Robbers: Thriller (German Edition)
Reisegefährte ist, Kumpel. Ich bring dir bei, was echte Loyalität ist. Darüber solltest du auch mal nachdenken.«
»Also, was DeReese betrifft«, sagte Eddie, aber Ray Bob, der schon halb hinter dem Lenkrad Platz genommen hatte, unterbrach ihn und deutete mit dem Finger auf ihn. » Ich bring angefangene Sachen zu Ende, Partner. Auch darüber solltest du mal nachdenken. Du musst eine Entscheidung treffen. Denn du wirst mich wiedersehen.«
»Okay, okay, aber was DeReese angeht«, begann Eddie erneut, wobei er mit den Armen herumfuchtelte. Aber Ray Bob hatte schon den Gang eingelegt und setzte zurück. Als er die Straße zum Highway einschlug, wirbelte das hinund herschlingernde Heck des Wagens Sand und Staub auf und ließ eine dichte Wolke zurück. Und Eddie.
Er sah zu, wie der Caddy verschwand, und spürte, wie ihm der Staub zwischen die Zähne kroch. Jetzt ist er weg, dachte er.
Und: Wenigstens hat er mich nicht erschossen.
Und: Was DeReese angeht, wird Ray Bob Schwierigkeiten haben, ihn zu finden.
34
S ie lag auf dem Bett, und die mitternächtliche Brise spielte um ihre Brustwarzen. Eddie schnarchte. Wenn sie den Kopf zurücklegte, konnte sie den perlweißen sie den Kopf zurücklegte, konnte sie den perlweißen Dreiviertelmond und die Sterne der Milchstraße, die den Himmel sprenkelten, sehen. Hier und da ein paar Wolken, nicht viele. Sie lauschte Eddies rhythmischem Schnaufen und der Brandung unten am Strand. Komisch, bis heute hatte er nicht geschnarcht. Oder sie hatte es nicht gemerkt. Mit einem Grunzen drehte er sich um.
Sicher hätte sie es bemerkt.
Wenigstens war Mister Heißsporn weg. Ihr war ein Stein vom Herzen gefallen, ohne Scheiß. Ein Typ, der halben Kindern in die Augen schoss, schreckte vor nichts zurück. Ruby hatte mal gesagt, dass ihr nie ein Mann begegnet war, den sie nicht irgendwann hätte hassen lernen können. Meistens sagte sie das zu Kundinnen, die Ärger mit ihren Männern hatten. Und davon gab es genug, egal, wohin man schaute. Mrs. Patterson mit ihrem prügelnden Ehemann und den blauen Flecken am Hals. Patty, die schwanger war und deren Typ behauptete, er hätte nichts damit zu tun. Oder Mrs. Helms, die mit einem Kerl verheiratet war, der einen Nervenzusammenbruch gehabt hatte und seine Tage jetzt im Bett verbrachte. Und LouAnn Groves, das war erst was. Vier Kinder und einen reichen Anwalt als Exmann, der sich weigerte, den Unterhalt zu zahlen, sodass LouAnn bei Bennigan’s als Kellnerin arbeiten musste. Man musste bloß mal versuchen, jemanden mit einer anständigen Beziehung zu finden.
Sie zerbrach sich den Kopf, aber ihr fiel niemand ein, mit Ausnahme von Kim Basinger. Sie wirkte glücklich mit Wie-hieß-er-noch. Alec, der Schauspieler. Alec Baldwin. Man sah ihn überall, bloß nicht in Filmen. Wenn er nicht bald eine gute Rolle an Land zog, würde es auch mit dieser Partnerschaft abwärtsgehen, wo Kim so erfolgreich war.
Trotzdem hatte Ruby recht. Bloß kam er meistens erst nach einer Weile, der Hass. Was Mister Heißsporn betraf, hatte sie eine Ausnahme gemacht. Es hatte vielleicht dreißig Sekunden gedauert – großzügig gerechnet. Als Erstes hatte sie seine Augen im Rückspiegel gesehen. Manchmal weiß man einfach Bescheid. Der Typ war eine Klapperschlange. War! Gott sei Dank. Sie hoffte, der Scheißkerl würde in der Hölle schmoren, um es klar auszudrücken.
Wieder legte sie den Kopf zurück und betrachtete den Mond. Sie konnte den Mann darin nicht finden. Eddie hatte aufgehört zu schnarchen, aber das Geräusch der Brandung hatte nicht nachgelassen, es war regelmäßig wie ein Herzschlag. Sie konnte nicht schlafen. Zu viele Gedanken im Kopf. Die Brise frischte ein wenig auf, und ihr wurde kalt. Sie griff nach dem Laken und zog es über sich. Und erinnerte sich.
Erinnerte sich darin, wie sie den Caddy hatte wegfahren hören, wie Eddie die Treppe heraufgestiegen war und sie weinend auf dem Bett gefunden hatte, wie er zu ihr hereingekrochen war.
»Ganz ruhig, ganz ruhig«, hatte er gesagt und sich auf allen vieren über sie gebeugt. »Alles in Ordnung, du hast dich bloß erschreckt. Bald geht’s dir wieder gut.«
Sie hatte sich umgedreht und ihn zu sich heruntergezogen. »Ich brauch dich, Eddie. Ich brauch dich ganz dringend.«
Und er hatte geantwortet: »Ich brauch dich auch, Süße, so wie’ne Blume den Regen braucht.«
War das nicht süß?
Und dann hatte sie sich der Hose entledigt – der Reißverschluss war ja schon offen, also war es ganz
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