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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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Rinderherden schützen, die hier unten leben – schließlich stellen sie die hauptsächliche Nahrungsquelle der Stadt dar.
    Wir wissen nicht einmal, was für eine Art von Rob uns erwartet. Nur dass es sich wieder um neue Varianten handeln wird. Unser Freund Rob ist immer für eine Überraschung gut.
    »He, Lark«, ruft Carl. »Wieso nennt ihr die Dinger eigentlich Spinnenpanzer, obwohl sie nur vier Beine haben?«
    Lark ruft uns über die Schulter zu: »Weil es besser klingt als großer, vierbeiniger Geher.«
    »Na ja, wenn du meinst«, murmelt Carl.
    Bei der ersten Erschütterung, die die Prärie erzittern lässt, fliegen Erdklumpen und Grasbüschel durch die Luft, und sofort gellen von überall Schreie aus den Halmen. Eine Büffelherde jagt in panischer Flucht davon und bringt mit ihren Hufen den Boden zum Beben. Das Chaos ist komplett.
    »Was ist da vorne, Jack?«, frage ich. Er hockt oben auf dem Panzer und schwenkt unruhig das dort befestigte MG hin und her. Lark lenkt das Gefährt. Wie ein Rodeoreiter hat er eine seiner behandschuhten Hände fest in ein Seil gewickelt, das um den massigen Rumpf läuft.
    »Ich kann noch nichts erkennen, kleiner Bruder«, antwortet Jack nach hinten.
    Ein paar Minuten sind keinerlei Gegner zu sehen, nur gesichtslose Schreie hallen über die Prärie.
    Dann bricht etwas Großes aus den gelben Halmen hervor. Wir fahren alle herum und heben die Waffen – aber es ist nur ein riesiger Osage-Krieger. Keuchend zerrt er einen bewusstlosen Kameraden an dessen blutverschmierten Armen durchs Gras. Der Bewusstlose sieht aus, als wäre er von einem Meteoriten getroffen worden. Im Oberschenkel hat er einen tiefen, blutenden Krater.
    Weitere Explosionen durchbrechen den Zug der Soldaten, die vor den Panzern laufen. Lark zieht an dem Seil, und Houdini geht in einen schnellen Trab über, eilt den anderen mit aufheulenden Motoren zu Hilfe. Jack dreht sich zu mir um und zuckt machtlos mit den Achseln, während der Panzer schwankend mit ihm durch die Halme trampelt.
    »Hilfe!«, schreit der große Osage-Krieger.
    Scheiße. Ich lasse den Trupp anhalten und sehe über der Schulter des Indianers, wie sich der schützende Panzer immer weiter von uns entfernt und uns durch die plattgetrampelte Spur hinter ihm gleichzeitig zu noch leichteren Zielen macht.
    Cherrah lässt sich auf ein Knie nieder und bindet das verletzte Bein des Bewusstlosen ab. Ich packe seinen stammelnden Helfer an den Schultern und schüttle ihn kurz.
    »Was hat euch angegriffen?«, frage ich.
    »Käfer, Mann. Die Dinger sehen aus wie Käfer. Sie setzen sich auf einen und fliegen dann in die Luft«, erwidert der geschockte Krieger und wischt sich mit seinem massigen Unterarm die Tränen von den Augen. »Ich muss Jay hier wegbringen. Sonst stirbt er.«
    Immer mehr Explosionen und Schreie sind jetzt aus dem Gras zu hören. Plötzlich krachen Schüsse, und wir ducken uns schnell vor den Kugeln, die durch die Halme pfeifen. Klingt wie ein Massaker. Vom eben noch strahlend blauen Himmel geht inzwischen ein ständiger Regen aus feinen Schmutzpartikeln auf uns nieder.
    Cherrah blickt von ihrer improvisierten Aderpresse auf, und wir sehen uns grimmig ins Gesicht. Damit schließen wir stillschweigend ein Abkommen: Du deckst meinen Rücken und ich deinen. Dann zucke ich kurz zusammen, als ein weiterer Schauer Erde vom Himmel fällt und auf meinen Helm herabprasselt.
    Unser Spinnenpanzer ist nirgendwo mehr zu sehen und Jack auch nicht.
    »Okay«, sage ich und klopfe dem Osage-Krieger ermutigend auf den Rücken. »Das sollte die Blutung stoppen. Schaff deinen Freund hier weg. Wir rücken weiter vor, also musst du dich allein durchschlagen. Halt die Augen offen.«
    Der Hüne wirft sich seinen Kameraden über die Schulter und eilt davon. Nach den Geräuschen zu urteilen, hat das, was den guten alten Jay erwischt hat, schon mächtige Lücken in die vorderen Reihen gerissen, und ist jetzt auf dem Weg zu uns.
    Von irgendwo weiter vorne höre ich Lark schreien.
    Und da erblicke ich zum ersten Mal unseren Gegner. Frühe Ausgaben von Stumpern. Sie erinnern mich an die Krabbelminen, mit denen wir es damals beim Kriegsausbruch in Boston zu tun hatten, vor einer halben Ewigkeit. Jeder ist so groß wie ein Baseball und hat ein ganzes Bündel strampelnder Beine am Bauch, mit dem er sich irgendwie über die feuchte Erde und durch die dicken Grasbüschel kämpft.
    »Scheiße!«, brüllt Carl. »Lasst uns abhauen!«
    Der schlaksige Soldat will wegrennen, doch

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