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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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ab einem gewissen Alter …«
    Luc knirschte mit den Zähnen. Das klang ja, als ob er schon Mitte vierzig und nicht gut zehn Jahre jünger wäre. Scott und ihn trennten nur zwei Jahre, und es wäre ihm ein Vergnügen, seinem Freund und Stellvertreter im Team zu zeigen, wo sein Platz war – ein ganzes Stück hinter ihm.
    Timothy verkniff sich ein Lachen, aber seine zuckenden Mundwinkel verrieten, dass er sich prächtig über das anstehende Duell seiner vorgesetzten Offiziere amüsierte.
    »Ich hoffe, deine gute Laune hält an, wenn du mit Chris auf der Strecke unterwegs bist.«
    Das wirkte. Timothy wurde schlagartig ernst und räusperte sich. »So, wir können dann. Seid ihr so weit?«
    Lucs Blick reichte als Antwort, und Timothy gab das Startsignal. Scott setzte sich schon auf den ersten Metern ein Stück von Luc ab, aber das war nichts Neues. Lauftechnisch hatte der Texaner einen leichten Vorteil, dies änderte sich jedoch meistens schon am ersten Hindernis, bei dem Luc sein Geschick und seine Kraft ausspielen konnte. In der Regel wurde der Wettkampf zwischen ihnen erst kurz vor dem Ziel entschieden.
    Da sie nach all den Jahren den Hindernisparcours bis ins letzte Detail kannten, blieben ihnen genügend Zeit und Atem, um sich mit einigen passenden Bemerkungen gegenseitig anzufeuern oder zu provozieren. Es ging eben nichts über einen engen Freund, der einem so nahe stand wie ein Bruder. Am letzten Hindernis schien Scott einen winzigen Moment abgelenkt und drohte von dem Holzgerüst zu rutschen, das sie überwinden mussten. Luc bekam ihn gerade noch am T-Shirt zu fassen.
    Scott hielt sich nicht mit einem Dank auf. »Ärger auf zwölf Uhr, Boss.«
    Luc erkannte gerade noch, dass ein Mann in einer Uniform der US Marines neben Timothy stand und aufgebracht auf ihn einredete. Dann war sein Freund an ihm vorbei, und Luc drohte seinen Vorsprung zu verlieren. Timothys Problem würde warten müssen. Luc zog sich an den Sprossen hoch und verzichtete darauf, sich auf der anderen Seite hinabzuhangeln, wie Scott es bereits tat. Stattdessen sprang er aus gut vier Metern Höhe in die Tiefe und rollte sich in dem weichen Sand ab. Scott schickte ihm einen Fluch hinterher, den Luc ignorierte, rappelte sich auf und sprintete mit einigen Metern Vorsprung gegenüber seinem Freund durchs Ziel.
    Timothy, der Sanitäter ihres Teams, sah Luc missbilligend an. »Das hätte schiefgehen können, Boss. Alle Knochen heil geblieben?«
    Luc verzichtete auf eine direkte Antwort und musterte den grauhaarigen Mann, mit dem Timothy sich unterhalten hatte. Das Namensschild wies ihn als »Shoemaker« aus, die Rangabzeichen als Colonel. Damit war Shoemaker ranghöher als Luc, aber da sie zu verschiedenen Teilen der Streitkräfte gehörten, interessierte ihn das nicht. »Was ist hier los?«
    Der Colonel bedachte Luc mit einem Blick, der geeignet war, einen Rekruten dazu zu bringen, um seine Entlassung zu bitten. »Und wer sind Sie?«
    »Lucien DeGrasse, der vorgesetzte Offizier des Mannes, den Sie hier von seinen Aufgaben abhalten. Ich kann meine Frage gerne wiederholen, oder bekomme ich auch so eine Antwort?« Luc verzichtete absichtlich auf die Nennung seines Rangs, der ihn in eine ungünstigere Position gebracht hätte.
    Shoemaker schien eine scharfe Erwiderung im letzten Moment herunterzuschlucken, aber sein Ärger war ihm anzumerken. »Antworten hätte ich gerne von Ihnen. Warum zieht einer Ihrer Männer Erkundigungen über einen meiner ehemaligen Offiziere ein?«
    Hinter Shoemakers Rücken formte Timothy stumm den Namen »Cat Johnson«.
    Der Zusammenhang lag auf der Hand. Shoemaker musste Cats ehemaliger Vorgesetzter sein. Damit ergaben sich gleich zwei Fragen, die Luc irritierten. Wieso war der Unteroffizier nach Timothys harmloser Nachfrage gleich zu Shoemaker gerannt? Und wieso tauchte der hier auf, um Timothy ins Kreuzverhör zu nehmen?
    Scott wirkte genauso ratlos, wie er sich selbst fühlte.
    Luc entschied sich zunächst für ein klassisches Ausweichmanöver. »Von Erkundigungen kann keine Rede sein. Aber wenn eine vergleichsweise unbedeutende Frage Sie veranlasst, uns zu besuchen, ergeben sich damit einige interessante Ansatzpunkte. Wir können in meinem Büro weiterreden, nachdem ich geduscht habe. Timothy wird Ihnen zeigen, wo Sie uns finden.«
    Shoemakers Lippen waren nur noch ein dünner Strich, als er nickte, aber ihm musste klar sein, dass er Luc nicht zwingen konnte, mit ihm zu sprechen.
    Luc wandte sich ab, und Scott folgte ihm so

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