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Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Titel: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Kostenlos Bücher Online Lesen
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gut! Ich hätt's keine drei Minuten länger ausgehalten«, war das Erste, was Tobbi sagte. Und das Zweite, was er sagte, war eine sehr brauchbare Idee: »Robbi, wir müssen noch mehr Rauch machen, ganz dicken schwarzen Rauch.«
    »Wozu das denn?«
    »Als Notsignal. Schwarzer Rauch ist weithin zu sehen. Und ganz besonders in dieser Gegend, weil es hier keine Berge gibt.«
    Das leuchtete dem kleinen Roboter ein. »Sehr guter Einfall!«, lobte er. »Das mit dem Rauch ist kein Problem. Ich habe Putzlappen und Öl hier und wenn wir das verbrennen, gibt es dicken, schwarzen Qualm.«
    Robbi tränkte einen Lappen mit Maschinenöl und warf ihn auf das Feuer. Und siehe da, es klappte: Eine schwarze Rauchsäule stieg wie ein mahnender Zeigefinger kerzengerade in die Luft.
    »Du kannst das Feuer versorgen und dich wärmen«, sagte Robbi. »Ich halte indessen Ausschau, ob jemand kommt. Aber achte darauf, dass unser Rauchzeichen nicht abreißt. Und sei sparsam mit dem Öl. Wir haben nur diese eine Kanne voll.«
    »Glaubst du, dass man unser Zeichen sehen wird?«
    »Klar wird man es bemerken! Aber wahrscheinlich wird's ein Weilchen dauern, bis Hilfe hier ist«, meinte der kleine Roboter zuversichtlich. Doch er glaubte nicht so ganz an seine Worte. Andererseits wollte er Tobbi nicht allen Mut nehmen. Und schließlich gab es ja auch noch glückliche Zufälle.
    Tobbi legte Holz nach und tropfte Öl auf den rauchenden Lappen. Alle Augenblicke fragte er: »Siehst du schon was, Robbi?«
     

     
    »Noch nicht«, antwortete Robbi immer wieder, »aber wart's nur ab - es sind bestimmt schon Leute unterwegs.«
    Sie mussten allerdings schon sehr viel Glück haben, wenn ihr Notsignal in dieser einsamen Nordpolgegend von Menschen gesehen werden sollte. Städte und Dörfer gab es hier genauso wenig wie Bäume und Büsche. Und wenn es hier überhaupt Menschen gab, dann konnte es sich nur um einige Nordpolforscher, um eine wandernde Eskimo-Lebertranfabrik oder um eine Jagdgesellschaft handeln.
    Plötzlich schrie Robbi aufgeregt: »Klick! Ich seh was! Klick!«
    »Kommt jemand?«, fragte Tobbi hoffnungsvoll. »Es wird höchste Zeit. Unser Feuer geht aus. Holz und Öl sind alle und ich friere schon wieder ganz schrecklich.«
    »Ein Schlitten kommt«, berichtete Robbi und schaute ganz scharf durch das grüne Auge. »Er wird von Hunden gezogen und kommt schnell näher. Es sitzt ... nein, zwei Menschen sitzen auf dem Schlitten. Ich schätze, es wird noch ein paar Minuten dauern, bis sie hier sind. Kannst du es noch so lange aushalten?«
    »Ich w-will's h-hoffen!«, bibberte Tobbi und begann wieder im Kreis herumzulaufen.
     
    Der Schnee knirschte unter den Kufen, als der Schlitten stoppte. Sechs Schlittenhunde, die wie große Wollknäuel aussahen, ließen sechs blaurote Zungen heraushängen und bliesen sechs weiße Dampfwolken in die Luft.
    Zwei pelzvermummte Gestalten sprangen vom Schlitten: ein Eskimojunge, der etwa zwei Fingerbreit größer war als Tobbi, und seine jüngere Schwester, die einen guten halben Kopf kleiner war.
    »Wir haben euer Rauchsignal gesehen. Seid ihr in Not? Können wir helfen?«, fragte der Junge sofort.
    »Bitte - klick - helft meinem Freund! Sonst erfrieren ihm Hände und Füße!«, bat der Roboter flehentlich und zeigte auf Tobbi, der zähneklappernd dastand.
    »Mach unsere Reserve-Pelzkleider los und nimm die Frostsalbe aus dem Beutel!«, befahl der Eskimojunge seiner Schwester und eilte zu Tobbi.
    »Wo frierst du am meisten?«
    Tobbi zeigte stumm auf seine Füße.
    Er musste sich auf den Schlitten setzen und im Nu wurden ihm Stiefel und Strümpfe abgestreift. Dann wurden ihm Füße und Hände mit Schnee eingerieben und die Eskimokinder rubbelten so lange, bis Zehen und Finger krebsrot waren.
    Es tat abscheulich weh. Zuerst krabbelte es, so, als würden fünfhundert Ameisen auf Tobbis Händen und Füßen herumkrabbeln. Bald waren es schon tausend und zuletzt mindestens fünftausend Ameisen. Dann waren es plötzlich keine Ameisen mehr, sondern genauso viele glühende Nadeln, die auf Tobbi einstachen. Und aus den Nadeln wurden glühende Messer. Zum Schluss tat es überall gleichzeitig weh: in Kniescheiben, Rücken, Ohrläppchen und Haarspitzen. Tobbi hatte noch nie in seinem Leben solche Schmerzen erdulden müssen, nicht einmal beim Zahnarzt!
    »Es tut schlimm weh, nicht wahr?«, sagte das Eskimomädchen mitleidig.
    »E-esss g-geht ssss ...«, knirschte Tobbi mit zusammengebissenen Zähnen. Dabei zischte er wie eine

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