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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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gehörte einem ortsansässigen Gastronomen, der sich auf Hausmannskost zu Innenstadtpreisen spezialisiert hatte. Jim Hightower, populistischer Agitator und politischer Querulant, sendete sein an mehrere Kanäle verkauftes Radioprogramm Chat & Chew direkt von dort. Es war Bernies zweitliebstes Esslokal. Als er vorbeifuhr, kletterten auf dem beleuchteten Parkplatz gerade zwei Männer aus einem alten Eldorado-Cabrio. Er fuhr langsamer, um den Caddy zu bewundern, ein echter Klassiker; automatisch musterte er auch gründlich die beiden Männer, die den Parkplatz überquerten. Beide trugen Jeans und T-Shirts, der eine war schlank und trug einen Pferdeschwanz, der andere wirkte klein und stämmig. Allerdings war es zu dunkel, um Genaueres sagen zu können. Jeder zweite junge Typ in Austin trug einen Pferdeschwanz.
    Aus einem Impuls heraus lenkte Bernie den Ford nach links, überquerte die Straße und fuhr die Einfahrt zum Threadgill hinauf. Er hielt direkt neben dem Seiteneingang, den Fuß auf der Bremse. Die beiden jungen Männer näherten sich vom Parkplatz her und wichen aus, um hinter dem Ford vorbeizugehen. Bernie lehnte sich aus dem Fenster.
    »Hey, Jungs!«
    Sie blieben stehen und schauten ihn an.
    »Kann man hier gut essen?«, fragte Bernie.
    Der Stämmige trat neben den Wagen und schaute durchs Fenster auf der Fahrerseite hinein, beide Daumen in die Taschen seiner Jeans gehakt. »Das sollten Sie besser wissen«, sagte er. »Sie sind doch Bulle, oder?«
    Bernie lächelte. »Von außerhalb.«
    Der Dünne trat ebenfalls zum Fenster. »Wir sind auch nicht von hier.« Im linken Ohr trug er einen goldenen Ring.
    »Tatsächlich? Von wo kommt ihr?«
    Der Pferdeschwanz schaute kurz weg, dann wieder zu Bernie. »El Paso.«
    »Und jetzt wollen Sie sicher irgendeinen Ausweis sehen«, meinte der andere. Er trug das rote Haar kurz, zwei goldene Nuggets als Ohrstecker, und hatte Sommersprossen.
    Bernie lächelte wieder. Lässig, beinahe freundlich. »Das ist vielleicht keine schlechte Idee.«
    Der Rothaarige zuckte mit den Schultern. »In Ordnung, meine Brieftasche steckt im Stiefel.« Er hob das Bein an und griff in seinen Stiefel, ehe Bernie reagieren konnte. Er zog eine Pistole heraus und hielt sie durchs offene Fenster in Bernies Gesicht. Den Lauf drückte er gleich neben der Nase fest gegen seine Wange.
    Bernie hatte noch beide Hände am Steuer und kaum Zeit, das Fabrikat der Waffe zu registrieren, eine 9mm Walther, als der Rothaarige den Abzug betätigte. Der scharfe Knall wurde durch die Berührung des Laufs mit der Haut gedämpft. Es klang wie eine Schreckschusswaffe. Bernie zuckte und sackte im Sitz zusammen. Sein Fuß rutschte von der Bremse, und der Wagen begann vorwärtszurollen. Der Rothaarige schlenderte neben ihm her, presste die Waffe gegen die Schläfe des Detectives und feuerte ein weiteres Mal. Dann steckte er die Walther wieder in seinen Stiefel und beobachtete, wie der Wagen langsam zum hinteren Ende des Parkplatzes rollte.
    »Leck mich«, sagte Eddie. »Du hast es tatsächlich getan.«
    »Klar hab ich das.« Ray Bob sammelte die ausgeworfenen Patronenhülsen vom Boden auf, betrachtete die gewellte Ziegel- und Metallwand des Restaurants und ergänzte: »Ich hab mir tatsächlich mein Abendessen versaut.«
    »Gott im Himmel«, sagte Eddie. »Das meine ich doch nicht.«
    »Aber ich«, sagte Ray Bob. Er griff unter sein Shirt und kratzte sich am Bauch. Wieder starrte er auf das Gebäude. »Und dabei kann ich das frittierte Steak schon riechen. Sie machen es richtig gut.«
    »Das muss jetzt eben warten.« Eddie tänzelte nervös umher und drehte hektisch den Kopf, um zu prüfen, ob jemand in der Nähe war. »Gottverdammt.«
    »Scheißbulle«, murmelte Ray Bob.
    »Mann, wir sehen besser zu, dass wir hier wegkommen.« Eddie war schon auf dem Rückzug. Ray Bob, der sich immer noch am Bauch kratzte, bewegte sich nicht vom Fleck.
    In diesem Moment trat ein Mann mittleren Alters aus dem Nebeneingang des Restaurants, blieb auf dem Bürgersteig unter der Markise stehen und zündete sich eine Zigarette an. Er trug einen dunklen Anzug im Westernstil und Cowboystiefel. Ray Bob ging langsam zwischen den geparkten Autos hindurch, und sie verschwanden auf dem rückwärtigen Teil des Parkplatzes, wo sie sich gebückt zwischen den Reihen hindurch zu ihrem Caddy bewegten. »Was glaubst du, warum er uns angehalten hat?«, fragte Eddie.
    »Hat sich nach dem Essen erkundigt.«
    »Scheiße, deshalb hat er uns sicher nicht

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