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Robinson Crusoe

Robinson Crusoe

Titel: Robinson Crusoe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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Gedanken zu beruhigen und mich nicht in fruchtlose Wünsche zu verlieren.
Nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht hatte, sagte ich mir: Wenn es die spanische Küste ist, so muß ich doch einmal ein Schiff auf seinem Hin- oder Rückweg sehen; wo nicht, so kann es nur die wilde Küste zwischen dem spanischen Gebiet und Brasilien sein. Und das war in der Tat eine der gefürchtetsten. Denn dort hausten Kannibalen oder Menschenfresser, die unfehlbar jedes menschliche Wesen, das ihnen in die Hände fiel, totschlugen und auffraßen.
In solchen Gedanken spazierte ich sehr gemächlich weiter. Ich fand diese Seite der Insel viel lieblicher als die meine, die offenen Felder oder Savannen herrlich mit Blumen und Gräsern geziert und voll lichten Gehölzes. Ich sah eine Unmenge Papageien und würde gerne einen gefangen haben, um ihn, wenn möglich, zu zähmen und sprechen zu lehren. Ich fing mit vieler Mühe einen jungen; ich schlug ihn mit einem Stock herunter, und als er sich erholt hatte, nahm ich ihn mit nach Hause; es dauerte jedoch einige Jahre, bis ich ihm das Sprechen beibrachte; schließlich jedoch lernte er, mich ganz vertraulich bei meinem Namen nennen, und ein lustiges Stückchen von ihm dürfte, obwohl es nur eine Kleinigkeit war, doch den Leser an seinem Ort ergötzen.
Meine Reise machte mir ungemein viel Vergnügen. In den Tälern fand ich Hasen, wenigstens sah ich sie dafür an, und Füchse; aber sie unterschieden sich sehr von den Arten, die ich bisher getroffen hatte; auch konnte ich mich nicht entschließen, sie zu essen, obgleich ich mehrere schoß. Aber ich konnte es mir erlauben, wählerisch zu sein; denn ich halte Überfluß an Nahrung, und zwar an recht guten Bissen, besonders an Ziegen, Tauben und Schildkröten, so daß auch der Londoner Markt meinen Tisch nicht besser hätte versorgen können; und wenn meine Lage auch beklagenswert genug war, hatte ich doch allen Grund zur Dankbarkeit dafür, daß ich an Nahrung keine Not zu leiden brauchte, sondern alles recht reichlich hatte, und noch Leckerbissen obendrein.
Ich marschierte auf dieser Reise niemals mehr als ungefähr zwei Meilen am Tag; aber ich schlug so viele Nebenund Umwege ein, um zu sehen, was noch zu entdecken wäre, daß ich immer müde genug an dem Platz ankam, den ich jeweils für meine Nachtruhe ausgesucht hatte. Entweder schlief ich in einem Baum, oder ich umgab mich mit Stangen, die ich aufrecht in den Boden steckte oder von einem Baum zum ändern legte, damit kein wildes Tier mir auf den Hals käme, ohne mich aufzuwecken.
Als ich an die Küste kam, war ich aufs neue betroffen davon, daß ich wirklich meine Wohnung auf der schlechtesten Seite der Insel aufgeschlagen hatte. Denn hier war der Strand von unzähligen Schildkröten bedeckt, während ich an der anderen Seite in anderthalb Jahren nur drei gefunden hatte. Hier gab es auch eine zahllose Menge von Seevögeln aller Art, deren einige ich nie zuvor gesehen hatte, und viele von ihnen waren gut zu essen. Aber ich kannte ihre Namen nicht, außer den Pinguinen.
Ich hätte so viele schießen können, wie ich Lust hatte; aber ich war sparsam mit meinem Pulver und zog es daher vor, mir eine Ziege zu schießen, die ausgiebiger war. Es gab hier viel mehr als auf der anderen Seite; aber es war viel schwieriger, ihnen beizukommen; denn da das Land flach und eben war, kam ich ihnen viel früher zu Gesicht als in den Hügeln.
Trotz allen Herrlichkeiten dieser Gegend spürte ich nicht die geringste Lust, aus der meinigen wegzuziehen; denn da ich dort meine feste Wohnung hatte, war ich ganz daran gewöhnt, und all die Zeit über, die ich hier verbrachte, schien es mir, als sei ich auf einer Reise und fort von zu Hause. Ich wanderte indessen weiter an der Küste hin nach Osten, meiner Rechnung nach ungefähr zwölf Meilen, setzte dann einen starken Pfahl als Zeichen an den Strand und beschloß, wieder heimzukehren und die nächste Reise andersherum um die Insel zu machen, von meiner Wohnung aus nach Osten, und so weiter, bis ich wieder an meinen Pfahl gelangen würde, Ich schlug einen anderen Rückweg ein; denn ich glaubte, die Insel so gut übersehen zu können, daß ich meine Wohnung nicht verfehlen würde. Aber ich hatte mich getäuscht; denn nachdem ich zwei oder drei Meilen gewandert war, fand ich mich in einem sehr großen Tal, das so von Hügeln umstellt war, daß ich die Richtung meines Weges nur nach der Sonne bestimmen konnte; und auch das wäre schwierig gewesen, wenn ich ihren Stand zu

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