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Robbins, Harold - Träume

Titel: Robbins, Harold - Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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das Personalproblem. Ich habe in meiner Organisation keinen Hotelfachmann.«
    »Dieter ist bereit, zu bleiben. Und ich habe herausgefunden, daß sich der Generalmanager des Princess in den Bahamas verändern möchte.«
    »Ein guter Mann?«
    »Ein sehr guter Mann. Und falls wir die Lizenz fürs Spielkasino bekommen, kann er uns da sehr nützlich sein. Er verfügt über entsprechende Erfahrungen. War früher im Mayfair in London tätig. Für sechzigtausend pro Jahr und ein Viertelprozent von dem, was das Hotel abwirft, würde er kommen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe heute morgen mit ihm telefoniert.«
    »Du verlierst wirklich keine Zeit.«
    »Kann ich mir auch nicht leisten«, sagte er. »Ich werde schließlich nicht jünger.«
    Ich stand auf und trat, die Kaffeetasse in der Hand, an den Rand des Patio. Ich schaute über das Meer, dann zurück zum Hotel und schließlich zu den Bergen dahinter. Es war wirklich schön hier, wunderschön. Ich ging wieder zum Tisch. »Du bist also unbedingt dafür?«
    »Ja«, erwiderte er. »Als ich dich drängte, in die Sache mit den Clubs einzusteigen, lag ich ja auch nicht gerade schief, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Du sammelst Erfahrungen. Die bisherigen Clubs; dieses Hotel; der neue Club in Atlantic City. Wer weiß? Vielleicht sogar Las Vegas. Man kann nie wissen, wie und wann sich dort eine Chance ergibt. Und dann wird es wirklich Geld.«
    »Onkel John, du bist ein gieriger Mensch. Ich glaube, dir kommt’s bei allem nur darauf an, daß ich dich reich mache.«
    Er lächelte. »Dagegen ist ja nichts einzuwenden.«
    Mein Entschluß war gefaßt. »Okay. Dann laß uns mal dran kurbeln.«
    »Du akzeptierst also?«
    Ich nickte. »Du hast mich überzeugt. Sage den Halsbachs, daß der Handel perfekt gemacht werden kann.«
    Er hielt mir seine Hand hin. »Viel Glück.«
    Ich nahm sie. »Für uns beide.«
    Eileen kam aus dem Bungalow. Als sie Onkel John sah, blieb sie einen Augenblick stehen und zog ihren Morgenmantel enger um sich.
    »Gratuliere uns«, sagte ich. »Wir sind jetzt im Hotelgewerbe.«
    Sie reagierte nicht darauf, schien überhaupt nicht zu hören. Ihre Stimme klang tiefbesorgt. »Ich habe gerade nach Denise gesehen. Sie glüht vor Fieber.«
    Wir gingen ins Schlafzimmer.
    Mit bleichem Gesicht lag Denise auf dem Bett. Von ihrer Stirn rannen Schweißtropfen. Röte zeichnete ihre Wangen, und ihr Körper unter der Decke bebte vor Schüttelfrost. Ich setzte mich auf den Bettrand. »Bring mir ein Tuch und medizinischen Alkohol.«
    »Medizinischen Alkohol haben wir nicht«, erklärte Eileen.
    »Dann muß Leitungswasser genügen. Während ich sie abreibe, rufe den Arzt an.«
    Ich arbeitete rasch. In Vietnam hatte ich öfter erlebt, daß bei Soldaten ein solches Fieber ausgebrochen war. Manchmal handelte es sich um Malaria, manchmal um Paratyphus. Ich hörte, wie Eileen im anderen Zimmer mit Marissa sprach; dann begann Marissa zu telefonieren.
    Eileen kam ins Schlafzimmer zurück. »Kann ich irgend etwas tun?«
    »Ja«, sagte ich. »Sorge bitte dafür, daß das Zimmermädchen frische Leintücher bringt.«
    Während Eileen und das Mädchen das feuchte Leintuch entfernten und das Bett frisch bezogen, hielt ich die in eine Wolldecke gehüllte Denise in den Armen. Sie wog fast nichts. Erst jetzt wurde mir richtig bewußt, in welch erschreckendem Maße sie abgemagert war.
    Nachdem ich sie wieder aufs Bett gelegt hatte, drehte ich mich um und sah, wie Lonergan mich mit undurchdringlichem Gesichtsausdruck beobachtete. »Ich werde zum Hotel gehen und die Halsbachs über deinen Entschluß unterrichten.«
    »Okay.« Ich folgte ihm ins Wohnzimmer.
    Marissa trat zu uns. »Der Arzt ist bereits auf dem Weg.«
    Ich ließ mich in einen Sessel sinken und lehnte mich erschöpft zurück. Der Mangel an Schlaf machte sich jetzt plötzlich stark bemerkbar.
    »Wann möchtest du dich mit ihnen treffen?« fragte Lonergan.
    Ich schüttelte den Kopf, um die Spinnweben in meinem Schädel loszuwerden. Alles strengte mich auf einmal sehr an. »Übernimm du die Sache«, sagte ich. »Ich werde versuchen, sie noch kurz vor meinem Abflug zu sehen.«
    Er nickte und ging hinaus. Ich schloß die Augen und war sofort weg. Doch lange konnte ich noch nicht geschlafen haben, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.
    »Gareth.« Eileens Stimme klang sehr behutsam. »Wach auf. Der Arzt möchte dich sprechen.«
    Mühsam tauchte ich aus dem Nebel empor. »Ich brauche eine Tasse Kaffee.« Im Handumdrehen war der Butler

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