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Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe)

Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe)

Titel: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) - Defoe, D: Robinson Crusoe (Illustrierte Ausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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eintraten, fing ich an ruhiger zu werden. Um mich, was mir sehr not tat, einigermaßen wieder zu Kräften zu bringen, ging ich an mein kleines Proviantmagazin und nahm einen Schluck Rum, wobei ich jedoch wie immer sparsam verfuhr, da ich, wie mir wohl bewußt war, außer diesem Vorrat keinen weiteren hatte. Es regnete die ganze Nacht und einen großen Teil des nächsten Tages hindurch, so daß ich nicht ausgehen konnte. Als ich wieder einige Fassung gewonnen, dachte ich darüber nach, was ich jetzt anfangen solle. Ich erwog, daß ich, wenn die Insel solchen Erderschütternden öfters ausgesetzt sei, in der Höhle nicht wohnen bleiben könne, sondern darauf sinnen müsse, mir auf einem freien Platze ein Hüttchen zu bauen und es wiederum, um mich vor wilden Tieren und Menschen zu sichern, mit einer Einfriedigung zu versehen. Denn ich glaubte, wenn ich hier wohnen bliebe, würde ich früher oder später sicher lebendig begraben werden.
    Ans diesen Gründen beschloß ich denn, mein Zelt von seinem jetzigen Platze unter dem Felsvorsprung, von dem ich fürchtete, er werde bei der nächsten Erschütterung sicherlich auf jenes stürzen, zu entfernen. Die beiden nächsten Tage, den 19. und 20. April, verwendete ich auf die Nachforschung nach einem Platz, wohin ich meine Wohnung verlegen sollte. Die Furcht, verschüttet zu werden, ließ mich nicht ruhig schlafen. Fast ebenso stark aber war auch die Angst davor, im Freien, ohne irgend eine Schutzwehr, zu schlafen, und als ich mich umschaute und bemerkte, wie Alles um mich wieder in bester Ordnung war, und wie wohl verborgen und sicher ich jetzt wohnte, kam mich doch eine große Abneigung an, meinen Aufenthalt zu wechseln.
    Ich bedachte daneben auch, wie viel Zeit mich dieser Wechsel kosten würde, und daß ich einstweilen, bis ich mir einen neuen Zufluchtsort verschafft hätte, ja doch auf gut Glück bleiben müsse, wo ich war. Mit dieser Erwägung suchte ich mich vorläufig zu beruhigen und beschloß nur, mit möglichster Eile mir eine neue Umhegung anzulegen und dann mein Zelt dahineinzubringen, vorläufig aber zu bleiben, wo ich mich befand.
    Den 22. April. Am nächsten Morgen überlegte ich, wie ich meinen Vorsatz ausführen sollte. Es mangelte mir jetzt sehr am nötigen Werkzeug. Ich hatte zwar drei große Äxte und eine Menge kleiner Beile (die wir an Bord gehabt hatten, um sie den Wilden zu verkaufen), aber durch das Behauen des vielen harten Holzes waren diese voll Scharten und stumpf geworden. Nun besaß ich wohl auch den Schleifstein, aber ich vermochte ihn nicht ordentlich in Bewegung zu setzen. Diese Sache kostete mich so viel Nachdenken, als ein Staatsmann nur auf eine wichtige politische Angelegenheit oder ein Richter auf Abfassung eines Urteils über Leben und Tod verwenden kann. Endlich brachte ich denn auch ein Schleifrad fertig, das ich vermittels einer Schnur durch Treten bewegen und dabei die Hände frei behalten konnte.
    Anmerkung . Ich hatte in England nie ein solches Ding gesehen oder mich wenigstens nicht darum gekümmert, wie es gemacht wird; wiewohl ich später sah, daß man dergleichen dort sehr häufig benutzt. Meine Maschine nahm daher bis zu ihrer Vollendung eine volle Woche Arbeitszeit in Anspruch.
    Den 28. und 29. April. Diese beiden Tage verwendete ich gänzlich dazu, meine Werkzeuge zu schärfen, wobei sich meine Schleifmaschine bestens bewährte.
    Den 30. April. Da ich schon seit einiger Zeit bemerkt hatte, daß mein Brot stark auf die Neige gehe, schränkte ich mich, wennschon mit sehr schwerem Herzen, von jetzt an auf ein einziges Stück Zwieback für jeden Tag ein.
    Den 1. Mai. Als ich Morgens während der Ebbe das Meer überschaute, sah ich am Strande etwas ungewöhnlich Hervorragendes, das wie eine Tonne aussah. Als ich näher kam, fand ich ein Fäßchen und einige Stücke von dem Schiffswrack, die während des letzten Sturms an das Land getrieben waren. Indem ich nach dem Schiffsrumpf selbst hinüberblickte, schien mir dieser höher aus dem Wasser hervorzuragen als früher. Bei der Untersuchung des Fäßchens fand ich, daß es Pulver enthielt, das aber naß gewesen und dann steinhart zusammengebacken war. Ich rollte das Faß vorläufig höher ans Ufer und ging dann auf dem Sande so nah als möglich an das Wrack, um zu untersuchen, ob etwa von demselben noch mehr zu holen sei.
    Hier sah ich nun, daß das Schiff auffallend seine Lage verändert hatte. Das Vorderteil, das früher vom Sand verschüttet gewesen war, hatte sich sechs Fuß

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