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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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Sonnenbrille auf und wählte Molines Nummer in Austin.
    »Dana hat mich angerufen«, sagte Moline.
    Rule hielt sich das Handy ans andere Ohr. »Das ist nicht der Grund meines Anrufs, Moline. Haben wir was?«
    »Nicht viel. Ich warte immer noch auf die Bilder aus Brookshire.«
    »Dorthin bin ich gerade unterwegs«, sagte Rule. Er kündigte ihm den Umschlag aus Columbus mit der Kugel und den Fingerabdrücken an.
    »Vergleich das Kaliber mit Bernies Fall und auch mit diesem Inder. Habt Ihr diese beiden schon verglichen?«
    »Sie passen nicht zusammen«, erklärte Moline. »Zwei Schützen. Oder jedenfalls zwei Waffen. Sobald die Kugeln aus Columbus und Brookshire hier sind, machen wir weitere Tests.«
    »Halt mich auf dem Laufenden. Immer noch kein Ergebnis vom Computer?«
    »Nichts über DeReese, was wir nicht schon wussten. Kleinigkeiten. Er spielt jetzt wie gesagt in einer anderen Liga. Der Rothaarige ist noch nicht identifiziert.«
    »In Ordnung. Ruf mich an, wenn du mich brauchst.« Er wollte gerade auf den Knopf drücken, als er bemerkte, dass Moline weiterredete.
    »Was?«
    »Ich sagte, Dana hat erzählt, sie wäre gestern Abend bei dir gewesen.«
    Rule antwortete nicht. Er steuerte nach links, um einem Gürteltier auszuweichen, das tot auf der Straße lag. Dann führte der Highway über die niedrige Brücke, die sich über das trockene Flussbett des San Bernard spannte. Dünne grüne Weiden lehnten sich durstig über das felsige Ufer, ihre dürren Äste raschelten im Wind. Er hörte das Atmen Molines, der am anderen Ende wartete.
    »Das hat sie gesagt?«
    »Ja.« Moline machte eine Pause. »Du hast es heute Morgen nicht erwähnt.«
    Rule sagte, er habe es vergessen. Und dass es sehr früh gewesen sei, als Moline angerufen hatte. Außerdem sei es in seinen Augen sowieso nicht wichtig gewesen. »Ich bin kein Anwalt. Ich will nicht dazwischengeraten, also lasst mich da raus.«
    »Ich hätte erwartet, dass du auf meiner Seite stehst.« Moline klang verärgert. Als Rule nicht antwortete, fuhr er fort: »Sie sagt, sie hätte dich im Broken Spoke getroffen.«
    Rule räusperte sich. »Und wahrscheinlich hat sie dir gesagt, wir hätten miteinander geredet. Und dann ein oder zwei Mal getanzt. Ich hätte ihr ein Bier ausgegeben und gesagt, sie sähe wirklich gut aus. Und eines hätte zum anderen geführt. Hat sie das gesagt?«
    »Nein.«
    »Lass sie die Scheidung haben, Moline. Ich muss jetzt aufhören. Bleib am Ball.«
    Er schaltete das Telefon aus und legte es neben sich auf die Sitzbank. Dann nahm er es wieder in die Hand und wählte die Nummer seines unmittelbaren Nachbarn, Elmore Westland. Elmore, ein Generalstaatsanwalt im Ruhestand, besaß ein Stück hügeliges Land gut zwanzig Kilometer südlich von Austin, gleich neben seinem eigenen Grundstück. Elmore ging ans Telefon. Sie redeten übers Wetter und kamen überein, dass ein paar heiße Tage bevorstanden. Dann bat Rule ihn, hinüberzufahren und sich einen oder zwei Tage lang um Leftys Futter zu kümmern. »Wahrscheinlich bin ich unterwegs.«
    »Wen jagst du diesmal?«, fragte Elmore.
    »Zwei üble Burschen. Sind Richtung Houston unterwegs.«
    »Dann schnapp dir die Scheißkerle«, sagte Elmore.
    »Das hab ich vor.«
    »Gut.«
    Rule schaltete das Telefon aus und wählte Katies Nummer in Houston, wo sie ein Apartment in einer Seitenstraße des Speedway nahe der Universität bewohnte. Als der Anrufbeantworter ansprang, lauschte er ihrer Stimme, zögerte und legte dann auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Er wusste nicht, was er tun sollte. Sie hatten sich einmal so nahegestanden. Als sie noch jünger war, vor der Scheidung und auch danach. In letzter Zeit allerdings nicht mehr. Sie schien immer wütend auf ihn zu sein. Er wusste nicht, was passiert war. Es jagte ihm Angst ein. Sein einziges Kind, und sie entglitt ihm einfach.
    Er überquerte den Brazos kurz nach Mittag. Die Straße lag so gerade in der weißen Ebene wie die Wasserwaage eines Zimmermanns, deren Luftblase exakt in der Mitte schwebte. Sein Magen knurrte. Er ignorierte das. Er hatte in seinem Leben schon viele Mahlzeiten versäumt und machte sich nichts mehr daraus. Die Landschaft huschte vorbei, flache grüne Felder, die in noch mehr flache grüne Felder übergingen. Ihre Abgrenzungen waren nicht zu erkennen, abgesehen von vereinzelten Ansammlungen von Pyramidenpappeln an Bachläufen, die manchmal dazu dienten, Grenzen zu markieren. Manchmal aber auch nicht.
    Nach einer Weile näherte er sich

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