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Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe)

Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe)

Titel: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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in die Höhe gehoben, und der Stern, der bald nachdem ich ihn das letzte Mal durchstöbert, durch die Gewalt der Wellen zertrümmert und von dem übrigen losgerissen war, lag nun umgestürzt auf der Seite. Da jetzt ein Sandhügel an der Stelle aufgetürmt war, wo ich früher eine Viertelmeile zu schwimmen gehabt hatte, um an das Wrack zu kommen, vermochte ich nun während der Ebbe trockenen Fußes bis zu demselben zu gelangen. Anfangs befremdete mich diese Wahrnehmung, bald aber erkannte ich, daß die Veränderung durch das Erdbeben bewirkt sein müsse. Durch dessen Gewalt war auch das Schiff noch mehr als früher zertrümmert worden, so daß täglich allerlei Dinge von der See abgelöst und, durch Wind und Wellen allmählich fortgeschwemmt, ans Land getrieben wurden.
    Diese Dinge zogen meine Gedanken von dem Plane, meine Wohnung zu verändern, wieder ab, und ich beschäftigte mich eifrig, besonders an diesem Tage, mit der Erwägung, auf welche Weise ich in das Schiff einzudringen vermöchte. Ich fand jedoch anfangs kein Mittel, da die ganze Innenseite desselben von Sand bedeckt war. Da ich aber schon gelernt hatte, an Nichts zu verzweifelt, beschloß ich, was ich nur vom Schiffe lostrennen könne, mir zu holen, weil ich überzeugt war, es in der einen oder anderen Weise verwerten zu können.
    Den 3. Mai. Zunächst durchschnitt ich mit meiner Säge einen Balken, der, wie es mir schien, einen Teil des Quarterdecks zusammenhielt. Als ich ihn in Stücke gesägt, beseitigte ich von dem höchstgelegenen Teil, so gut es gehen wollte, den Sand, wurde aber durch die steigende Flut genötigt, meine Arbeit für diesmal zu unterbrechen.
    Den 4. Mai. Ich fischte heute mit der Angel, erbeutete aber keinen eßbaren Fisch. Schon war ich der Beschäftigung müde und stand im Begriff heimzukehren, als ich einen jungen Delphin fing. Ich hatte mir nämlich aus Taugarn eine lange Schnur gemacht und damit, wiewohl ich keinen Angelhaken besaß, zu anderen Zeiten Fische genug gefangen, wenigstens so viel für meine Mahlzeit nötig waren. Um sie verspeisen zu können, pflegte ich sie an der Sonne zu trocknen.
    Den 5. Mai. Am Wrack gearbeitet. Ich sägte noch einen anderen Balken ab, machte drei große Fichtenbretter vom Deck los, band sie zusammen und ließ sie durch die Flut an den Strand treiben.
    Den 6. Mai. Ich arbeitete abermals am Schiffsrumpf, zog mehre eiserne Bolzen und anderes Eisenwerk heraus, kam aber so ermüdet von der schweren Arbeit zurück, daß ich beschloß die Sache aufzugeben.
    Den 7. Mai. Wiederum war ich zum Wrack gegangen, doch nicht in der Absicht, daran zu arbeiten. Ich fand, daß es durch sein eignes Gewicht auseinandergebrochen war, nachdem ich die Querbalken herausgesägt hatte. Es lagen jetzt mehre Stücke des Rumpfes abgerissen umher, und ich vermochte nun in das Innere des Schiffs zu sehen, das aber fast ganz mit Wasser und Sand angefüllt war.
    Den 8. Mai. Ich ging wiederum zu dem Schiffe und nahm diesmal ein Brecheisen mit, um das Deck aufzubrechen, das jetzt ganz frei von Wasser und Sand dalag. Zwei Planken, die ich losgerissen, wurden durch die Flut gleichfalls ans Ufer geschwemmt. Das Brecheisen ließ ich für den nächsten Tag im Wrack zurück.
    Den 9. Mai. Auch heute begab ich mich zu dem Schiffsrumpf und brach nun mit dem Eisen einen Weg in denselben, wobei ich auf mehre Tonnen stieß, die ich frei machte, ohne sie jedoch öffnen zu können. Auch fand ich eine Rolle englischen Blei’s, die aber zu schwer war, als daß ich vermocht hätte, sie fortzuschaffen.
    Den 10. bis 14. Mai. An allen diesen Tagen ging ich zu dem Wrack und holte mir nach und nach eine große Menge Bretter und Balkenwerk sowie etwa zwei Zentner Eisen.
    Den 15. Mai. Ich hatte zwei Beile mitgenommen, um zu versuchen, ob ich nicht ein Stück von der Bleirolle abtrennen könne, indem ich die Schneide des einen auf dieselbe setzte und sie mit dem Gewicht des anderen hineintrieb. Da das Blei jedoch anderthalb Fuß tief im Wasser lag, gelang es mir nicht.
    Den 16. Mai. Während der Nacht hatte es stark gewindet, und das Wrack schien am Morgen durch die Gewalt der Wellen noch mehr zertrümmert als vorher. Ich hatte mich an diesem Tage lange in den Wäldern herumgetrieben, um mir eine Taubenmahlzeit zu verschaffen, da die steigende Flut mich hinderte, an das Wrack zu gehen.
    Den 17. Mai. Heute gewahrte ich einige Schiffstrümmer, welche die Wellen etwa zwei Meilen von mir entfernt ans Land getrieben hatten. Ich begab mich dahin und

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