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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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beobachten, wie sich ein Stumper nach dem anderen von dem Panzer fallen lässt. Kaum gelandet, kraxeln sie über die aufgewühlte Erde auf die Flammen zu.
    Endlich hört Houdini auf zu bocken. Die überhitzten Motoren ächzen, als die riesige Maschine zum Stehen kommt. Vor den Flammen sehe ich die Silhouette meines Bruders die Hand heben. Daumen hoch. Zeit zu verschwinden.
    Gott sei Dank.
    Plötzlich packt Cherrah mit beiden Händen mein Gesicht. Sie stößt ihren Helm leicht gegen meinen und lächelt mich breit an. Ihr Gesicht ist mit Schlamm, Schweiß und Blut bedeckt, aber trotzdem der schönste Anblick, den ich je gesehen habe. »Gut gemacht, Brightboy«, sagt sie so begeistert, dass ich ihren Atem auf den Lippen spüren kann.
    Irgendwie habe ich das Gefühl, so schnell hat mein Herz den ganzen Tag noch nicht geschlagen.
    Dann sind Cherrah und ihr Lächeln weg – verschwunden im Gras, durch das die anderen sich bereits den Weg zurück nach Gray Horse bahnen.

Eine Woche später leistete die Gray-Horse-Army Paul Blantons Aufruf Folge und stellte eine Streitmacht für den Marsch nach Alaska auf. Hätte die Armee gewusst, wie nah sie auf den Great Plains der totalen Vernichtung gekommen war, wäre sie vielleicht nicht erneut so furchtlos in den Kampf gezogen. Nach Kriegsende zugänglich gewordene Belege weisen darauf hin, dass die gesamte Schlacht minutiös von zwei Einheiten humanoider Militärroboter aufgezeichnet wurde, die zwei Meilen vor Gray Horse ihr Lager errichtet hatten. Seltsamerweise widersetzten sich diese Maschinen Archos’ Befehlen und nahmen nicht an der Schlacht teil.
Cormac Wallace MIL #GHA 217

IV.
Das Erwachen
    »Der große Akuma wird keinen Frieden geben,
bis ich weg bin.«
    Takeo Nomura
    Neuer Krieg + 1 Jahr, 4 Monate
Aufgrund seines einzigartigen technischen Könnens und seiner recht ungewöhnlichen Ansichten, was die Beziehungen zwischen Menschen und Maschinen angeht, gelang es Takeo Nomura, im Laufe des ersten Kriegsjahrs die Adachi-Festung zu errichten. Ohne jegliche fremde Hilfe schuf Nomura mitten im Herzen von Tokio eine für Menschen sichere Zone. Von hier aus rettete er Tausende menschliche Leben und leistete seinen letzten großen Beitrag zum Neuen Krieg.
Cormac Wallace MIL #GHA 217
    E ndlich öffnet meine Königin wieder die Augen.
    »Anata«, sagt sie und blickt in mein Gesicht hinauf. Du.
    »Du«, flüstere ich.
    Wie oft habe ich mir diesen Moment vorgestellt, während ich in der dunklen Werkshalle umherlief und immer wieder die endlosen Angriffe auf meine Festung abwehrte. Stets habe ich mich gefragt, ob ich nach dem, was beim letzten Mal passiert ist, Angst vor ihr hätte. Doch jetzt ist meine Stimme fest und klar. Ich habe keine Angst. Ich lächle – und lächle dann noch breiter, als sich meine Freude in ihren Zügen spiegelt.
    So lange hat sich ihr Gesicht nicht mehr bewegt. So lange hat ihr Mund nicht gesprochen.
    Eine Träne kitzelt meine Wange und fällt zu Boden. Mikiko streicht mir sanft übers Gesicht und sieht mir in die Augen. Wieder fällt mir das feine Netz aus Sprüngen in der Linse ihres linken Auges auf. Auf der rechten Seite ihres Kopfes ist das Plastik geschmolzen. Bis ich die richtigen Teile finde, kann ich nichts dagegen tun.
    »Du hast mir gefehlt«, sage ich.
    Mikiko schweigt einen Moment. Sie blickt an mir vorbei, hinauf zu dem gewölbten Stahldach dreißig Meter über uns. Vielleicht ist sie verwirrt. Die Fabrik hat sich seit Ausbruch des Neuen Krieges sehr verändert.
    Die Veränderungen sind aus der Not geboren. Meine Fabrik-Senshi haben die ganze Zeit ununterbrochen an der riesigen Schutzhülle gearbeitet, die uns umgibt. Die äußerste Schicht besteht aus allem möglichen Schrott: verbogene Stahlplatten, krumme Stangen, halbgeschmolzene Plastikteile. Zusammen bilden sie eine Art Labyrinth, in dem sich die vielen kleinen Akuma verirren sollen, die ständig in die Fabrik einzudringen versuchen.
    Die vielen gewölbten Stahlstreben an der Decke sehen aus wie die Rippen eines Wals. Sie sollen uns gegen die großen Akuma schützen – wie jenes sprechende Monstrum, das hier bei Kriegsbeginn gestorben ist. Es hat mir den Schlüssel dazu geliefert, wie ich Mikiko wiedererwecken kann, aber es hätte auch fast meine Burg zerstört.
    Der Thron aus Schrott war nicht meine Idee. Nach ein paar Monaten kamen die ersten Flüchtlinge hier an. Millionen meiner Mitbürger wurden vor die Tore der Stadt gebracht und umgebracht. Sie haben den Maschinen zu sehr

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