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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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ein Richter für ein Urteil über Leben oder Tod eines Menschen gebraucht haben würde. Schließlich erfand ich ein Rad, das ich durch einen Strick mit dem Fuße in Bewegung setzte, um beide Hände frei zu haben. NB. Ich hatte niemals dergleichen in England gesehen oder mich jedenfalls nie darum gekümmert, obwohl es, wie ich seither beobachtete, dort etwas ganz Alltägliches ist. Überdies war mein Schleifstein sehr groß und schwer. Diese Vorrichtung kostete mich die Arbeit einer ganzen Woche, bis ich sie zustande gebracht hatte.
28., 29. April. Während dieser beiden Tage schärfte ich meine Werkzeuge; meine Vorrichtung zum Drehen des Schleifsteines bewährte sich recht gut.
30. April. Da ich merkte, daß mein Brot sehr auf die Neige ging, machte ich mir einen Überschlag und beschränkte mich auf einen Zwieback den Tag; aber mir war sehr bange ums Herz dabei.
1. Mai. Als ich am Morgen bei Ebbe nach der See ausschaute, sah ich etwas ungewöhnlich Großes am Strande liegen. Es sah wie ein Faß aus, und als ich näher kam, fand ich eine kleine Tonne und zwei oder drei Stücke vom Wrack des Schiffes, die bei dem letzten Orkan an die Küste getrieben waren; und als ich nach dem Wrack selbst hinüberschaute, schien es mir höher aus dem Wasser zu ragen als zuvor. Ich untersuchte das Faß, das an die Küste getrieben war, und fand bald, daß es ein Faß mit Schießpulver war, das aber Wasser gezogen hatte, wodurch das Pulver hart wie Stein geworden war. Indessen rollte ich es vorerst höher ans Ufer hinauf und ging dann über den Strand, so nahe ich konnte, an das Wrack des Schiffes, um nach mehr zu suchen.
Als ich zum Schiff hinabkam, lag es ganz anders. Das Vorderteil, das früher im Sande gelegen halte, war mindestens um sechs Fuß gehoben, das Heck war geborsten und durch die Gewalt der See vom Rumpfe losgerissen und auf eine Seite geworfen. Der Sand war hier so hoch angeschwemmt, daß ich jetzt, ohne zu schwimmen, bis dicht herangehen konnte, wenn Ebbe war. Zuerst war ich erstaunt darüber; aber bald schloß ich, daß es beim Erdbeben passiert sein mußte; und da durch diese Erschütterung das Schiff noch mehr zerbrochen war als vorher, wurden täglich vielerlei Dinge ans Land geschwemmt, die die See losgerissen hatte und die Wind und Wasser allmählich ans Ufer trieben. Dies alles lenkte meine Gedanken von dem geplanten Wohnungswechsel ab, und besonders an diesem Tage war ich gewaltig damit beschäftigt, wie ich wohl in das Schiff eindringen könnte. Aber ich sah meine Erwartungen getäuscht; denn das ganze Innere des Schiffes war mit Sand gefüllt. Da ich aber gelernt hatte, nicht zu verzweifeln, entschloß ich mich trotzdem, alles in Stücke zu brechen, was ich nur konnte, in dem Gedanken, daß mir jegliches Ding auf irgendeine Weise nützlich sein könnte.
3. Mai. Ich begann mit meiner Säge und schnitt einen Balken durch, von dem ich glaubte, daß er das Achterdeck zusammenhielt. Ich räumte den Sand, so gut ich konnte, von der Seite weg, wo er am höchsten lag; doch dann kam die Flut, und ich mußte es für diesmal lassen.
4. Mai. Ich ging fischen, fing aber keinen Fisch, den ich mich zu essen traute. Als ich endlich dieses Sports überdrüssig wurde und eben aufhören wollte, fing ich einen jungen Delphin. Ich hatte mir eine lange Schnur aus Segelgarn gemacht; aber ich hatte keine Haken; trotzdem fing ich oft genug Fische, sogar mehr, als ich wollte, die ich dann in der Sonne trocknete, um sie gedörrt zu verspeisen.
5. Mai. Arbeitete auf demWrack, sägte einen ändern Balken auseinander und nahm drei große Fichtenplanken vom Deck, die ich zusammenband und mit der Flut an Land schwimmen ließ.
6. Mai. Arbeitete auf dem Schiff, brachte mehrere eiserne Bolzen und andere eiserne Gegenstände heraus, arbeitete sehr angestrengt und kam sehr ermüdet heim und dachte daran, es wieder aufzugeben.
7. Mai. Ging wieder aufs Wrack, aber mit der Absicht, nicht zu arbeiten, fand jedoch das Wrack durch seine eigene Schwere zusammengebrochen, da die Balken durchsägt waren, so daß mehrere Teile des Schiffes lose zu liegen schienen; das Innere des Raumes lag so offen, daß ich hineinsehen konnte; aber es war größtenteils mit Wasser und Sand gefüllt.
8.Mai. Ging zum Wrack mit einer eisernen Brechstange, um das Deck aufzubrechen, das jetzt ganz frei von Wasser und Sand lag. Ich brach zwei Planken auf und brachte sie wieder mit der Flut an Land. Die Brechstange ließ ich für den nächsten Tag auf demWrack.
9.Mai. Ging zum

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