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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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besser kennt als ich mich selbst. Luc hat mir gleich prophezeit, dass mich hier nicht nur die Berglöwen faszinieren werden.«
    Ihr strahlendes Lächeln blitzte auf. Es berührte ihn tief, dass sie sich so über ein vergleichsweise einfaches Kompliment freute. Mit Worten hatte er noch nie Probleme gehabt, und dieses Glitzern in ihren grünen Augen wollte er noch viele Male sehen.
    Ihr Weg direkt durch den Wald löste nach kurzer Zeit zwiespältige Gefühle in Rob aus. Es war zwar faszinierend, wie die Sonnenstrahlen sich ihren Weg durch den dichten Bewuchs suchten und bizarre Muster auf den schattigen Waldboden zeichneten, aber dennoch sah er, so weit er blicken konnte, nichts außer Baumstämmen. Die dünnen Kiefern hatten im unteren Bereich keine Äste, sodass die Umgebung seltsam tot wirkte. Nur die unterschiedlichsten Tiere, die sie immer wieder aufscheuchten und die sie eher neugierig als ängstlich beobachteten, sorgten für ein wenig Ablenkung. Vor allem die Eichhörnchen gefielen ihm. Einige schwangen ihre buschigen Schwänze hin und her, als ob sie sich über ihr Eindringen beschweren wollten. Die Temperaturen stiegen schnell, zu schnell für seinen Geschmack, und die Wärme wurde drückend. Er vermisste die kühle und klare Luft, die für die höheren Gebirgslagen so typisch war.
    Cat blieb stehen, nahm den Rucksack ab und zog die Jacke aus. »Ziemlich warm heute.«
    »Stimmt.« Er folgte ihrem Beispiel und befestigte die Jacke am Rucksack.
    Seine kurz angebundene Art schien Cat zu überraschen. »Besonders glücklich siehst du nicht aus.«
    »Mir gefällt diese Gegend nicht. Da war es gestern sogar angenehmer, sich durch die Büsche zu zwängen. All die kahlen Stämme sind irgendwie deprimierend.«
    »Ich verstehe, was du meinst. Ehrlich gesagt, mag ich es weiter oben oder unten auch lieber. Dann lass uns weitergehen, damit wir hier schnell raus sind.«
    Er griff nach seinem Rucksack und fluchte im nächsten Moment. Das mittlerweile bekannte Motorengeräusch erklang in der Ferne. »Verdammt, das ist auch so ein Punkt. Die Stämme sind so dünn, dass sie nicht einmal eine vernünftige Deckung abgeben. Sie stehen aber weit genug auseinander, dass ein Quad hindurchkäme.«
    Cat lauschte angespannt. »Ich hatte vorhin schon den Eindruck, dass sie so eine Art Suchkreis fahren. Du hast recht, lass uns verschwinden. In einer guten halben Stunde erreichen wir ein Gebiet, durch das sie uns nicht folgen können.«
    Wahrscheinlich würden sie sich dann wieder durch die Büsche schlagen müssen. Und wie sie ungesehen über den Fluss kommen wollten, war Rob auch noch ein Rätsel. Aber die Antworten würde er früh genug erfahren.
    Während sie weitergingen, schwoll das Motorengeräusch abwechselnd an, wurde dann wieder leiser und war schließlich nicht mehr zu hören. Dieser Rhythmus wiederholte sich etliche Male. Die Situation gefiel Rob überhaupt nicht. Er hatte zwar kaum Erfahrung im Umgang mit Waffen, aber dennoch hätte er sich sicherer gefühlt, wenn er wenigstens eine Pistole gehabt hätte. Bisher hatte er nur zum Spaß und aus Neugier mit seinen Brüdern auf Schießständen und einmal in einer abgelegenen Ecke des Grundstücks seiner Eltern geschossen, sich dabei aber ziemlich gut angestellt. Jay und Luc waren jedenfalls zufrieden gewesen und hatten ihm ein natürliches Talent im Umgang mit Waffen bescheinigt. Wenn man noch Cats Fähigkeiten dazurechnete, wären sie ernst zu nehmende Gegner, wenn es ihnen gelänge, ein Gewehr oder eine Pistole in die Hände zu bekommen. Er würde einiges dafür geben, wenn er eine gefährlichere Waffe als sein Taschenmesser gehabt hätte. Das Gefühl, von unbekannten Verfolgern gejagt zu werden, löste eher Wut als Angst in ihm aus – und den Wunsch nach einer offenen Konfrontation. Das überraschte ihn. Als ob die verfahrene Lage nicht ausreichte. Auf seine widersprüchlichen Gefühle hätte er gut verzichten können. Dazu kam noch Cat, die ihn mehr und mehr anzog. Ein erholsamer Urlaub sah anders aus, und dennoch genoss er jede Sekunde.
    Zwischen den Bäumen blitzte etwas auf, das er nicht genau einordnen konnte.
    »Da drüben ist es. Ich bin gespannt, was du sagst.«
    Cat beschleunigte ihren Schritt, und Rob folgte ihr neugierig. An der Stelle, die sie meinte, schien es überraschend hell zu sein. Einzelheiten konnte er jedoch nicht ausmachen. Wenige Meter weiter erkannte er ihr Ziel, und wie schon am Tag zuvor verschlug es ihm die Sprache. Es musste sich um eine der

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