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Robina Krux

Robina Krux

Titel: Robina Krux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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leisen Rauschen ein rhythmisches Klacken bemerkt, so als würfe jemand gleichmäßig Körnchen auf eine harte Unterlage.
    „Quatsch!“, rief Robina plötzlich, und sie setzte sich mit einem Ruck auf.
    Nichts, gar nichts hatte sich verändert. Der Signalhacker rüttelte das Messer, dass es eine Freude war. Zum Überfluss schaltete Robina den Empfänger ein und hatte die S-Melodie in den Ohren, so laut, dass sie schleunigst wieder ausschaltete.
    Sie saß eine Weile und lauschte. Da war es wieder, dieses Rauschen und Klacken.
    Dann wurde sie stutzig. Das Klacken ertönte immer dann, wenn der Nocken auf der Dose den Kontaktgeber anhob.
    „Aber wieso denn…?“ Robina trat an die Maschine, hielt lauschend den Atem an.
    Kein Zweifel, sie hörte das Klacken im Rhythmus des S. Und langsam begann es ihr zu dämmern: Sie hörte über das Außenmikrophon.
    ‘Es ist Atmosphäre im Raum!’
    Robina prüfte sorgfältig die Sauerstoffdüse, aus der das Antriebsgas entströmte. Und dann war sie versucht, sich abermals an den Helm zu schlagen. Der Heizer! Unter der Kuppel herrschte eine Temperatur von über 90 Grad Kelvin, sodass der ausströmende Sauerstoff gasförmig blieb. So einfach war das.
    Aber das bedeutete doch auch, dass es sich wahrhaftig um Schleusentüren handelte. ‘Sieh an – ich könnte mir also das Leben hier erleichtern…’ Der Gedanke befriedigte sie.
    Dann bedachte sie, ob wohl nach einem entsprechenden Aufheizen der Kuppel der Sender noch funktionieren würde – aber schließlich würde nach wie vor kein Signal für die Anderen auch ein Signal sein.
    Robina wurde eine Zeit lang durch die neuerliche Entdeckung vom eigentlichen Zweck ihrer Anwesenheit abgelenkt. Dann wurde ihr bewusst, dass sich, obwohl 12 Stunden nach der Unterbrechung des Signals verflossen waren, nichts getan hatte. Niemand wollte den Schaden beheben.
    Zwölf Stunden lang war mit Lichtgeschwindigkeit ihre S-Melodie durch den Raum geflogen, ununterbrochen. Die längste Sendeperiode bislang. Und doch fühlte sich Robina enttäuscht, und sie begriff, dass sie, uneingestandenermaßen, etwas ganz anderes erwartet hatte. Freilich, ihr Signal hatte zum Ziel, die Anderen herbeizulocken. Aber viel aufschlussreicher wäre es, festzustellen, ob sie nicht vielleicht schon da sind.
    So jedenfalls interpretierte Robina jenen unbestimmten Druck in der Herzgegend, jenes Sehnen, das sie befallen hatte seit der Entdeckung der nicht ganz vollkommenen Reparaturen. Ein Hoffnungsfünkchen, das sie nährte, und es bedurfte nicht viel, dass es zur Flamme aufloderte.
    Robina grübelte. Irgend etwas Geheimnisvolles geschah, etwas, dessen Lösung nahe lag, und sie vermutete, sie würde diese auch begreifen. Der Schlüssel fehlte.
    Robina drehte Runden um die Sendeapparatur. Sie sprach mit sich selbst: „… das gleiche Phänomen, immer wieder. Ob nur das Kabel oder die größere Verwüstung, es wurde repariert.“
    Später strich Robina ziellos im unterbolidischen Bau umher, kontrollierte, wie sie sich einredete, die Funktionstüchtigkeit der Außentüren, und sie säuberte tatsächlich die Fugen von Kristallsplittern.
    An den Eingängen eins und zwei gab es wirklich einiges zu tun, merkwürdigerweise am Eingang drei nicht. Weder in den Ritzen noch in einem Umkreis vor der Tür lag ein Krümchen.
    Einen Augenblick lang dachte Robina an jüngst Erlebtes. Sie konnte sich nicht besinnen, den Ausgang, als sie ihn entdeckt hatte, auch gesäubert zu haben.
    Zurückgekommen zwang sie sich, die Erinnerung an den Start der REAKTOM auf einen Raster zu übertragen, mit der Absicht, endlich die Kristallchronik weiterzuführen.
    Sie schrieb lange und unterbrach nur, um zu essen oder ihr leichtes Muskeltraining zu absolvieren.
     
    „… ist das nun eine Ökosphäre oder nicht?“, fragte Mandy kategorisch, als sie sich ein Bild machen konnten über die Taumelbahn des zweiten Planeten, der um beide Sonnen kreiste und der dadurch eine äußerst merkwürdige Kurve beschrieb, eine Acht, deren Einschnürungen sich jedoch nicht berührten. Jede der beiden Sonnen hielt außerdem noch je einen Planeten in ihrem Gravitationsfeld, der auf stark elliptischer Bahn um das Zentralgestirn zog.
    Mandys Frage betraf das Jahrestemperaturmittel dieses zweiten Planeten, das etwa dem der Erde entsprach. Nur herrschte auf der einen Bahnhälfte ungefähr drei Erdenjahre lang Wechselklima, da sich die Lage der Rotationsachse offenbar veränderte, ein Umstand, aus dem Stef schloss, dass der Planet

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