Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
als er das wächserne Gesicht einer etwa gleichaltrigen Frau erkannte.
    Langsam, um seine Beherrschung kämpfend, ging er zurück und erreichte das Erdgeschoss gerade noch rechtzeitig, um Cat davon abzuhalten, die Treppe hinaufzugehen. Ein Blick in sein Gesicht reichte ihr. Sie wich zurück und schlug die Hand vor den Mund.
    »Du gehst da nicht rauf. Wir verschwinden jetzt von hier und überlassen den Rest der Polizei.«
    Ihre Augen weiteten sich. In der nächsten Sekunde riss sie ihn zur Seite. Mit einem dumpfen Knall schlug etwas hinter Rob in die Wand.
    »Weg hier!« Cat fasste nach seiner Hand und zog ihn mit sich zurück in die Küche. »Sie kommen von vorne. Wir müssen hinten raus.«
    Trotz des Schocks handelte sie wie ein kampferprobter Marine, und Rob war einfach nur dankbar dafür, dass sie die Gefahr rechtzeitig erkannt hatte und die Nerven behielt.
    Weitere Geschosse schlugen in den Flur ein, den sie allerdings längst verlassen hatten. Mit einer derart schnellen Reaktion hatten die Mistkerle offenbar nicht gerechnet. Aber auch in der Küche gab es keine vernünftige Deckung. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, schnell genug den Wald zu erreichen und sich dort zu verstecken.
    Zusammen sprinteten sie los. Rob zog unwillkürlich den Kopf ein, als hinter ihnen erneut gefeuert wurde. Sie hatten die ersten Bäume gerade erreicht, als Cat aufschrie, aus vollem Lauf hinfiel und reglos liegen blieb.
    Schlitternd kam Rob zum Stehen. In die Kiefer direkt neben ihm schlug eine Kugel ein. Noch war er ihren Verfolgern ungeschützt ausgeliefert. Schon wenige Meter weiter würde er kein Ziel mehr abgeben, aber er brachte es nicht fertig, Cat zurückzulassen. Nicht einmal, wenn es ihn sein eigenes Leben kosten sollte. Ein Mann mit gezogener Pistole kam über die Rasenfläche auf sie zugerannt. Rob ignorierte ihn und tastete nach Cats Puls. Erleichtert atmete er auf, als er das Pulsieren unter seiner Fingerspitze fühlte. Vielleicht etwas schwach, aber regelmäßig. Verletzungen konnte er keine entdecken, nur der Rucksack hatte ein Loch, das er vorher nicht bemerkt hatte. Der Aufprall konnte gereicht haben, um sie umzuwerfen, und vielleicht, ganz vielleicht hatte sie ja Glück gehabt, und der Inhalt des Rucksacks hatte die Kugel ausreichend gebremst. Um das zu überprüfen, fehlte ihm die Zeit. Der Typ hatte sie beinahe erreicht.
    Rob stand auf und sah ihm ruhig entgegen. Mit einem Gegner konnte er vielleicht fertig werden. Wieder das verdammte Wort »vielleicht«. Er korrigierte sich innerlich. Er
musste
mit ihm fertig werden. Eine andere Möglichkeit blieb ihm nicht.
    Im Karatetraining und auch bei seinem Besuch in Deutschland hatten sie oft genug geübt, bewaffnete Angreifer zu überwältigen. In der Tiefgarage hatte er Erfolg gehabt und eine wertvolle Lektion gelernt. Murats Worte klangen ihm noch in den Ohren. »Erst die Waffe …« Dieses Mal würde er die Prioritäten richtig setzen. Aber zunächst musste er den Kerl überzeugen, dass er harmlos und kein potenzieller Gegner war. Langsam hob er die Hände auf Brusthöhe und bemühte sich, ängstlich auszusehen, während er in Wirklichkeit hoch konzentriert jede Bewegung des Mannes beobachtete.
    Den Mund zu einem hämischen Grinsen verzogen, blieb der Kerl vor ihm stehen. »Endstation. Bist du der Typ, der den Abhang runtergestürzt ist, oder seid ihr zu dritt unterwegs?« Er bedachte Cats reglose Gestalt mit einem anzüglichen Blick. »So ein flotter Dreier mit ihr hätte ja auch was. Verdammt schade, dass ihr zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen seid.«
    »Wir sind nur zu zweit. Was habt ihr davon, einen alten Mann und seine Frau umzubringen?«
    »Sie waren auch zur falschen Zeit am falschen Ort. So was nennt man Kollateralschaden. Was ist mit ihr? Ist sie hinüber?«
    Der Kerl zeigte mit der Mündung seiner Pistole auf Cat. Eine bessere Möglichkeit würde Rob nicht bekommen. Er drehte sich um die eigene Achse und riss dabei das Bein hoch. Den Tritt hatte er im Training Hunderte Male schnell und perfekt hinbekommen, und auch jetzt verfehlte er sein Ziel nicht. Sein Fuß traf das Handgelenk seines Gegners, und die Waffe fiel zu Boden. Rob setzte mit einem klassischen Kinnhaken nach und schickte ihn mit einem Tritt in den Bauch endgültig zu Boden. So schnell würde der Mann nicht wieder aufstehen. Robs Erleichterung dauerte nur einen Sekundenbruchteil, denn aus dem Haus stürmten zwei weitere Männer. Beide hielten Gewehre in den Händen, und instinktiv ahnte

Weitere Kostenlose Bücher