, ihn durchschaut zu haben, zeigte er eine neue Facette, die ihre Einschätzung wieder über den Haufen warf.
    »Schön, dass du die Nerven behalten hast, aber lass uns eins klarstellen. Wenn du selbst keinen Babysitter willst, dann hör auch auf, für mich Bodyguard zu spielen. Das war sehr nett, aber überflüssig. Bist du okay?«
    Rob zwinkerte ihr zu und hielt ihr seine offene Handfläche hin. »Die habe ich mir eben aufgeschürft. Bekomme ich ein Pflaster?«
    Der Mann war unmöglich. Man hatte ohne Vorwarnung auf sie geschossen, sie waren nur knapp entkommen, und er machte einen Scherz über einen winzigen Kratzer. Dennoch konnte sie nichts gegen das Lachen tun, das in ihr aufstieg. »Willst du vielleicht auch noch ein Küsschen als Trost?«
    Den Spruch hätte sie sich besser verkniffen. Trotz seiner Sonnenbrille erkannte sie, dass sein Blick intensiver wurde, und ihr lief ein Schauer über den Rücken.
    »Darauf komme ich gerne zurück. Wenn ich nachdenke, fallen mir bestimmt noch andere Verletzungen ein, wegen denen du mich trösten könntest.«
    »Typisch Anwalt.«
    »Irgendwann musst du mir verraten, was dir ein Vertreter meines Berufes angetan hat. Aber jetzt würde ich gerne wissen, wie wir hier wieder wegkommen.«
    Der Mann war wirklich unglaublich. Zunächst das kleine scherzhafte Geplänkel, das ihre Anspannung vertrieben hatte, und jetzt die ruhige Nachfrage. Sie hätte mit deutlichen Zeichen von Panik oder vielleicht sogar Vorwürfen gerechnet, aber nicht damit.
    »Sieh mal da rüber. Es gibt zwei Möglichkeiten, unsere Tour fortzusetzen. Auf dem geplanten Pfad da oben rauf.« Sie zögerte. »Wir würden dann in ein Gebiet kommen, in dem die Chancen auf Berglöwen am größten sind.«
    »Nichts gegen die Raubkatzen, aber die interessieren mich im Moment eher weniger. Nach dem Zwischenfall können wir kaum zur Tagesordnung zurückkehren. Wie sieht die Alternative aus?«
    »Den Pfad da runter. Das ist ziemlich beschwerlich. Wir hätten zwar mehr Deckung, würden uns allerdings auch in die Richtung bewegen, aus der die Schüsse kamen. Unser Ziel wäre dann die Pferderanch, auf der wir übermorgen eine Nacht verbringen wollten. Die würden wir dann etwas früher als geplant erreichen.«
    »Klingt gut. Willst du nicht deinen Boss anrufen? Der sollte doch wohl wissen, was hier eigentlich los ist.«
    »Mach ich sofort.« Im letzten Moment ließ Cat ihre Hand sinken. Beinah hätte sie wieder begonnen, den Nagel ihres Daumens mit den Zähnen zu bearbeiten. Dabei hatte sie gedacht, diese Angewohnheit schon vor Jahren abgelegt zu haben. »Ted soll auch nachfragen, ob auf der Ranch alles in Ordnung ist. Es gibt nicht viele Wege, die dieser Mistkerl mit ihrem Quad benutzt haben könnte, und eigentlich müsste Frank sie bemerkt haben.«
    »Warum rufst du ihn nicht selbst an?«
    Ungeduldig seufzte sie, dabei war die Frage durchaus berechtigt. »Frank benutzt ein uraltes Funkgerät statt eines Handys.«
    Wie erwartet reagierte ihr Boss verärgert und besorgt auf ihren Anruf. Helfen konnte er ihnen nicht, wollte aber einen Hubschrauber anfordern, der einen Kontrollflug unternehmen sollte. Cat wusste, dass das wenig Aussicht auf Erfolg haben würde und ging auf den Punkt nicht weiter ein. Die Gegend war für eine Luftüberwachung einfach zu unübersichtlich.
    Leider war Ted noch nicht

Weitere Kostenlose Bücher