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Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition)

Titel: Robert und die Ritter 3 Das Burggespenst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anu Stohner
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Schwert, drehte mich im Kreis, und wusch! war ich zurück in der Waffenkammer.Das heißt, erst war ich mir nicht sicher. Als ich dort ankam, war es nämlich stockfinster. Aber dann hörte ich Roberts Stimme.
    »Mann, endlich!«, sagte er. »Komm!«
    Man sah die Hand vor den Augen nicht, aber Robert packte mich am Arm und zog mich mit.
    »Wohin gehen wir?«, flüsterte ich.
    »Wohin wohl?«, sagte Robert. »In unsere Verstecke.«
    »Wieso Verstecke?«, fragte ich.
    »Weil es für jeden eins gibt«, sagte Robert. »Da, steig rein!«
    Ich konnte mehr was ahnen, als was sehen, aber da war was Niedriges, Eckiges, und als ich mit den Füßen gegen was Hartes stieß und es dazu leise knarren hörte, wusste ich Bescheid: Ich sollte in eine Truhe steigen.
    »Wenn du drin bist, lüpf ein bisschen den Deckel, damit wir reden können!«, sagte Robert.
    »Und wo bist
du
?«, fragte ich, als ich es mir mit dem sperrigen Schwert halbwegs bequem gemacht hatte.
    »In der Nachbartruhe.«
    »Und Ritter Friedebert?«
    »Im Schrank, wo sonst?«
    »Und Wuschel?«
    »In der dritten Truhe.«
    »Das heißt, es sind   …«
    »…   die Truhen, auf denen wir gesessen haben   – ja, Mann!«
    »Und die Sachen, die drin waren?«
    »Sind bei Ritter Friedebert im Schrank.«
    »Aber   …«
    »Pssst!«, sagte Robert. »Ich hör was.«
    Aber es waren nur Geräusche aus dem Rittersaal:Stimmen und das Scheppern, wenn Trinkbecher gegeneinanderstoßen.

    »Was meinst du, wie spät es ist?«, flüsterte ich.
    »Es geht auf Mitternacht«, flüsterte Robert, als spielte er in einem Gespensterfilm mit. »Das Abendessen ist jedenfalls schon eine Ewigkeit her.«
    »Und deine Spitzenidee jetzt?«
    »Hast du die Streichhölzer?«
    »Klar.   – Jetzt sag schon, was du   …«
    »Pssst!«
    »Das sind nur wieder die Wackerburger.«
    »Mann, mach die Ohren auf!«
    Er hatte recht. Da war wirklich was. Oder eigentlich war es nichts. Kennt ihr Geräusche, die man nicht hört? So eins war das. Wie ein Hauch. Oder nein: ein Hauch von einem Hauch. Aber man konnte ihn spüren irgendwie.
    »Deckel zu!«, hörte ich Robert flüstern.
    Aber das hätte ich sowieso gemacht. Denn jetzt ging es los.

Das dreizehnte Kapitel, in dem die klapperige Geli aufräumt (Und wie!)
     
    Gerade war es noch ein Hauch von einem Hauch gewesen, und plötzlich war es wie ein Wirbelsturm: ein Heulen und Fauchen und Wimmern, als käme ein ganzes Rudel Gespenster angebraust. Ich bibberte am ganzen Körper, aber nicht nur, weil es so gruselig war. Da war auch ein eisiger Wind, der einen wie mit Nadeln pikste. Durch die Truhenwände aus dickem Holz! Und klar bibberte ich auch vor Angst. Ich hab ja schon erzählt, dass ich nicht der große Held bin. Wer weiß, was ich gemacht hätte, wenn die Truhe nicht so eng gewesen wäre   – ich hatte schließlich das Zauberreiseschwert. Wenn wir wenigstens alle zusammen in derselben Kiste gesessen hätten! Aber mutterseelenallein in einer stockfinsteren Kiste, wenn man weiß, dass der Wirbelsturm da draußen wahrscheinlich erst der Anfang ist. Ich steckte den Kopf zwischen die Knie und machte mich ganz klein.
    Und dann war es schlagartig still. Als wäre der Sturm nur schnell mal durch die Waffenkammerdurchgebraust. Auch das eisige Piksen spürte ich nicht mehr. Dafür hörte ich ihre Stimme. Sie war nicht mal laut. Oder nein, sie war sogar richtig leise, gerade laut genug, dass ich sie noch hören konnte. Aber sie war messerscharf!
    »Hatten wir nicht Punkt zwölf gesagt?«
    Die Frage konnte nur Ritter Friedebert gelten. Aber der antwortete nicht.
    »Braucht der Herr heute eine Extraeinladung?«
    Jetzt spürte ich plötzlich wieder das Piksen. Ihre Stimme war nicht nur messerscharf, sie war auch kalt wie Stahl.
    »Wo steckt Ihr überhaupt?«
    Ich bibberte so heftig, dass ich Angst hatte, siekönnte es hören. Und vor Angst davor bibberte ich noch mehr.

    »Möchte der rostige Herr ohne Kopf sich freiwillig zeigen, oder soll ich ihn holen kommen?«
    Ich bibberte zwar immer noch, aber inzwischen war ich froh, dass ich in meiner Truhe steckte. Und dass nicht ich es war, den sie suchte.
    »Schön, Ihr habt es nicht anders gewollt!«
    Mit diesen Worten öffnete sie die Tür zu Ritter Friedeberts Schrank. Ich hörte es am Knarren.
    »Sieh an, der Herr hat es sich bequem gemacht. Waren wir uns nicht einig, dass Ihr Eure Schläfchen bei Tag und nicht während der Arbeitszeit haltet?«
    Keine Antwort.
    »Schön. Keine Antwort ist auch eine Antwort. Aber das

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