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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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weitere Kirchen. Nazarener, Assembly of God, Apostolen, eine Pfingstgemeinde. Bethäuser, Gemeinden, heilige Orte. Und alle möglichen Baptisten: First, Shiloh, Zion, Ebenezer, Missionary, Pilgrim. Kirchen, wohin man schaute. Ein gottverdammt religiöser Ort, auf den doch so viel Niedertracht wartete, dachte Ray Bob.
    Er fuhr am Ortsschild von Woodville vorbei, hinter dem das Hauptgeschäftsviertel begann. Die Bezirkshauptstadt, in der alle einkauften. Er parkte beim Wal-Mart und vertrat sich die Beine. Später Nachmittag, und im Westen hing die rote Sonne. Es war immer noch warm, doch es würde bald abkühlen. Einige Stärlinge inspizierten den Gehweg, gefiederte Wegelagerer, die auf und ab stolzierten und nach Leckerbissen Ausschau hielten. Von den Bäumen drang das Zirpen der Zikaden und Grillen herüber.
    Er betrat den Laden, kaufte eine Zwei-Liter-Plastikflasche Dr. Pepper und eine riesige Tüte Käse-Flips. Im Eingangsbereich steckte er die aktuelle Ausgabe des East Texas Peddler ein und studierte das Schwarze Brett. Frischer Wels zu verkaufen, sowie eine Remington Pumpgun Kaliber.12. Auf Karteikarten wurden Ackerland, gebrauchte Babykleidung und Deckhengste angeboten. Außerdem hingen hier Flugblätter für eine Gospel-Musik-Show in der Highschool mit den Clouds of Glory und dem True Light Gospel Trio. Sein Blick wanderte zur Seite und verweilte auf einem Stück braunem Papier, das von einer Einkaufstüte abgerissen worden war: Mayhaw-Gelee, frisch eingemacht, 2 Dollar das Pfund. Ethel Matthews, Jasper. Rufen Sie mich an .
    Ray Bob lächelte. Keine Telefonnummer. Tante Ethel, die Schwester seiner Mutter. Zum vierten Mal verheiratet, zumindest war das sein letzter Stand. Den ersten Mann hatte sie unter die Erde gebracht, indem sie sein Essen vergiftete, den zweiten mithilfe eines Eispickels. Der dritte war spurlos verschwunden. Und den aktuellen, Onkel Hardy, hielt sie ordentlich auf Trab. Falls er überhaupt noch unter den Lebenden war.
    Er startete den Caddy und fuhr Richtung Norden, bremste dann an einer roten Ampel, dort, wo die Straße den Highway 190 kreuzte. Der Ortskern. Zu seiner Linken das Gerichtsgebäude und die Bank. Bog man nach rechts ab, vorbei am Pfandleiher, führte die Straße in östlicher Richtung nach Jasper, unten in der Flussniederung. Der Ort, in dem Tante Ethel lebte. Wie der ganze Clan.
    Ein getunter Honda Civic bremste rechts neben ihm und quetschte sich zwischen Caddy und Bordstein, um abzubiegen. Im Wagen hockten zwei junge Schwarze mit Goldketten und verkehrt herum aufgesetzten Baseballmützen über ihren Cornrows, der Wagen wackelte in der Aufhängung, und aus der Stereoanlage dröhnte laute Rapmusik. Ray Bob warf einen Blick hinüber und zeigte ihnen den Stinkefinger. Die beiden starrten ihn einen Moment lang an und rollten dann langsam um die Kurve. Die Ampel sprang auf Grün, er fuhr geradeaus über die Kreuzung, vorbei am Sonic Drive-in und dem Woodville Inn, und bog dann auf den Highway 287, Richtung Westen. Eine schmale, zweispurige Straße durch den hübschen Teil der Stadt. Backsteinhäuser lagen heimelig zwischen dunkelgrünen Magnoliensträuchern, von Heckenkirschen überwucherten Zäunen und Gärten mit Azaleen unter niedrigen, blühenden Hornsträuchern. Einige Kilometer außerhalb der Stadt drosselte er das Tempo und wechselte auf die Fahrspur, die bergauf zu einem kleinen Rastplatz führte. Kirkland Springs, errichtet im Zuge einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme während des New Deal. Er parkte unter einer alten Buche oberhalb der Quellen und hockte sich mit der Wal-Mart-Tüte auf einen Picknicktisch aus Beton.
    Im Schatten der Hügel war es kühl, und abgesehen vom Gezwitscher der Blauhäher und Singvögel herrschte Stille. Er trank die lauwarme Dr. Pepper und verschlang schmatzend die Käse-Flips, während er den East Texas Peddler las, das kostenlose Wochenblatt für Leute, die was zu verkaufen hatten. Nichts als Anzeigen, alles vom Zweiachser bis zum Verlobungsring mit echten Diamanten, noch in der Originalverpackung, garantiert. Jede Menge gebrauchte Trucks und Sportfischerboote. Außerdem Werkzeug, Vieh, Jagdhunde, Schleifketten, neuwertige Sofagarnituren, was auch immer, die ganze Welt stand zum Verkauf. Sorgfältig studierte er die Anzeigen für Sportfischerboote. Dagegen hätte er nichts einzuwenden. Zwischen hier und Jasper erstreckte sich der Neches River, und dahinter lagen der Dam B Lake und die benachbarten großen Stauseen, der Sam Rayburn und der

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