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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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dort fest, indem ich meine beiden gebrochenen Ruder in den Grund bohrte, das eine an einem Ende, das zweite am ändern Ende; und so lag ich, bis das Wasser wieder ablief und mein Floß samt der ganzen Ladung wohlbehalten auf Grund setzte.
    Meine nächste Aufgabe war nun, das Land
    auszukundschaften und einen geeigneten Platz für meine Wohnung zu suchen, wo ich auch all mein Gut verstauen und es vor jeder Gefahr in Sicherheit bringen konnte. Wo ich war, wußte ich noch nicht: ob auf dem Festland oder auf einer Insel, ob in bewohnter oder unbewohnter Gegend, ob in Gefahr vor wilden Tieren oder nicht. Etwa eine Meile von mir entfernt, erhob sich ein sehr steiler und hoher Hügel, der einige andere Hügel noch zu überragen schien, die nördlich von ihm in einer Reihe lagen. Ich nahm eine von den Vogelflinten, eine Pistole und ein Pulverhorn, und, so bewaffnet, machte ich mich auf die Entdeckungsreise zum Gipfel dieses Hügels. Nachdem ich ihn mit vieler Mühe und Beschwerde erklommen hatte, sah ich zu meiner großen Betrübnis mein Schicksal vor mir, nämlich, daß ich mich auf einer Insel befand, die rings von der See umgeben war.
    Nirgends war Land zu sehen, außer ein paar Klippen, die in weiter Ferne lagen, und zwei noch kleineren Inseln etwa drei Meilen weit westlich.
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    Ich sah auch, daß die Insel, auf der ich stand, öde und allem Anschein nach nicht bewohnt war, außer von wilden Tieren, von denen mir jedoch keines zu Gesicht kam. Ich sah nur eine Menge Federvieh, ohne aber zu wissen, welcher Art und ob es eßbar wäre oder nicht, wenn ich es schösse. Auf dem Rückweg schoß ich einen großen Vogel, den ich am Rande eines großen Waldes auf einem Baum sitzen sah. Ich glaube, das war der erste Schuß, der hier fiel seit Erschaffung der Welt; ich hatte kaum losgebrannt, als von allen Seiten aus dem Walde zahllose Scharen von Gevögel aller Art aufstoben und einen wirren Lärm vollführten, jedes auf seine Weise krähend und schreiend, keines aber von irgendeiner Gattung, die ich kannte. Das von mir geschossene Tier nahm ich für eine Art Habicht, seiner Farbe und seinem Schnabel nach, obwohl es keine besonders großen Fänge und Klauen hatte; sein Fleisch schmeckte nach Aas und war nicht zu gebrauchen.
    Mit dieser Entdeckung ließ ich's genug sein, ging zu meinem Floß zurück und machte mich daran, meine Ladung an Land zu schaffen, womit ich den ganzen übrigen Tag zubrachte. Was ich in der Nacht mit mir anfangen und wo ich schlafen sollte, wußte ich nicht; denn mir graute davor, mich auf den Boden zu legen, aus Furcht, von wilden Tieren zerrissen zu werden, obwohl ich hernach fand, daß diese Furcht unnötig gewesen wäre.
    Nichtsdestoweniger verbarrikadierte ich mich, so gut ich konnte, ringsherum mit den Kisten und Brettern, die ich mitgebracht hatte, und baute mir eine Art Hütte als Nachtlager. Wie ich mich mit
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    Nahrung versehen würde, war mir noch nicht klar; denn ich hatte bisher nur zwei oder drei
    hasenähnliche Geschöpfe aus dem Walde
    herausrennen sehen, wo ich den Vogel schoß.
    Ich begann nun zu bedenken, daß ich noch vielerlei Dinge aus dem Schiff holen könnte, die mir von Nutzen wären, besonders einiges von dem Tauwerk und den Segeln und anderes mehr. Ich beschloß daher, wenn möglich, eine zweite Fahrt zu dem Schiff zu machen; und da ich wußte, daß der nächste beste Sturm es sicherlieh gänzlich zerschlagen würde, so beschloß ich, alles andere beiseite zu lassen, bis ich alles aus dem Schiff geholt hätte, was ich nur holen konnte. Ich rief nun meine Gedanken zu Rate, ob ich das Floß wieder mitnehmen sollte. Doch dies schien nicht tunlich. Ich entschloß mich vielmehr, ebenso wie das erstemal bei Ebbe hineinzuschwimmen, nur zog ich, ehe ich meine Hütte verließ, meine Kleider aus und behielt nichts am Leibe als ein buntes Hemd, eine leinene Hose und ein Paar Halbschuhe.
    Ich gelangte an Bord wie zuvor und baute ein neues Floß. Da ich aber nun Erfahrung hatte, machte ich es nicht so unbehilflich wie das erste und belud es auch nicht so schwer. Dennoch brachte ich eine Menge sehr nützlicher Dinge an Land. Zunächst fand ich im Zimmermannsraum zwei oder drei Säcke voll kurzer und langer Nägel, einen großen Schraubenzieher, ein oder zwei Dutzend Beile und vor allem jenes höchst nützliche Ding, das man Schleifstein nennt. All das verstaute ich zusammen mit einigen Dingen, die dem Stückmeister gehörten, besonders zwei oder drei eisernen Brechstangen, zwei Fässern

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