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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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du heißt.«
    »Es gefällt dir also?« Er vollführte eine Pirouette.
    Sie winkte müde ab, die Frage erübrigte sich.
    »Ja, mir auch«, sagte er.
    Dann zog er Hose und Unterwäsche aus und stieg unter die Dusche. Dort sang er laut von Chain Gangs und Sweet Sugar Mamas und von Backdoor Hoochie Coochie Men, bis das Wasser kalt wurde. Während Della am Tisch hockte und lauschte, fragte sie sich, wie viel Geld er wohl verdienen würde. Sie hoffte, eine Menge.
    Zwei Stunden später saß er im Obergeschoss des Stingaree in der Bar auf einem Hocker und blickte auf den Intracoastal Canal und die East Galveston Bay hinaus. Die Bar, ein langgezogener Raum mit Fliegengitterfenstern auf drei Seiten, war spärlich beleuchtet. Durch die Gitter wehte die warme, salzhaltige Nachtluft mit ihrem intensiven Meeres- und Sumpfgeruch herein. Zum Mikrofon gebeugt, wiegte er die akustische Gibson hin und her. Komplett mit Sonnenbrille und 50er-Jahre-Haarschnitt, eine Zigarette hinterm Ohr. Er drosch auf die Seiten ein, verzog die Töne und knurrte, denn man hatte ihn zurechtgewiesen und verschmäht. Als der Song zu Ende war, stimmte er ohne Pause den nächsten mit dem Titel »Black Cat Bone« an -
     
    My baby got a black cat bone,
    She thinks everything I do is wrong … 1
     
    Della, die sich an einem der benachbarten Tische niedergelassen hatte, erstarrte. Meine Güte, wie konnte er nur so was sagen. Als ob ihm sonst kein anderer Reim eingefallen wäre. Außerdem war sie ganz anders. Sie legte die Hand vors Gesicht und versteckte sich dahinter. Nur falls jemand auf die Idee kam, sie für Mrs. Slim zu halten.
    Down to Dallas, Texas, down to Wichita Falls
    Got a thing about that greatlegged woman … 2
     
    Della konnte es nicht fassen. Ihre Beine als dick zu bezeichnen, war wirklich reizend. Als Nächstes würde er sich wahrscheinlich ihre Augen vornehmen und hinausposaunen, dass sie zu eng beieinanderlagen. Sie ließ die Hand, wo sie war, griff mit der anderen nach dem Glas Erdbeerbowle und nippte daran. Nachher würde sie mit Rufus ein paar Takte reden müssen. Er brauchte eine musikalische Beratung.
    Plötzlich setzte sich jemand zu ihr an den Tisch, und Della warf einen Blick hinüber. Bubba Bear. Er zwinkerte ihr zu und streckte den Arm aus, um ihr die Schulter zu tätscheln. Mit den Fingern einer Hand winkte sie ihm zu. Hallo. Junge, war der groß. Sie hatte ihn bereits kennengelernt, als er sie vom Haus abgeholt und zum Stingaree gefahren hatte. Er hatte den ganzen Weg über geredet und von seiner Zeit in Haight-Ashbury erzählt, damals in den späten 60ern, bevor die Faschisten wieder das Ruder übernommen hatten. Damals seien die Menschen frei von Angst gewesen, hatte er gesagt, alles eine große Familie. Freie Liebe, ein unbeschwertes Leben, ein Sommer des Lebens, wie Janis Joplin es nannte. Janis Joplin, oben aus Port Arthur, wie er. Nur dass er sie erst später in San Francisco kennengelernt habe. Eine wilde Frau, die viel trank und fluchte. Alles bis zum Exzess, wie es bei Blake steht, dem Dichter aus dem achtzehnten Jahrhundert, dem visionären Mystiker. Die Straße des Exzesses führt zum Palast der Weisheit? Der Typ. Außerdem: Man muss sein eigenes System erschaffen oder sich dem eines anderen unterwerfen. Harter Tobak. Hat wahrscheinlich heimlich Halluzinogene eingeworfen. Die Pforten der Wahrnehmung von Blake. Und dann Huxley. Aldous Huxley, berühmter Autor. Schöne neue Welt und so weiter. Hat LSD genommen, darüber geschrieben und Blake zitiert. Heutzutage würden sie ihn in den Knast stecken. Also Huxley. Blake allerdings auch, was das betrifft. Die Faschisten hassen abweichendes Verhalten wie das der beiden. Das kommt jedoch weniger von der Regierung. Nicht mehr. Konzernfaschismus, das ist das neue Ding. Unter dem Deckmantel freier Marktwirtschaft. Weltweit, passt bloß auf.
    Bubba Bear erzählte das alles, während er aus einer 0,75-Liter-Flasche Malzbier, die er zwischen die Oberschenkel geklemmt hatte, immer wieder gierig ein paar Schlucke trank.
    Erst als sie das Stingaree erreichten, schaffte es Eddie, sich zu Wort zu melden. »Bubba Bear«, sagte er, »das hier ist Della, meine bessere Hälfte.« Er klang stolz.
    Daraufhin hatte der bärtige Mann ihr die Hand geküsst und gesagt, dass er für jede Frau größten Respekt habe, die dazu bereit sei, es mit einem Bluesman auszuhalten. Er hatte dabei gelächelt. Und Della hatte sein Lächeln erwidert, während sie nur noch daran dachte, was Eddie gesagt hatte.

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