Robin Hood
die Kammer verließen, öffnete André die Truhe und holte ein weißes spitzenbesetztes Brautkleid heraus.
„Was sagt Ihr Mademoiselle?“
„Sie ist sprachlos vor Glück“, erwiderte Margret schnell.
„Nun“, André übergab Margret das Brautkleid. „Sucht Euch in Ruhe eines der Kleider aus. Ich mache einen kleinen Spaziergang im Burggarten“, tief verbeugte sich André. „Mademoiselle Marian.“ Erhobenes Hauptes stolzierte André aus der Kammer.
„Ist dieses Brautkleid nicht wunderschön?“, fasziniert hielt sich Margret das Kleid an den Körper.
„Das Kleid ist wirklich sehr schön, Meggi“, erwiderte Marian bedrückt, „als Kind träumte ich immer von solch einem Brautkleid. Heute wo ich es sehe, weiß ich, dass am Tag einer Hochzeit nicht das Brautkleid zählt, sondern der Mann, dem man sein Leben und sein Herz schenkt.“
48
Nord Weg
„Versteckt hinter einem Gebüsch warteten Robin, Much, Will und Little John gebannt darauf, dass sich die Kutschen der Gäste des Sheriffs näherten.
„Denkst du, sie kommen gemeinsam?“, zischte Much Robin zu.
„Ich will es hoffen“, flüsterte Robin zurück.
„Das heißt, wir können auch die ganze Woche hier verbringen, wenn sie sich entschlossen haben einzeln zu reisen“, maulte Much.
„Wir können es uns nicht aussuchen“, wurde Much von Robin getadelt.
„Hört ihr das?“, mischte sich Will ein. „Pferde, klingt nach einer ganzen Herde.“
„Der hat uns noch gefehlt“, brummte Little John, als er Guy of Gisbourne auf seinem schwarzen Ross erspähte.
„Und ihm folgt Prinz Johns Armee“, Robin klang verzweifelt.
„Sie bleiben stehen“, flüsterte Much, als Guy sein Pferd wendete und die Hand hob.
Angespannt beobachteten Robin, Will, Much und Little John wie die Armee von Prinz John zum Stehen kam.
„Der Sheriff von Nottingham erhielt gestern von einem Boten die Nachricht, dass der Duke of Cornwall, der Duke of Lancaster und der Duke of Norfolk heute Morgen in Nottingham eintreffen“, erklang Guys Stimme. „Wir erwarten sie hier und begleiten sie sicher nach Nottingham. Wenn sich Robin Hood und seine geächteten Freunde hier sehen lassen, gibt es kein Erbarmen.“
„Gibt es kein Erbarmen“, äffte Robin Guy wütend nach.
„Wir kommen hier nicht weg“, fauchte Will.
„Da kommt die erste Kutsche“, flüsterte Little John.
Der Kutscher zügelte die Pferde. Sekunden später öffnete sich die Kutschentür und der Duke of Cornwall stieg erzürnt aus.
„Was geht hier vor?“, fuhr er Guy an, der von seinem Pferd stieg.
„Duke of Cornwall, ich bitte um Entschuldigung. Wir sind zu Eurer Sicherheit hier und bringen Euch unversehrt nach Nottingham.“
„Komme ich ohne Euch nicht unversehrt in Nottingham an?“, hakte der rundliche Duke of Cornwall nach.
Guy fühlte sich sichtlich unwohl, es sollte nicht der Eindruck entstehen, das Geächtete das Land terrorisierten.
„Im Sherwood leben Geächtete. Roger of York wurde von ihnen überfallen“, erklärte Guy mit belegter Stimme.
„Roger of York. Wie geht es meinem alten Freund?“
„Es geht ihm gut“, erwiderte Guy kurz und atmete auf, als die nächste Kutsche sich näherte.
„Entschuldigt mich.“
Als die Kutsche hielt, trat Guy an die Tür heran, die sich augenblicklich öffnete und der Duke of Lancaster seinen Kopf herausstreckte.“
„Duke of Lancaster. Ich bin Guy of Gisbourne. Wir sind hier, um Euch sicher nach Nottingham zu geleiten. Sobald der Duke of Norfolk eintrifft, machen wir uns auf den Weg.“
Der Duke of Lancaster zog seine Augenbrauen nach oben. „Der Sheriff hat den Ruf diesen Teil Englands unter Kontrolle zu haben. Wozu also der Schutz?“, fragte er misstrauisch.
Guy räusperte sich. „Nichts Ernstes, Ihr habt mein Wort.“
Zu Guys Erleichterung näherte sich die dritte Kutsche. Guy kehrte zu seinem Pferd zurück und saß auf.
„Es geht nach Nottingham“, befahl er. „Beschützt die Kutschen.“
Während sich die Soldaten um die Kutschen postierten, kehrte der Duke of Cornwall kopfschüttelnd zu seiner Kutsche zurück und stieg ein. Die Pferde setzten sich umgehend in Bewegung.
Robin, Will, Much und Little John nahmen wütend zur Kenntnis, wie sich alle in Bewegung setzten.
Guy ritt zur dritten Kutsche. „Wir bieten Euch Schutz.“, hörte Robin ihn sagen.
„Verdammt, mein Fuß ist eingeschlafen“, fluchte Little John.
„Was zum Teufel machen wir jetzt?“, wollte Much wissen.
„Noch ist Guy nicht der neue Lord von
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