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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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Empfang genommen hast«, entgegnete Rule. »Dass du Antworten auf Fragen gekriegt hast. Das Problem ist nur, dass du die falschen Fragen gestellt hast. Stimmt’s?«
    Moline sagte nichts.
    »Hab ich mir gedacht«, sagte Rule.
    Erneutes Schweigen, an beiden Enden.
    Als Moline schließlich das Wort ergriff, tat er das so leise und mit so entrückter Stimme, als wäre er völlig in sich versunken. »Du nimmst mich ganz schön hart ran, Rule. Darum sag ich’s dir geradeheraus. Dana hat sich mit einem Anwalt getroffen. Ich schätze, sie wird jetzt offiziell die Scheidung einreichen. Ich bin jetzt schon mit den Nerven runter, also hör auf, mich unter Druck zu setzen.«
    Rule hatte ein Einsehen. »Okay, Moline. Und was wirst du jetzt tun?«
    »Ich hab eine Pistole. Wenn ich’s nicht mehr aushalte, mach ich dem ganzen Elend einfach ein Ende.«
    »Deinem oder ihrem?«, erkundigte sich Rule in einem ruhigen Tonfall.
    »Das ist eigentlich egal«, sagte Moline. »Hab mich noch nicht entschieden.«
    »Na schön.« Rule legte eine Pause ein. »Es ist dein Leben, Partner. Du bist selbst dafür verantwortlich. Solange du dich allerdings nicht entschieden hast, vergiss nicht, was ich dir gesagt habe.«
    »Was denn?«
    »Willige in die Scheidung ein. Sie taugt nichts.«
    Er hörte Moline atmen. Dann: »Wie kommt es, dass du so viel über sie weißt, Rule?«
    »Ich kenne diese Sorte Frau«, antwortete er. »Mehr muss ich nicht wissen.«
    »Und was ist sie für eine?«
    »Eine Herzensbrecherin.«
    »Ist mir egal.«
    »Schön, dass du’s zugibst«, sagte Rule. »Etwas Wahreres hast du den ganzen Tag nicht gesagt. Ich habe genug gehört, Partner, ich muss weiter.«
    »Also gut«, erwiderte Moline scharf, »du willst es also nicht mehr hören. Nicht dein Problem, schön. Wo fährst du jetzt hin?«
    »Nach Beaumont und dann East Texas. Ich mach einen kleinen Umweg, runter über Galveston und die Bolivar-Halbinsel.«
    »Du folgst dem Hinweis auf DeReese.«
    »Nenn es eine Ahnung«, erwiderte Rule. »Man kann nie wissen. Ich fahr da durch und schau mich mal um.«
    »Und was soll ich inzwischen tun? Ich hab überprüft, ob auf den Matthews-Jungen ein Wagen zugelassen ist. Absolute Fehlanzeige.«
    »Sammle alles über Wade Ledoux, was du kriegen kannst. Sämtliche Bilder, die es gibt. Vergleich sie mit den Aufnahmen von DeReese. Und schau dir noch mal diese Videos an, ob du darauf was entdecken kannst.«
    »Ist das alles?«
    »Nein. Lass die Finger von der Flasche oder werd deine Knarre los. Oder beides.«
    Moline blieb stumm. Dann sagte er: »Ich glaub nicht, dass ich das tue, Rule; wahrscheinlich brauch ich sie noch.«
    »Vielleicht brauchst du einfach zu viel.«
    »Bist du fertig?«
    »Lass sie gehen.«
    Doch er hatte bereits aufgelegt.

42
     
    A ls er sich Woodville, dem Verwaltungssitz von Tyler County, näherte, drosselte er das Tempo. Die schmale Fahrbahn schlängelte sich sanft durch die hügelige Landschaft, die zu beiden Seiten, mal spärlich, mal dicht, von grünen Wäldern gesäumt wurde. Holztransporter brausten vorbei, die Zugmaschinen rödelten durch die Gänge, und auf ihren Anhängern türmten sich riesige Kiefernstämme. Auf kleinen staubigen Lichtungen entlang der Straße standen mehrere Mobile Homes, umgeben von Gerümpel und Hühnerkäfigen. Davor standen meist Pick-ups, kaum Pkws. Sandpisten führten zu versteckten Bauernhöfen, und an einige Bäume waren handbeschriebene Schilder genagelt: STAMMFRÄSEN, FRISCHE EIER, FEUERHOLZ, ERDTRANSPORTE.
    »Fräs meinen Stamm, Baby«, murmelte Ray Bob, »wühl in meiner Erde.«
    Er fuhr weiter. Vorbei an einem mobilen Sägewerk, an einer von Eichen umgebenen Weide mit grasenden Herefordrindern, an einem Esel und einer weiß getünchten Kirche, die auf Backsteinpfeilern ruhte. Full Gospel Tabernacle of Jesus Our Saviour. Kurz darauf passierte er das eingezäunte Grundstück eines Gasversorgers mit Aluminiumgebäuden in Fertigbauweise. Um das Gelände herum waren die Bäume dem Erdboden gleichgemacht worden. Dann folgten ein Laden für Tierzubehör mit Zaumzeug im Sonderangebot und ein Traktorhändler. Niedrige Ranchstyle-Häuser unter Kiefern. Und Anhänger mit gebrauchten Sportfischerbooten, die zum Verkauf standen.
    Schließlich erreichte er Woodville mit seinen vier- bis fünftausend Einwohnern.
    Dort passierte er erneut eine Kirche mit einem Aufsteller davor: Frühaufsteher gehen nicht spät zu Bett, denkt dran, Jesus ist für euch gestorben. Seid ihr bereit? Es folgten

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