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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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sich etwas, womit er sie herunterspülen konnte. Etwas anderes als Wasser. Ein Bier vielleicht. Oder wenigstens eine Cola. Ray Bob hatte es aufgegeben. Er schob den Karton zur Seite. »Ist das nicht beschissen?«
    »Na ja, ich hab schon solider gefrühstückt«, räumte Eddie ein. Er wischte sich mit dem Arm über die Stirn. Das Apartment war heiß und stickig. In der Nacht war es ihm einigermaßen geräumig vorgekommen, aber jetzt erschien es ihm winzig, als rückten die Wände langsam auf ihn zu. Außerdem roch es schlecht. Das einzige kleine Fenster im Wohnzimmer ließ sich nicht einmal öffnen. Es klemmte hoffnungslos, weil der Rahmen sich verzogen hatte. Die in gebrochenem Weiß gehaltenen Wände waren mit Wasserflecken übersät, der braune Florteppich völlig abgelaufen an den Stellen, wo sich die Bewohner hauptsächlich bewegten. Er fragte sich, wie viel Miete sie wohl zahlte.
    Kurz darauf sagte Della: »Schon gut, mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich drum. Ich bring saubere Kleidung mit. Ich hab doch gesagt , ich bringe sie mit. Und pass auf, dass Randy seine Medizin nimmt. Du willst doch nicht, dass ihm schlecht wird. Keucht er wieder? Scheiße. Was ist mit Waylon? Ach du Schreck. Gut, gib ihnen zwei Löffel. Ich weiß , was draufsteht, gib ihnen trotzdem zwei. Und pass auf, dass sie auch schlucken.«
    Sie legte den Hörer auf, atmete geräuschvoll aus und griff sich in die Haare. Sie war barfuß und trug Jeans zu einer rot-blau karierten, an der Hüfte zusammengeknoteten Baumwollbluse. Unterhalb ihres rechten Auges leuchtete ihre Haut in den gleichen Farben.
    »Ich schwöre, sie wird echt immer schwieriger. Als ob ich drei Kinder hätte.«
    »So sind sie eben«, stellte Eddie fest. »Wie die Kinder. Weißt du eigentlich, dass dein Auge zur Bluse passt?«
    »Das ist Zufall, ich hab nicht drauf geachtet.«
    Ray Bob sagte nichts. Er stand vom Tisch auf und latschte hinüber ins Wohnzimmer, das durch eine Bar mit Resopalbeschichtung von der Küche abgetrennt war. Er starrte aus dem kleinen Fenster hinunter auf die am Straßenrand geparkten Autos und zündete sich eine Zigarette an.
    In der Küche sagte Della gerade: »Jedenfalls ist es jetzt geregelt. Die Kinder können bleiben. Außerdem hab ich eine Idee.«
    Sie wartete lächelnd. Als Eddie nicht antwortete, fragte sie: »Warum fahren wir nicht an den Strand?«
    »An den Strand?«, entgegnete Eddie. »An welchen Strand?«
    »Crystal Beach.«
    »Wo ist das?«
    »Auf der anderen Seite von Galveston. Von Galveston nimmt man die Fähre rüber zur Bolivar-Halbinsel. Dort irgendwo liegt Crystal Beach.«
    »Mann, die Strände da oben sind dreckig«, entgegnete Eddie. »Der ganze Schlamm aus dem Fluss, das angespülte Öl, Abfälle …«
    »Das weiß ich selbst.«
    Della runzelte die Stirn, nahm die Kartons vom Tisch und stellte sie auf die Ablage neben der Spüle. Nur um sich zu beschäftigen. »Der Freund meiner Freundin Ruby, LD, ist Handwerker. Er hat ein Strandhaus in der Gegend, das wir benutzen könnten.«
    »Sind sie nicht selber dort?«
    »Sie sind nach Las Vegas geflogen«, erklärte sie, nahm den Cap’n-Crunch-Karton wieder in die Hand, schüttelte ihn und warf ihn in den Plastikmülleimer neben dem Kühlschrank. »LD spielt gerne. Drei oder vier Mal ist er stinkreich geworden. Ruby sagt, er ist süchtig. Es ist ein hübsches Strandhaus, und ich weiß, wo sie den Schlüssel aufbewahren.«
    Eddie dachte darüber nach. Was ihn betraf, mochte er lieber Bäume. Bäume und Flüsse und Bäche. Etwas, das man anschauen konnte, was die Aufmerksamkeit fesselte. Ein Typ für den Strand war er nie gewesen. Überall Himmel und Sand und sonst gar nichts. Hitze, Feuchtigkeit und der Sand, der sich überall festsetzte. In den Stiefeln, zwischen den Zehen, Sand in den Augen und zwischen den Zähnen. Und die Menschen. Fette, eingeölte Leute, die auf Handtüchern herumlagen und in der Sonne brutzelten. Oder einfach herumstanden, wie die Bauarbeiter schwitzten und mit einem Bier in der Hand auf die Wellen starrten. Einfach herumstanden und glotzten.
    »Wenn man eine Welle gesehen hat, dann hat man alle gesehen«, erklärte Eddie und wischte sich über die Stirn. Er schwitzte. »Findest du es nicht ziemlich warm hier drin?«
    »Meine Klimaanlage ist kaputt. Sie funktioniert nur im Winter. Und dann geht jedes Mal die Heizung kaputt. Die reparieren hier gar nichts. Deswegen schaue ich mich ja nach was Neuem um.«
    Sie stützte einen Arm auf die Hüfte und spielte mit der

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