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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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sich ein weiterer Übertragungswagen in die Einfahrt. Hupend verstopfte er den Parkplatz und schob sich zwischen den Fußgängern hindurch. Eine Reporterin stieg aus und richtete vor dem Seitenspiegel ihre Frisur. Währenddessen präparierte ein Kameramann seine Ausrüstung. Der Deputy Chief ging auf die Frau zu und schüttelte ihr lächelnd die Hand.
    »Na denn, bleib am Ball, Moline. Vielleicht ist der Kerl mit dem Pferdeschwanz ja inzwischen befördert worden.«
    »Ich ruf an, sobald mir was einfällt.«
    Rule legte das Telefon weg und schleppte seinen Spurensicherungskoffer zu dem Ford. Fast eine Stunde lang arbeitete er am Tatort, doch das Resultat war gleich null. Der Gerichtsmediziner würde die Kugeln herausholen und feststellen, was sie über die Waffe verrieten. Kaliber .38 oder 9mm, wie es aussah. Als Rule gerade auf dem Boden kniete und seine Ausrüstung zusammenpackte, trat Lieutenant Blaine plötzlich dicht an ihn heran. »Da kommt er.« Rule blickte auf und entdeckte den Deputy Chief, der sich mit kurzen vorsichtigen Schritten, zusammengekniffenem Arsch und pendelnden Armen näherte. Rule ließ den Verschluss zuschnappen, hob den Koffer hoch und entfernte sich eilig in Richtung seines Trucks.
    »Ranger Hooks!«
    Rule marschierte weiter.
    »Sergeant Hooks! Nur einen Augenblick bitte, Sir.«
    Rule blieb stehen und drehte sich um. Der Deputy Chief war groß, breitschultrig und inzwischen beinahe kahl. Er trug eine randlose Brille, einen dunklen Nadelstreifenanzug, ein gestärktes weißes Hemd und eine kastanienfarbene Krawatte, die sich über dem wohlgenährten Bauch wölbte. Sein übliches weihevolles Auftreten wurde heute von einer besorgten Miene vervollständigt. Einen Meter von Rule entfernt blieb er stehen.
    »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Nichts.«
    Der Deputy Chief grunzte und berührte seine Brille.
    »Detective Rose hat an diesen 7-Eleven-Morden gearbeitet«, erklärte er. »Und jetzt ist Rose tot – guter Mann, unersetzbarer Verlust. Vielleicht gibt es eine Verbindung. Ich habe gehört, dass Sie selbst zu dieser Untersuchung hinzugezogen wurden. Wir verlassen uns darauf, dass Sie Ihr Bestes geben, Sir.«
    Seine Stimme war irritierend hoch für einen Mann, sein Tonfall salbungsvoll. Tenor im Chor der First-Baptist-Gemeinde, vermutete Rule. Bürohengst, Finanzen und Politik, seit zwanzig Jahren kein Dienst mehr auf der Straße. Auf du und du mit dem Stadtrat, gemütliche Mittagessen mit Bürokraten, Vorträge im Kiwanis Club. Ein Politiker-Polizist. Händeschütteln und Fototermine, pausenlos Positionskämpfe. Knallharte Interessenvertretung während der Woche, und sonntags steht man über allem drüber. Man mogelt sich durch diese Welt und schleicht sich leise in die nächste.
    Noch ein Grund, warum Rule allein arbeitete.
    Mit einem Kloß im Hals musterte er den Deputy Chief von oben bis unten. Dann sagte er: »Sparen Sie sich das für die Presse auf, Partner. Ich brauche kein aufmunterndes Geschwätz.«
    Entweder ignorierte sein Gegenüber die Bemerkung, oder er hatte sie nicht gehört. Er drehte den Ring an seiner rechten Hand, wobei der rote Stein im matten Licht funkelte, und fuhr unbeirrt fort: »Wie Sie vielleicht wissen, haben die tödlichen Überfälle auf Geschäfte in letzter Zeit die Öffentlichkeit in Atem gehalten. Sie deuten auf einen Hass gegen Inder oder Asiaten hin. Wir haben sie ganz oben auf die Liste gesetzt, Sergeant Hooks. Deswegen sind Sie mit von der Partie. Ranger sind im ganzen Staatsgebiet zuständig und verfügen über besondere Mittel. Sie können das Netz großflächig auswerfen. Außerdem habe ich gehört, dass Detective Rose heute auf eine wichtige Spur gestoßen ist.« Der Mann tastete mit seiner fleischigen Hand über das Revers seiner Anzugsjacke. »Und wir wollen doch nicht, dass uns diese Spur entgleitet, oder?«
    Rule spürte, wie sich alles in ihm zusammenzog, als hätte der Mann durch sein Brustbein direkt in ihn hineingegriffen und dort eine Schraube zu fest angezogen. Für einen Moment fühlte er sich wie gelähmt. Dann öffnete er den Mund zu einem breiten Grinsen, spuckte aus, wandte sich ab und ging einfach weg. Er hob gerade das Absperrband, um sich darunter durchzuducken, als er den Deputy Chief mit lauter, bestürzter Stimme auf Blaine einreden hörte. »Was für ein Problem hat der Mann, in Gottes Namen?«
    Blaines Antwort konnte er nicht mehr hören.
    Als er eben die Tür seines Trucks öffnete, klingelte das Handy. Es war Moline.
    »Du

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