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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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angehalten.«
    »Wenn du so genau Bescheid weißt, dann frag doch nicht!«
    Als sie den Caddy erreichten, hörten sie einen dumpfen metallischen Aufprall und ein Knirschen von der anderen Seite des Parkplatzes. Dann eine Hupe, die nicht mehr aufhörte. Der Mann, der vor der Tür rauchte, wandte sich um. Nach kurzem Zögern schlenderte er in die Richtung, aus der der Lärm kam. Ray Bob wartete, bis der Mann den Ford beinahe erreicht hatte, dann ließ er den Motor an und fuhr auf den Riverside Drive Richtung Freeway. Er lenkte mit den Ellbogen, während er sich eine Zigarette anzündete.
    »Wie war das?«, sagte er. »Jetzt haben wir Gleichstand.«
    »Wir haben nicht Gleichstand«, sagte Eddie. Er spielte mit seinem Ohrring, zog daran und ließ ihn los, sodass er nach oben hüpfte, wieder und wieder. Er spähte über die Schulter zurück und blinzelte. »Das war ein verdammter Bulle, Mann. Du liegst weit vorne.«
    Ray Bob grinste und meinte, da müsse er ihm recht geben. »Du hast ja keine Ahnung, wie weit ich vorne liege, Kumpel.« Nach einer Weile fügte er hinzu: »Ich wusste gar nicht, dass du aus El Paso kommst.«
    »Tu ich auch nicht.«
    »Dann hast du gelogen wie ein Weltmeister.«
    Eddie zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich findest du, ich hätte besser Dallas gesagt.« Dallas, wo sich ihre Wege in einer Bar im Süden der Stadt gekreuzt hatten. Sie hatten sich sofort zusammengetan. Ray Bob frisch aus dem Knast, unruhig und rastlos. Scharf darauf, endlich aufzubrechen und unterwegs zu sein. Eddie, der sich treiben ließ, ziellos, mitgerissen vom Schwung des anderen. So schnell, so leicht waren sie Kumpels geworden und hatten kaum einmal darüber gesprochen, wie sie sich das Leben unterwegs vorstellten.
    »Scheiß-Dallas«, sagte Ray Bob. »Nichts als Rotary-Club-Nazis in Nadelstreifenanzügen in der ganzn Stadt. Und da kommst du her?«
    »Nein, aus Louisiana. Unten aus den Sümpfen und Bayous. Und du?«
    »Ich komm von nirgendwo.«
    »Na ja, da bin ich auch schon gewesen«, sagte Eddie. »Da kannst du drauf wetten. Überall und nirgendwo.«
    Ray Bob trommelte auf den Lenker. »Tja. Dann weißt du ja Bescheid.«
    Sie rollten durch die dunklen, von Bäumen bedrängten Kurven auf der Riverside. Dann wichen die Bäume zurück, und die Straße stieg an zur Kreuzung mit dem Interstate Highway, auf den Ray Bob mit hoher Geschwindigkeit auffuhr, um dann in den Verkehr einzutauchen, der sich Richtung Süden von der Stadt entfernte.
    »Ich sag dir, worüber ich Bescheid weiß«, sagte Eddie. Er sackte in den Sitz zurück und lockerte mit einer Bewegung des Kopfs seinen Nacken. »Ich kann es kaum glauben, aber ich hab immer noch Hunger. Darüber weiß ich Bescheid.«
    »Weil du so was einfach magst«, sagte Ray Bob. »Nichts macht einen Mann hungriger als ein guter Arbeitstag. Na dann, da vorn ist ein Denny’s, bei der nächsten Ausfahrt.«
    »Ich ess nicht bei Denny’s. So hungrig bin ich auch wieder nicht.«
    »Irgendwas müssen sie wohl richtig machen«, sagte Ray Bob. »Die sind inzwischen überall.«
    »Wie ein Virus. Wohin fahren wir eigentlich?«
    »Wohin willst du?«
    »Keine Ahnung. Am besten weit weg von Dodge. Jedenfalls, wenn du einen McDonald’s siehst, dann halt an. Ich hol mir schnell’nen Burger.« Eddie beugte sich in den Windschatten der Frontscheibe und zündete sich eine Camel an. »Glaubst du wirklich, dass es Musik in dem Laden gab?«
    »Wahrscheinlich. Jedenfalls klang es so.«
    »Scheiße.«
    Er schaltete das Radio ein und drehte an dem Knopf. Bei einem Prediger, der rhythmisch brüllend vor dem neuen Millennium warnte, hielt er kurz inne. Der Teufel ruht nicht aus, und die Zeiten werden schlimmer. Sie sind schon da, also passt bloß auf. Eine Hure, die auf einem siebenköpfigen Tier reitet, splitternackt. Hört, wie sie schreit, hört, wie sie lacht. Das Tier dampft aus dem Mund. Das Land ist voller Plagen und schrecklichem Leid. Menschen fallen tot um wie die Fliegen. Blut über Babylon.
    »Hörst du das?«, fragte Eddie. »Das sind echt schlechte Nachrichten.«
    Er drehte ein Stück weiter. Er wünschte, sie bekämen UKW rein, da es offenbar praktisch unmöglich war, über Mittelwelle einen Rhythm-and-Blues-Sender zu finden. Entweder gab es pausenloses Gequassel oder Country & Western. Er entschied sich schließlich für einen Countrysender, drehte die Bässe herunter und die Lautstärke auf. George Strait sang gerade über Texas und dass all seine Exfrauen dort lebten. Eigentlich klang er

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