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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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noch durch Unterernährung und schweren Drogenmißbrauch. Bestimmte Anzeichen lassen auf stark beeinträchtigte Funktionen von Leber und Nieren schließen. Sie liegt jetzt auf der
    Intensivstation, wo sie unter sorgfältiger Beobachtung gehalten wird.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Sie scheint noch stark unter der Wirkung eines Beruhigungsmittels zu stehen. Ich versuchte, mit ihr zu sprechen, doch sie war nicht in der Lage, auf meine Fragen zu reagieren. Sie tauchte nur gerade lange genug aus ihrem Zustand auf, um mich zu fragen, wo sie hier sei; und als ich es ihr sagte, schlief sie sofort wieder ein.«
    »Sie wollte nach Hause«, erklärte ich, »zurück nach Los Angeles.«
    »Ich brauche ein paar Informationen über sie. Wissen Sie, was für ein Beruhigungsmittel der Arzt ihr im Flugzeug gab?«
    »Gar keins, soweit ich weiß«, erwiderte ich. »Er hängte sie provisorisch an den Tropf, der wohl Kochsalzlösung enthielt. Das einzige Beruhigungsmittel, von dem ich weiß, war die Spritze gestern nacht. Er sagte, danach würde sie so etwa sechs bis acht Stunden schlafen. Also müßte die Wirkung längst abgeklungen sein.«
    Ed überlegte einen Augenblick. »Das ist sonderbar. Sind Sie sicher, daß sich in der Flasche nichts außer der Kochsalzlösung befand?«
    Eileen meldete sich zu Wort. »Während des Fluges hat er die erste Flasche einmal gegen eine andere ausgetauscht.«
    »Wann war das?« fragte ich sie.
    »Als du ins Cockpit gingst, um per Funk mit Dr. Aldor zu sprechen. Er meinte, die erste Flasche sei irgendwie nicht richtig in Ordnung.«
    »Um welche Zeit war das?« fragte Ed.
    »Wir hatten ungefähr die halbe Strecke hinter uns. Bis Los Angeles war es noch eineinviertel Stunde.«
    Ed nickte. »Fünfundsiebzig Minuten ... bei Thorazin könnte das ihre Reaktion recht gut erklären.« Er sah mich an. »Haben Sie eine Ahnung, welche Drogen sie gebrauchte?«
    »Also, auf jeden Fall Gras, Meskalin .« Ich unterbrach mich. Mir war etwas eingefallen. Ich holte den Joint im gelben Papier hervor und legte ihn auf den Tisch. »Vier davon pro Tag, so für den Anfang . was halten Sie davon?«
    Er hielt den Joint zwischen zwei Fingerspitzen und roch daran. »Was ist das?«
    »Gras und noch irgendwas. Aber was, weiß ich auch nicht. Vielleicht können die im Labor es herauskriegen.«
    »Ich werde das Ding analysieren lassen. Sonst noch etwas, das Sie mir sagen könnten?«
    »Sie wissen jetzt genausoviel darüber wie ich.«
    »Noch eine Frage. Wie lange nimmt sie das schon?«
    »Wir haben sie zwei Jahre lang nicht gesehen. Vielleicht während der ganzen Zeit.«
    Er erhob sich. »Sie sehen beide ziemlich erledigt aus. Fahren Sie jetzt nach Hause und ruhen Sie sich aus. Und keine Sorge - sie ist bei uns in guten Händen.«
    »Danke, Ed.« Ich hielt ihm die Hand hin, er schüttelte sie kräftig. Ich lächelte. »Bringen Sie sie wieder auf die Beine«, sagte ich, »sie ist ein gutes Mädchen.«
    »Es wird vielleicht einige Zeit brauchen, aber ich glaube, wir können zuversichtlich sein. Sie ist jung und widerstandsfähig genug.«
    Wir gingen hinaus. In der offenen Tür drehte ich mich noch einmal um. »Ich möchte, daß sie alles hat. Die Kosten spielen keine Rolle. Private Krankenschwestern rund um die Uhr. Die Rechnungen gehen an mein Büro.«
    »Okay. Heute abend melde ich mich und berichte, wie’s um sie steht.«
    »Können wir sie besuchen?«
    »Damit würde ich an Ihrer Stelle bis morgen warten. Bis dahin wird sie sicher in der Verfassung sein, sich mit Ihnen zu unterhalten.« Noch einmal drückte er mir die Hand, wir trennten uns.
    Als wir ins Freie traten, wartete draußen Lonergans Auto auf uns. Der Chauffeur saß hinter dem Lenkrad, der Collector stand gegen die Motorhaube gelehnt. Als er uns sah, öffnete er die hintere Tür. »Willkommen daheim«, sagte er.
    »Wie haben Sie herausbekommen, wo wir zu finden sind, Bill?« fragte ich.
    »Über Ihr Büro. Lonergan gab uns den Auftrag, Sie abzuholen. Er meinte, Sie seien zu geizig, ein Auto zu nehmen.« Er drückte die Tür zu und setzte sich vorn neben den Chauffeur. »Wir sollen Sie zu ihm bringen.«
    »Nichts zu wollen, Bill«, sagte ich. »Diesmal nicht. Diesmal fahren wir nach Hause und schlafen erst mal. Busineß kann bis morgen warten.«
    Die Fahrstühle in den New Century City-Bürogebäuden waren die schnellsten in ganz Kalifornien. Dennoch ließen sie sich mit denen in New York oder Chicago kaum vergleichen. Kalifornier sind nun einmal nicht sehr

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