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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht viel Worte ...

ACHTES KAPITEL
     
    In diesem. Kapitel ist es so kalt wie in einer Tiefkühltruhe. Man lernt Eskimo-Kinder, -Mütter, -Großmütter, -Urgroßmütter und alle Väter bis zum Eskimo-Urgroßvater kennen. Außerdem noch eine Eskimo-Lebertranfabrik, eine wundersame Eskimo-Frostsalbe, mollige Eskimo-Kleidung und - fremdartige Eskimo-Gerichte.
     
    Robbi stand im Schnee, scharrte unruhig mit den Füßen und wackelte missgelaunt mit der Antenne. Diese unwirtliche, weiße Gegend ohne Baum und Strauch gefiel ihm nicht besonders.
    »Weshalb - klick - liegt ein so berühmter geografischer Punkt wie der Nordpol ausgerechnet in einer Eiswüste. Klick«, beschwerte er sich. »Man hätte sich eine schönere Gegend dafür aussuchen sollen!«
    »Und eine wärmere!«, murmelte Tobbi undeutlich hinter seinem Schal hervor. »Hier ist es ja so kalt wie in einer Tiefkühltruhe.«
    Er hatte sich den Schal zweimal um das Gesicht gewickelt, sodass nur noch ein schmaler Spalt für seine Augen frei blieb. Und wenn der Schal ein bisschen herunterrutschte, dann stieß seine Nase einen Dampfstrahl aus, wie Matthias' Kupferkessel, wenn das Wasser kochte.
    Robbi suchte ringsum alles ab, bis an den Horizont und sehr gründlich. Es nützte nichts: Kein Tier war zu sehen; kein Vogel ließ sich in der Luft blicken und von einem menschlichen Wesen war erst recht nichts zu entdecken. Dabei brauchten sie einen Menschen am dringendsten, möglichst einen, der sich in dieser weißen Wüste gut auskannte. Aber anscheinend hatte der Schnelle Fridolin versehentlich in diesem einsamen Gebiet auch noch die allereinsamste Stelle als Landeplatz erwischt ...
    »Nichts zu sehen. Gar nichts!«, knurrte Robbi enttäuscht. »Zu dumm! Wo kriegen wir jetzt jemanden her, der uns Lebertran besorgt und den Weg zum Nordpol zeigt?«
    Tobbi zitterte und bibberte vor Kälte.
    »I-ich weiß nicht. Ich w-weiß im Augenblick gar nichts«, stammelte er und seine Lippen zitterten, als er fortfuhr: »Ich weiß b-bloß, dass mir kalt ist. Ich glaube, ich habe schon keine Zehen mehr.«
    »Verflixte kalte Gegend!«, sagte Robbi ingrimmig und schaute mitleidig auf den Freund; aber er konnte ihm auch nicht helfen. »Du musst laufen und mit den Füßen trampeln«, schlug er vor. »Ich ziehe inzwischen unser Fliewatüüt auf das Eis.«
    Auch der kleine Roboter hatte ein ganz dummes Gefühl im Kopf, so, als könne er nur noch ganz langsam denken. Er wusste, dass er irgendetwas Wichtiges an sich tun sollte; aber er konnte nicht darauf kommen, was es war. Und auch in seinen Gelenken spürte er ein sonderbares Knirschen.
    Tobbi lief im Kreis herum, trampelte mit den Füßen und schlug mit den Armen. Das sah ziemlich komisch aus. Etwa so wie ein Pinguin, wenn er über das Eis watschelt und mit seinen verkümmerten Flügelstummeln schlägt. Aber ein Pinguin tut so was nur zu seinem Vergnügen, während es bei Tobbi bitterer Ernst war.
    Robbi zog das Fliewatüüt mit einem Schwung auf das Eis. Das Schleppseil war so steif gefroren wie ein Holzknüttel und der Knoten ließ sich nicht mehr lösen. Deshalb holte er eine kleine Säge aus seinem Fach, mit der er das widerspenstige Seil einfach durchsägte.
    »I-i-ich halt's nich' mehr aus. Du m-musst F-Feuer machen. Mit P-Petro-leum und Holz von der V-Verpflegungskiste«, brachte Tobbi mühsam heraus.
    »Sofort!« Robbi wusste, dass Eile Not tat. Und obwohl er sich selber seltsam müde und träge fühlte, half er zuerst seinem Freund. Mit einer Hand ergriff er die Petroleumflasche vom Glücklichen Matthias; mit der anderen schüttete er den Inhalt der Kiste in den Gepäckraum. Dann riss er die Kiste auseinander, zerbrach sie mit seinen starken Roboterfingern in kleine Stücke und schichtete sie auf. Den Kistendeckel legte er als Unterlage in den Schnee. Das Holz übergoss er mit Petroleum. Ein Druck auf die untere, grüne Taste - ein Finger an Robbis Teleskophand wurde glühend, und schon züngelten die Flammen an dem kleinen Holzstapel empor. Der glühende Finger war nämlich Robbis Roboterfeuerzeug.
    Tobbi kroch ganz nahe an das Feuer heran und wärmte sich Hände und Füße. Als er dann seinen Kopf in den aufsteigenden, warmen Luftstrom hielt, tauten sogar seine Gedanken wieder etwas auf. Vorher, als er im Kreis herumlief, hatte er nur einen einzigen Gedanken denken können, ähnlich wie eine Schallplatte, wenn die Nadel immerzu an der gleichen Stelle hakt: Mir ist so kalt ... so kalt ... so kalt ... so kalt ...
    »Aaah, tut das

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