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Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe)

Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe)

Titel: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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über die vierhundertundsiebzig Goldkronen, welche der Kapitän mir schuldig zu sein behauptete, aufsetzen. Ferner stellte ich eine Vollmacht aus, die jenen berechtigte, die jährlichen Einkünfte meiner Pflanzung für mich in Empfang zu nehmen. Das Dokument wies nämlich meinen Compagnon an, die Zahlungen an den Kapitän zu leisten und dieselben mit den regelmäßigen Postschiffen in meinem Namen an letzteren zu schicken. Die Vollmacht schloß mit einer Clausel, durch welche ich dem Kapitän hundert Goldstücke auf Lebenszeit aus den Erträgen der Waren aussetzte und seinem Sohne nach ihm fünfzig, gleichfalls auf Lebenszeit. So vergalt ich meinem alten Freunde, was er an mir getan hatte.
    Es blieb mir nun zunächst zu überlegen, welchen Weg ich zur Verwertung des Besitztums einschlagen sollte, das die Vorsehung so unerwartet mir anvertraut hatte. Wie viel mehr Sorgen überkamen mich jetzt als während meines stillen Lebens auf der Insel! Damals hatte ich Nichts, als was ich bedurfte; jetzt war ich zu großem Reichtum gelangt und mußte für dessen Erhaltung sorgen. Nun bot sich mir keine Höhle mehr, wo ich mein Geld verstecken konnte, kein Platz, wo es ohne Schloß und Riegel liegen durfte, bis es verschimmelte und verrostete, ehe irgend Jemand es angerührt hätte. Im Gegenteil wußte ich durchaus nicht, wo ich mein Geld hinlegen, oder wem ich es anvertrauen sollte. Mein alter Gönner, der ehrliche Kapitän, war die einzige Zuflucht, die mir blieb.
    Zwar schien es zweckmäßig, daß ich mich zunächst zur Erledigung meiner brasilianischen Angelegenheiten dorthin begebe, aber vorläufig war gar nicht an eine Reise dahin zu denken, so lange ich nicht meine Geschäfte hier geordnet und meine Schätze sichern Händen übergeben hatte. Anfangs dachte ich an meine alte Freundin, die Wittwe, deren Ehrlichkeit ich kannte und von der ich wußte, daß sie treu gegen mich sein würde. Aber sie war alt und arm und konnte möglicherweise in Schulden geraten sein. So blieb mir also nichts Anderes übrig, als selbst nach England zurückzukehren und meine Sachen dahin mitzunehmen.
    Einige Monate gingen indessen darüber hin, ehe ich diesen Entschluß faßte. Jetzt, wo ich dem alten Kapitän seine früheren Wohltaten reichlich und zu seiner Befriedigung vergolten hatte, gedachte ich auch der obengenannten armen Frau, deren Mann mein erster Wohltäter gewesen und mir, so lange es ihm möglich gewesen war, mit Rat und Tat beigestanden hatte. Ich veranlaßte zunächst einen lissaboner Kaufmann, an seinen Korrespondenten in London zu schreiben, daß er ihr einen Wechsel auszahle, die Frau aufsuche und ihr in meinem Namen hundert Pfund in Gold überbringe, auch freundlich mit ihr rede und sie in ihrer Armut mit der Versicherung tröste, daß sie, so lange ich lebe, noch fernere Unterstützungen erhalten werde. Zugleich sandte ich jeder meiner beiden in England wohnenden Schwestern hundert Pfund. Zwar lebten diese nicht in Dürftigkeit, aber sie waren doch auch nicht in glänzenden Verhältnissen. Die eine war verheiratet gewesen und jetzt Wittwe, die andere wurde von ihrem Manne nicht so gut behandelt, wie sie es verdiente.
    Unter allen meinen Freunden und Verwandten jedoch wußte ich keinen, dem ich mein ganzes Vermögen anzuvertrauen gewagt hätte, so daß ich hätte nach Brasilien reisen und mein Hab und Gut in sicheren Händen zurücklassen können. Dieser Umstand machte mir große Sorgen. Früher war ich schon einmal Willens gewesen, mich ganz in Brasilien niederzulassen, denn ich hatte ja dort gewissermaßen meine Heimat. Aber allerlei religiöse Bedenken, von denen ich gleich mehr sagen werde, hatten mich damals davon zurückgehalten. Jetzt war es nicht die Religion in erster Linie, was mich bewog, nicht dahin zu reisen. So wenig ich mir früher Skrupel darüber gemacht hatte, mich öffentlich zu der Konfession des Landes zu halten, so lange ich dort lebte, ebensowenig würde ich jetzt davor Bedenken getragen haben. Nur daß ich, seitdem ich mehr darüber nachgedacht hatte, zuweilen, wenn es sich darum handelte, dort zu leben und zu sterben, anfing zu bereuen, daß ich mich jemals zur katholischen Kirche gehalten hatte. Ich hielt jetzt diesen Glauben nicht mehr für den besten, in dem man sterben kann.
    Aber, wie gesagt, war dies nicht der Hauptgrund, der mich von der Reise nach Brasilien abhielt. Vielmehr lag dieser darin, daß ich wirklich nicht wußte, wem ich meine zurückbleibenden Sachen übergeben sollte. Daher

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