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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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Dass er sie als seine bessere Hälfte bezeichnet hatte. Sie war sich nicht sicher, ob ihr das gefiel, auch wenn er nur ein bisschen angeben wollte. Es schien ihr irgendwie billig, als wäre sie eine Motorradbraut.
    Jetzt nahm sie Bubba Bear in Augenschein. Seine Größe. Und seine Klamotten. Eine alte Latzhose und ein zerrissenes T-Shirt. Nicht gerade das, was sie sich unter einem erfolgreichen Restaurantbesitzer vorstellte. Dazu das struppige schwarze Haar auf Kopf, Gesicht und Armen, und wahrscheinlich auf dem ganzen Rücken. Wie ein Höhlenmensch. Abgesehen von seiner Art zu reden. Und den Stiefeln.
    Er beugte sich zu ihr vor und wackelte mit dem Kopf. »Rufus ist verdammt gut.«
    »Oh ja«, erwiderte sie. »Dieser Rufus Slim steckt voller Überraschungen.«
    »Hab ich mir gedacht«, sagte Bubba Bear. »Das Leben eines Musikers ist eben ungebunden, frei von Regeln.«
    Della runzelte die Stirn und fragte sich, was er damit meinte. Ein Musiker hatte wohl kaum weniger Regeln als ein Räuber, verdammt noch mal.
    »Und was ist mit dir?«
    »Mit mir?« Della langte nach oben, um sich durch den Pony zu fahren. »Also, ich bin Model. Ich hab in letzter Zeit allerdings kaum gearbeitet, wegen … gewisser Ereignisse, weißt du. Meiner momentanen Situation.« Sie runzelte erneut die Stirn und fragte sich, ob sie sich richtig ausgedrückt hatte.
    Bubba Bear nickte, als hätte er sie verstanden, den Blick bereits wieder auf Rufus gerichtet. Oben auf dem Hocker stimmte Eddie eine weitere Nummer an. Della hörte aufmerksam zu, denn sie meinte, die Melodie zu kennen.
    C. C. Rider, see what you have done,
You made me love you, you made me love you …
The blues ain’t nuthin but a good woman on your mind. 3
    Na, das klang schon besser. Sie wünschte, er bliebe bei Songs wie diesem.
    Bubba Bear schloss die Augen und lauschte. Mit seinen kräftigen Schultern zuckte er im Takt der Musik. Und nach einer Minute fing er an, mit dem Finger zu schnippen und mit dem gewaltigen Schädel zu wackeln. Mister Hampelmann. Della blickte sich um. Die verqualmte Bar war voller Leute, die gekochte Garnelen und gegrillte Krebse aßen. Auf weißen Keramiktellern türmten sich Pommes frites und Zwiebelringe. Die Tische waren übersät mit Ketchupflaschen, Tabascosoße und Brotkörben, leeren Lone-Star-Flaschen und Budweiser-Dosen. Die Gäste lachten, redeten, rauchten und lauschten Rufus Slims Musik. Im hinteren Teil rief jemand: »Hau rein, Rufus!«
    Oben auf dem Hocker nahm Eddie das Tempo raus und beendete den Song mit den drei langgezogenen Tönen eines absteigenden Laufs in Moll. Die Gäste klatschten. Und Eddie murmelte »Dankeschön, dankeschön«, dann machte er eine Pause. Er setzte sich zu Della und Bubba Bear, nahm die dunkle Sonnenbrille ab und bestellte bei der Kellnerin eine Coke.
    »Du bist echt gut, Kumpel«, sagte Bubba Bear, »wir erhöhen auf vier Abende pro Woche.«
    Eddie nickte und wischte sich das Gesicht mit einer Serviette ab. Er schwitzte. »Ich muss allerdings noch mehr Songs einstudieren.«
    Della sagte, sie hätte da ein paar Vorschläge, tolle Songs. Und Eddie meinte, das gehe schon in Ordnung, er habe bereits eine Liste. Er brauche nur einen Kassettenrekorder. Und Mundharmonikas in unterschiedlichen Tonarten.
    »Ich hab einen ganzen Satz davon«, sagte Bubba Bear, »sie gehören dir. Und so ein Mundharmonikahalter. Ich hab absolut kein Talent, mein Freund. Aber du.«
    Eddie bedankte sich. Und meinte, das sei verdammt großzügig. »Mannomann, ich kann immer noch nicht fassen, dass das gerade passiert. Du hast doch gesagt, dass die Leute hier keinen Blues mögen.«
    Bubba Bear grinste. »Ich hab gesagt, dass sie keine Nigger -Musik mögen. Jedenfalls glauben sie das. Aber leg welche auf, ohne es zu sagen, und du wirst sehen, wie sie dazu tanzen, mein Freund, die steh’n drauf. Denn unter dem ganzen Redneck-Schwachsinn schlummert ein Herz.«
    »Trotzdem, irgendein Arschloch gibt’s immer«, sagte Eddie. Er nahm einen Schluck von der Coke. »Wir haben’s nur noch nicht ausfindig gemacht.«
    »Wenn so ein Typ hier auftaucht, fliegt er sofort raus«, sagte Bubba Bear. »Und kommt nicht wieder. Inzwischen hat sich rumgesprochen, dass man sich mit dem Bear besser nicht anlegt.« Er lächelte. »Gleich hol ich dir die Mundharmonikas. Aber was du wirklich brauchst, ist ein fahrbarer Untersatz. Zufälligerweise habe ich so was auch.«
    Eddie starrte ihn an. »Ohne Scheiß?«
    »Ohne Scheiß. Hab’nen alten Chevy Truck, na

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