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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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Kräften nach dem Leben trachten werden.

Wir bitten Sie, Ihren Anführern diese Fakten vor Augen zu führen und alles in Ihrer Macht Stehende zum Aufbau einer Angriffstruppe zu tun, die eigenständig zu den angehängten Koordinaten in Alaska marschieren kann, um die Fortentwicklung dieser Tötungsmaschinen aufzuhalten und die komplette Vernichtung der menschlichen Rasse zu verhindern.

Seien Sie auf Ihrem Marsch vorsichtig, denn Archos wird unser Gegenangriff sicher nicht verborgen bleiben. Aber seien Sie versichert, dass Ihre Soldaten nicht die Einzigen sind, die diesen gefährlichen Weg beschreiten. Ähnliche Milizen werden sich im ganzen Land formieren, um gegen unseren Feind an seiner eigenen Zufluchtsstätte Krieg zu führen.

Zu den Waffen – folgen Sie diesem Aufruf zur Gegenwehr!

Wir versichern Ihnen: Holt nicht jede Widerstandsgruppe, für die Alaska irgendwie erreichbar ist, sofort zum Gegenschlag aus, dann wird der Ansturm dieser autonomen Tötungsmaschinen immer heftiger und unüberwindbarer.

Mit besten Grüßen
an meine Mitmenschen:
Specialist Paul R. Blanton

Diese Worte, die in Dutzende andere Sprachen übersetzt wurden, werden allgemein als Startsignal für den großen gemeinsamen Gegenschlag betrachtet, zu dem die Menschheit etwa zwei Jahre nach Stunde null ausholte. Leider gibt es erschreckende Hinweise, dass der Aufruf auch in Übersee gehört wurde – und es dort zu einer weitgehend undokumentierten und letztlich vergeblichen Attacke auf Archos durch osteuropäische und asiatische Widerstandsgruppen kam.
Cormac Wallace MIL #GHA 217

III.
Unter Cowboys
    »Irgendjemand muss die Sache
in die Hand nehmen.«
    Lonnie Wayne Blanton
    Neuer Krieg + 1 Jahr, 4 Monate
Vier Monate nach unserer Ankunft in dem legendenhaften Bollwerk Gray Horse herrschte in der Stadt Uneinigkeit. Der Kriegsaufruf löste im Stammesrat lähmende Unschlüssigkeit aus. Lonnie Wayne Blanton vertraute auf die Worte seines Sohnes und setzte sich dafür ein, wie verlangt eine Angriffsarmee aufzustellen. John Tenkiller jedoch hielt es für klüger, weiter in der Defensive zu bleiben. Wie ich auf den folgenden Seiten beschreiben werde, hat Rob uns letztlich die Entscheidung abgenommen.
Cormac Wallace MIL #GHA 217
    I ch stehe in Gray Horse auf einem Felsvorsprung, hauche mir in die kalten Hände und sehe mit zusammengekniffenen Augen zu, wie der Morgen sich feuerrot über der weiten Ebene unter mir ausbreitet. Leise hallt das Muhen von Tausenden Rindern und Büffeln durch die morgendliche Stille zu mir herauf.
    Mit Jack als Anführer hat sich unser Trupp schließlich bis hierher durchgeschlagen. Wo wir auch durchgekommen sind, überall hat die Natur wieder die Herrschaft übernommen. Der Himmel ist voller Vögel, das Gras voller Insekten, die Nacht voller Kojoten. Im Laufe der Monate hat Mutter Erde alles außer den Städten überwuchert. Denn in den Städten lebt Rob.
    Neben mir steht ein dünner junger Cherokee-Indianer, der sich systematisch den Mund mit Kautabak vollstopft. Er blickt mit ausdruckslosen braunen Augen auf die Ebene hinab und scheint mich überhaupt nicht wahrzunehmen. Ihn nicht wahrzunehmen ist allerdings schwer.
    Lark Iron Cloud.
    Er muss ungefähr zwanzig sein und trägt eine ziemlich modisch aussehende Uniform. Aus seiner halboffenen Jacke quillt ein schwarz-roter Schal, und seine hellgrüne Hose steckt in frisch polierten Cowboystiefeln. Um seinen gelbbraunen Hals hängt eine dunkel getönte Schutzbrille, und in der Hand hält er einen mit Federn geschmückten Gehstock. Der Stock ist aus Metall – war wohl mal eine Antenne, die er von einem von Robs vierbeinigen Spähern abgerissen hat. Eine Kriegstrophäe.
    Der Junge sieht aus wie ein Kampfpilot aus einem Science-Fiction-Film. Und hier stehe ich in meinem abgetragenen, vor Schmutz starrenden Kampfanzug. Keine Ahnung, wem von uns beiden seine Erscheinung peinlich sein sollte, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich es bin.
    »Glaubst du, wir ziehen in den Krieg?«, frage ich den Jungen.
    Er sieht kurz zu mir herüber, dann wieder auf die Ebene.
    »Vielleicht. Lonnie Wayne ist an der Sache dran. Er wird uns Bescheid geben.«
    »Vertraust du ihm?«
    »Ich verdanke ihm mein Leben.«
    »Oh.«
    Ein Schwarm Krähen zieht über den Himmel. Ihre dunklen Flügel schillern bunt wie Öl in der Sonne.
    »Ihr seht alle ziemlich mitgenommen aus«, bemerkt Lark und zeigt mit seinem Stock auf den Rest meines Trupps. »Was seid ihr? So was wie Soldaten?«
    Ich sehe

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