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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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eine Falle für Karibus bauen wollen. Ich schätze, dass an der Stelle schon einmal eine Bohrung durchgeführt wurde und dass das Loch irgendwann eingestürzt ist. Allerdings verstehe ich nicht, warum mir niemand davon erzählt hat. Geht mir ein bisschen gegen den Strich.
    Ich würde ja den Kerl fragen, von dem ich den Auftrag habe, diesen Mr. Black. Aber wegen des schlechten Wetters hat das Bürschlein es bis jetzt noch nicht hergeschafft. (LACHT NERVÖS) Na ja, jedenfalls klingt er für mich am Telefon, als sei er noch ein ziemliches Bürschlein. In der Zwischenzeit will er seine Anweisungen per Funk durchgeben. Das bedeutet, dass ich den Laden hier schmeiße und mein erster Bohrmann, William Ray, während der Spätschicht die Leitung übernimmt. Du hast Willy mal in Houston getroffen, auf der Trainingsanlage. Das war der mit dem dicken Bauch und den strahlend blauen Augen.
    Wie gesagt, länger als einen Monat sollte das Ganze eigentlich nicht dauern. Aber es gilt dasselbe wie immer: Wir müssen hierbleiben, bis die Arbeit getan ist.
    (UNVERSTÄNDLICH)
    Die Sache ist … ich weiß, es ist dumm, aber ich werde einfach dieses ungute Gefühl nicht los. Wenn man in ein Loch bohrt, das schon da ist, gibt’s immer Komplikationen. Vielleicht steckt noch altes Gerät drin. Mann, es gibt nichts Schlimmeres, als mit dem Bohrer auf ein altes Futterrohr zu stoßen oder – noch übler – auf einen ganzen vergessenen Bohrstrang. Irgendjemand hat da draußen mit viel Mühe ein tiefes Loch in die Erde gebohrt. Und mir will nicht in den Kopf, warum.
    (SCHARRENDES GERÄUSCH)
    Verdammt, ich komm nicht drauf. Und ich weiß jetzt schon, dass die Frage, warum dieses Loch da im Boden ist, mich nicht mehr loslassen wird. Hoffentlich kann ich schlafen.
    Aber eigentlich ist es ja auch egal. Wir hetzen uns nicht und geben bei der Arbeit gut acht, wie immer. Keine Unfälle, keine Sorgen, Lucy. Unsere Sicherheitsprämie lassen wir uns nicht entgehen.
    ***
    Hey, Baby, hier ist mal wieder Dwight. Wir haben den fünften November. Gestern hat der Hubschrauber die letzten großen Teile der Bohranlage gebracht. Mein Team ist immer noch dabei, die Bohrstelle mit Wasser zu bespritzen. Wir nehmen es aus einem See, der ungefähr eine Viertelmeile entfernt liegt. Der Permafrost sorgt dafür, dass sich Wasser in den oberen Bodenschichten sammelt, deswegen gibt es in Alaska an vielen Stellen solche Seen. Der See war zugefroren, aber wir haben ein Loch ins Eis geschnitten und können jetzt so viel Wasser rauspumpen, wie wir wollen.
    Nach einer Woche Frost haben wir dann eine Eisschicht, die gut einen Meter dick ist. Darauf stellen wir die Bohranlage – ist genauso gut wie ein Betonsockel. Nächsten Frühling schmilzt das Eis wieder und damit auch jedes Anzeichen dafür, dass wir jemals hier waren. Ziemlich clever, nicht? Dafür würde uns jeder Umweltschützer auf die Schulter klopfen. (LACHT)
    Also gut, folgendermaßen sieht der Dienstplan aus. Willy Ray und ich führen die Bohrung durch. Unser Arzt, Jean Felix, kümmert sich nicht nur um die medizinische Versorgung, sondern auch um den Lagerbetrieb. Er ist dafür verantwortlich, dass jeder genug isst und trinkt und niemandem die Finger abfrieren. Pro Schicht arbeiten jeweils fünf Männer an der Anlage: drei Bohrarbeiter – mich beziehungsweise Willy eingeschlossen – sowie zwei philippinische Helfer. Außerdem haben wir noch fünf Experten in der Crew: einen für die Elektrik, einen für den Motor der Anlage, einen für das Auskleiden des Bohrlochs und zwei Schweißer. Ach ja, und ein Koch und eine Art Mädchen für alles laufen hier auch noch irgendwo rum.
    Auf Anweisung von Mr. Black habe ich nicht mehr als die absolute Minimalbesetzung mitgebracht. Macht mir aber nicht wirklich was aus. Wir haben alle bei anderer Gelegenheit schon zusammen Geld verdient und werden’s auch diesmal wieder hinkriegen.
    Nächste Woche, wenn die Anlage läuft, werden die zwei Fünf-Mann-Teams so lange abwechselnd ihre Zwölf-Stunden-Schichten abreißen, bis das Loch gebohrt ist. Mehr als vier oder fünf Tage sollten wir nicht brauchen. Das Wetter ist ein bisschen diesig, und der Wind bläst immer noch wie wild, aber hey: Zum Bohren ist jedes Wetter gut.
    So weit, Lucy. Ich hoffe, bei dir in Texas ist alles in Ordnung, und du bist ein braves Mädchen. Gute Nacht.
    ***
    Hier ist Dwight. Das Datum ist der achte November. Mr. Black ist immer noch nicht da. Meint, er würde auch nicht mehr kommen. Meint, wir

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