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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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auskennt, aber bestimmt keinen Babysitter. Ich wollte dir eigentlich zurufen, dass ich kurz stehen geblieben bin, aber dann hätte ich die beiden noch schneller vertrieben.«
    Erst jetzt bemerkte sie den Fotoapparat in seiner Hand. Er drückte einen Knopf und hielt ihr das Display hin. Zwei spielende Wolfswelpen. Wie konnten ihr die entgangen sein?
    Rob erahnte ihre stumme Frage. »Du warst schon an dem Busch vorbei, als ich ein leises Fiepen gehört und nachgesehen habe, was dahinter los ist. Leider haben die beiden mich viel zu schnell bemerkt und sind verschwunden.«
    »Sei froh, dass nicht plötzlich die Mutter vor dir aufgetaucht ist.«
    Obwohl seine Erklärung nachvollziehbar war, ärgerte sie sich. Welpen spielten nicht gerade geräuschlos, und es war ihr Job, die Augen offen zu halten. Erst bemerkte sie die jungen Wölfe nicht, dann fiel ihr nicht auf, dass Rob etliche Meter hinter ihr war. Mist! Auch wenn sie allen Grund hatte, sich Gedanken über das merkwürdige Geschehen auf der anderen Bergseite zu machen, war das keine Rechtfertigung für ihre Nachlässigkeit. Sie wollte sich gerade erneut bei Rob entschuldigen, als sie seine plötzlich grimmige Miene bemerkte. Sie kam nicht dazu, auch nur ein Wort hervorzubringen.
    »Wenn du jetzt ein Drama daraus machst, dass wir uns einige Meter voneinander entfernt haben, werde ich wirklich sauer. Was soll denn da bitte schön passieren? Noch einmal: Ich brauche keinen Babysitter, sondern kann verdammt gut auf mich selbst aufpassen.«
    Sein Befehlston konnte es mit dem ihres ehemaligen Vorgesetzten aufnehmen. Bisher hatte sie Rob niemals auch nur ansatzweise sauer erlebt, nur ruhig, nachdenklich oder amüsiert. Verblüfft über diesen plötzlichen Wandel blinzelte sie. »Ich habe nur daran gedacht, mich zu entschuldigen, bin aber gar nicht dazugekommen, das zu tun. Das dürfte daher kaum strafbar sein.«
    Etwas blitzte in seinen Augen auf, das sie nicht benennen konnte. Rob holte seine Sonnenbrille aus der Brusttasche seiner Jacke, setzte sie auf und verhinderte dadurch, dass sie seine Stimmung einschätzen konnte. »Es gibt Fälle, da ist auch der Versuch strafbar.« Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel.
    »Das gilt doch wohl kaum für …« Über sich selbst irritiert, brach sie ab. Wieso rechtfertigte sie sich eigentlich? Die Fakten sprachen für sich. Sie setzte erneut an: »Egal, wie du es siehst, es ist mein Job, auf dich aufzupassen. Jedenfalls solange wir uns im Park befinden. Wenn du damit nicht leben kannst, sollten wir uns besser auf den Rückweg machen. In zwanzig Minuten kommen wir zu einem Punkt, an dem ich eine Pause machen wollte. Bis dahin kannst du es dir überlegen.«
    Ach, Mist! So extrem hatte sie eigentlich nicht reagieren wollen, aber Robs Ton hatte sie in Rage gebracht. Sie wartete keine Antwort ab, sondern drehte sich um und ging weiter. Wenn er ihr nicht folgte, kam das einer Entscheidung gleich.
    Sie war noch keine zehn Meter weit gekommen, als sie einen Knall hörte, der von einem leisen Pfeifen begleitet wurde. Sie überlegte keine Sekunde, sondern handelte instinktiv. Herumzuwirbeln und Rob mit sich zu Boden reißen war eine fließende Bewegung. Abrollen ging wegen des Rucksacks nicht, so landeten sie dicht nebeneinander hart auf dem Boden. Kurz schoss ihr durch den Kopf, dass es fatale Auswirkungen gehabt hätte, wenn er ihr nicht gefolgt wäre. Aber darüber konnte sie später nachdenken. Jetzt mussten sie Deckung vor dem Schützen finden. Wieder das typische Pfeifen und dieses Mal schlug dicht über ihren Köpfen etwas in den Stamm einer Kiefer ein. Holzsplitter fielen auf sie herab. Der Mistkerl hatte sie immer noch im Visier und war dabei, sich auf sie einzuschießen.
    »Wir müssen weiter zu den Felsen dort drüben. Hier kann er uns treffen.«
    Rob hatte die Zähne sichtbar zusammengebissen und betrachtete den vor ihnen liegenden schmalen Pfad. »Sprinten oder robben?«
    »Laufen! Aus der Entfernung ist es so gut wie unmöglich, ein sich schnell bewegendes Ziel zu treffen.«
    »Hoffentlich weiß der Mistkerl, der auf uns schießt, das auch.«
    Die nächste Kugel fetzte ein Stück Holz aus dem Kiefernstamm. Dieses Mal schon deutlich dichter. Cat wünschte sich, sie hätte ihr altes Gewehr in der Hand. Damit hätte sie verdammt gute Chancen gehabt, das Blatt zu wenden. Wenn der Schütze mit der Reichweite nicht etwas überfordert wäre, läge schon einer von ihnen schwer verletzt am Boden. Für sie wäre die Distanz kein Problem

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