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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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fror trotzdem, weil es eben nicht die richtigen »Spezial-Nordpolforscher- Kleider« waren.
    Der kleine Roboter entdeckte die erste Eisscholle kurz nach dem Mittagessen. Der Schnelle Fridolin hatte gerade eben seinen »Mittagshering« abgeholt, pünktlich wie immer. Einen Augenblick lang hatte er sein Maul noch weit offen stehen lassen, aber als kein zweiter Hering hineinplumpste, war er unverdrossen wieder an seine Schlepptrosse geeilt.
    »Eis!«, schrie Robbi plötzlich. »Eis in Sicht!«
    »Wo denn? Ich seh nichts.« Tobbi starrte mit zusammengekniffenen Augen nach vorn.
    »Warte, in ein paar Minuten siehst du's auch«, meinte Robbi. »Du hast keine Roboteraugen und da dauert's halt ein bisschen länger.«
    Es dauerte fünf Minuten.
    »Eis in Sicht! Eis in Sicht!« Tobbi hatte den feinen, weiß blinkenden Strich in der Ferne nun auch entdeckt.
    Wieder eine halbe Stunde später wurden dann die Eisschollen so zahlreich wie Fettaugen auf der Fleischbrühe. Aber diese »Fettaugen« waren nicht durchsichtig und kreisrund - sie waren strahlend weiß und an den Kanten schimmerten sie grün und violett. Auch die »Fleischbrühe« war nicht kochend heiß und durchscheinend gelb, sondern eiskalt und von einem satten, dunklen Blau. Und viel interessanter als die öden, platten Scholleninseln waren die vielen kleinen und kleinsten Eisberge, die wie Schaumklöße in der blauen Suppe schwammen. Da gab es welche, die glichen riesigen Würfelzuckerstücken, andere schneeweißen Sommerhüten für Riesendamen oder dickbäuchigen Bienenkörben. Wieder andere hatten Ähnlichkeit mit Häusern, Kirchen, Kamelhöckern, Elefantenrücken und sogar Käseglocken und Fabeltieren. Dazwischen breitete sich ein Gewirr von blauen Kanälen aus, als hätte jemand ein ziemlich krakeliges Fischschuppenmuster mit dicken und dünnen Tintenstrichen auf ein weißes Zeichenblatt gemalt.
    »Na, hoffentlich versucht der gute Fridolin nicht unter einer Eisscholle durchzutauchen«, knurrte Robbi sorgenvoll.
    »Sag bloß nicht so was! Dann wäre es aus mit uns!«, fiel ihm Tobbi ins Wort. »Entweder müssten wir U-Boot spielen, oder wir würden an der Eiskante platt gedrückt. Platt wie eine Flunder!«
    Aber ihre Besorgnis war umsonst. Fridolin war nicht nur der schnellste, er war auch der weitaus klügste Delphin der Welt. Elegant wie ein Slalomläufer flitzte er durch das Gewirr der Eiskanäle. Und plötzlich war es damit Schluss! Das Eis hatte sich zu einer einzigen, riesigen Scholle zusammengeschoben, die beinahe so groß zu sein schien wie das Meer selber.
    Sie waren da.
    Fridolin spuckte den Knoten aus und schob das Fliewatüüt mit einem sanften Schlenkern des Schwanzes bis dicht an den Eisrand heran. Seine Arbeit war getan.
    »Na ... wie hab ich das gemacht?«, fragte er stolz und dann kam er gleich auf den Kern der Sache: »Und wie steht's mit der Sonderzuteilung?«
    »Die hast du dir ehrlich verdient«, sagte Tobbi und Robbi klaubte die letzten Heringe aus dem Eimer. Es waren sogar fünf Stück, zwei mehr als versprochen. Sie verschwanden blitzschnell in Fridolins heringshungrigem Delphinrachen.
    »Mhm - vielleicht noch einen ... ?« Fridolin war gerade so richtig auf den Geschmack gekommen.
    »Nicht eine einzige Heringsschuppe mehr - leider!«, bedauerte Robbi. Er hätte dem guten Fridolin noch einen ganzen Eimer mit Heringen gegönnt, wenn er ihn gehabt hätte.
    »Moment!«, rief Tobbi. »Ich hab noch was ganz Feines für dich.« Ihm war die Dose »Heringe in Tomatensauce« eingefallen, die noch in der Proviantkiste liegen musste.
    »'n Hering?«, Fridolin leckte sich schon die Lippen.
    »Nee, viel was Besseres!«
    »Vielleicht zwei Heringe ...?«
    »Auch nicht. Heringe in Tomatensauce! Maul auf!«, kommandierte Tobbi und schüttete den Inhalt der Dose, die der Roboter blitzschnell geöffnet hatte, in Fridolins erwartungsvoll geöffnete Futterluke.
    »Oooooh mmmmmhm ... Heringe in Tomaten ... muss ich Matthias unbedingt erzählen«, stöhnte Fridolin selig. »Vielleicht kann er welche besorgen ...«
    Nun nahmen sie voneinander Abschied.
    »Vielen, vielen Dank! Du warst großartig, Fridolin. Ehrlich, du bist bestimmt der allerschnellste Delphin der Welt. Grüß den Glücklichen Matthias noch einmal von uns. Und gute Heimreise!«
    »Geht in Ordnung! Macht's gut!«, sagte der allerschnellste Delphin der Welt, machte einen gewaltigen Luftsprung und begab sich schwanzwedelnd auf die Heimreise. Wenn es nicht gerade um Matjesheringe ging, machte Fridolin

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