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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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durch den es in die östliche Bucht drang. Die Ufer waren an dieser Stelle mit Stahlplatten gesichert, um eine weitere Erosion zu verhindern. Als sie den Graben auf einer flachen Betonbrücke überquert hatten, kehrten sie um. Ray Bob parkte schließlich vor einem Köderladen. »Wir sollten mal nach dem Weg fragen.«
    »Ich weiß jetzt, wo wir sind«, erklärte Della. »Wir müssen bloß auf demselben Weg zurück.«
    »Scheiß drauf, ich brauch ein Bier.« Er stieg aus.
    »Mach keinen Mist, Partner«, sagte Eddie. »Das ist nicht der richtige Ort hier.«
    »Seh ich so dämlich aus?«
    Eddie kniff ein Auge zu und kratzte sich am Kinn.
    »Mach dir nichts draus, Arschgesicht.«
    Ray Bob schlenderte auf die Eingangstür zu. Der Köderladen bestand aus einer fensterlosen Sperrholzhütte, an deren einer Seite geräuschvoll eine Klimaanlage arbeitete. An die vordere Wand waren metallene Reklameschilder für Bier und ein mit unbeholfenen Buchstaben bemaltes Holzschild genagelt, das den Namen des Besitzers verriet: MOODYS. Weitere bemalte Holzschilder versprachen Snacks, Wasser und lebende Schlamm-Elritzen. Ray Bob trat ein und schlug die Fliegengittertür hinter sich zu.
    Sie warteten.
    Della nahm einen kleinen Spiegel aus ihrer Tasche und überprüfte ihr Aussehen. »Du solltest ihn nicht so reden lassen.«
    Sie drehte den Kopf hin und her. »Mein Gott, ich bekomme schon einen Sonnenbrand.«
    »Wie reden?«, fragte Eddie.
    »Dieses Wort.«
    »Welches Wort?«
    »Meine Güte, Eddie, wie er dich eben genannt hat. Hast du nicht zugehört?«
    »Meinst du Arschgesicht?« Eddie lächelte. »So reden wir eben. Das hat nichts zu bedeuten.«
    »Da, wo ich herkomme, schon.« Della kramte in ihrer Tasche nach der Sonnenmilch. »Wo ich herkomme, ist dieses Wort ein Anlass für Schlägereien.«
    »Hängt immer davon ab, wer es sagt.« Eddie zündete sich eine Zigarette an. »Und davon, wie man es sagt. Was man die Nuh-angsen nennt.«
    »Na ja, da hast du scheinbar genauer hingehört als ich«, sagte Della. »Alles, was ich gehört habe, war dieses Schimpfwort, mit dem er dich angesprochen hat. Meiner Meinung nach war das nicht besonders nett. Aber das ist eine Sache zwischen euch, also lass mich da raus.«
    »Das versuch ich ja«, sagte Eddie. Er zog einen Kamm aus der Gesäßtasche, lockerte seinen Pferdeschwanz und kämmte sich die Haare. Dann legte er das Gummiband wieder an. »So redet man eben unter Kumpeln, das sag ich doch. Du warst vielleicht nie dabei, wenn Typen sich unterhalten, ohne dass Frauen dabei sind.«
    »Das wär ja auch kaum möglich. Wenn ich dabei bin.«
    »Sag ich doch.«
    Sie legte den Spiegel weg und ließ ihre Tasche zuschnappen. »Na ja, ich werde mich jedenfalls deswegen nicht streiten.«
    »Ich auch nicht«, sagte Eddie. »Ich mag keine Streits.«
    »Hätte ja auch sein können, dass du mich an der Nase herumführst.«
    »Tu ich aber nicht. Das kann ich sowieso nicht gut.«
    »Vielleicht stimmt das«, entgegnete sie. »Vielleicht aber auch nicht.« Sie kreuzte die Arme und schaute von ihm weg zum Rollover-Pass. Zwei schwarze Männer mit Angelruten standen hinter den hüfthohen Stahlplatten, die den Kanal begrenzten. Sie lachten, schlugen sich auf die Schenkel und tanzten auf der Stelle, als hätte gerade jemand einen guten Witz erzählt.
    »Schau dir an, wie sie lachen«, sagte Eddie.
    Della gab ein leise Räuspern von sich.
    »So hab ich früher auch gelacht«, fuhr Eddie fort. »Wahrscheinlich haben sie sich einen Witz erzählt.«
    Della bückte sich, um einen Käfer von ihrem Schuh zu schnippen. »Vielleicht den Witz über das Krokodil und die Prostituierte. Den du nicht erzählen willst, wenn ich dabei bin.«
    »Ehrlich, Della. Ich kann es nicht gut vertragen, wenn du so drauf bist.«
    »Wie denn?«
    »Nichts. Vergiss einfach, dass ich überhaupt was gesagt hab.«
    »Gut«, antwortete sie. »Wenn ich es schaffe.«
    »Herzlichsten Dank.«
    »Gern geschehen.«
    Nach kurzer Pause fügte sie hinzu: »Ich will mich sowieso nicht mit jemandem streiten, den ich gerade erst kennengelernt hab.«
    »Ich sag dir was«, murmelte Eddie. »Mir kommt es so vor, als ob ich dich schon ewig kenne.«
    Della antwortete nicht. Sie kreuzte wieder die Arme und beobachtete die lachenden Schwarzen. Irgendwie stimmte, was er gerade gesagt hatte. War das nicht komisch? Dennoch erklärte sie: »Das tust du aber nicht.«
    Eddie zupfte an seinem Ohrring und wartete darauf, dass Ray Bob zurückkam. Es war ihm egal, wie lange es

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