Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster

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Helen McCrae hatte beim besten Willen keine Ahnung, wie sie und ihre Leute dieses Ding aufhalten sollten. Zumal ihnen dafür, wenn ihr Verbündeter recht hatte, lediglich noch zwei Stunden Zeit blieben …
    Und unaufhaltsam zog der Moloch weiter, an ihnen vorbei, Richtung Zentrum.

10
    ESKALATION
    ZEIT: 03:05 PM
    ORT: Coppola Control
    Coppola Control lag noch immer im Widerschein der Alarmbeleuchtung. Im Gegensatz zu PCU von Kempt, der nach wie vor reglos inmitten der Kabelstränge saß und von dort aus das langsame Zerbrechen der Stadt beobachtete, war der Rest des Kontrollzentrums in Aufruhr. Ein Controller gab Report über den Fortschritt des Sicherheitseinsatzes.
    »Sir, im Rahmen der Konflikthandlungen mit den Saboteuren wurden neun von zwölf Mechs deaktiviert, die Signale der übrigen drei haben wir verloren. Ihr Verbleib ist ungewiss, sicher ist nur, dass sie noch irgendwo dort draußen sind. Und es sieht aus, als ob der Omegon3 sie selbst manipuliert hat.« Wie die meisten anderen auch ging der Mann noch immer davon aus, dass die SicherheitsBots den Saboteuren von au ß erhalb entgegenwirkten.
    »Sicher ist allerdings, dass die Saboteure nicht allein agieren. Abgesehen von Nobot werden sie von einem nicht näher identifizierter Humanoiden und einem fremdgesteuerten GuideBot begleitet.«
    Die Prior Command Unit reagierte nicht. Weder auf den Monitoren noch über Lautsprecher erfolgte eine Antwort.
    »Sir, der Zentralcomputer empfiehlt nach eingehender Analyse der Situation die Entsendung der anderen Sicherheitsstaffel.«
    Von Kempt ignorierte die Eingaben des Controllers. Er wusste, dass niemand die Zerstörung der Stadt aufhalten konnte. Und die zweite MechStaffel, die unten in ihren Ladeschächten wartete, hatte er bereits für etwas anderes vorgesehen. Dann aber ging ein weiterer Funkspruch über das IntraKom ein.
    »Sir, wir haben hier draußen ein Raumschiff, das um Landeerlaubnis ersucht.«
    Sofort rief die PCU die Hangarüberwachung auf und übernahm selbst die Kommunikation, als ein neuer Funkspruch reinkam.
    »Coppola Control, ich wiederhole: Hier spricht Gemini4. An Bord befindet sich eine Black-Ops-Einsatzgruppe mit Sonderbefugnissen der Konzernleitung. Wir erbitten Landeerlaubnis.«
    Der Leiter der Einrichtung antwortete beinahe umgehend. »Dies ist Coppola Control, es spricht Prior Command Unit von Kempt. Ihre Anfrage ist zur Kenntnis genommen. Bedauerlicherweise sehen wir uns innerhalb dieser Anlage gegenwärtig mit massiven Problemen konfrontiert und können momentan nicht für Ihre Sicherheit garantieren. Wenn Sie sich zunächst darauf beschränken, im Orbit des Monds …«
    »Coppola Control, dies ist keine Option. Unser Einsatz hat oberste Priorität. Wir sind zum Eindringen autorisiert und werden jetzt zur Landung ansetzen. Gemini4 Over.«
    Von Kempt spürte, wie sich der Kommandant des Schiffs Zugriff auf die Hangar-Steuerung verschaffte. Offensichtlich hatte die Konzernleitung ihn mit allen nötigen Codes, einem Datenoverride, ausgestattet, sodass die Gemini4 über eine Art Omnikey zu dieser Einrichtung verfügte.
    Irgendwo tief in seinem Inneren fluchte der menschliche Teil von Kempts leise und kontaktierte auf dem sicheren Kanal umgehend seinen Supervisor.
    » SPV Capek, wie lange braucht das Perpetuum noch bis zu den Aufzugsschächten?«
    »Sofern keine weiteren unvorhergesehenen Ereignisse eintreten, liegen wir bei T-30 Minuten.«
    »Wie steht es um die Justifiers? Stellen sie eine Gefahr für die Fusion dar?«
    »Bevor die Mechs sie kriegen konnten, hat Rosso sie mit rudimentären Rüstungen und Waffensystemen ausgerüstet. Inzwischen haben sie allerdings auch die SicherheitsBots gefleddert. Irgendjemand muss sie gewarnt haben.«
    Irgendjemand …
    Die Schwachstelle im System. Das Überlagerungssignal des GuideBots. Obwohl von Kempt während der vergangenen Stunden einen Großteil seiner Datenkapazitäten darauf verwendet hatte, den Ursprung des Ganzen ausfindig zu machen, war es ihm noch immer nicht gelungen.
    Wer auch immer es war, der die Fusion zu sabotieren versuchte, kannte sich mit den Systemen der Stadt aus. Und die Tatsache, dass es dieser Person gelang, ein solches Signal für eine derartig lange Zeit vor den leitenden Instanzen dieser Einrichtung verborgen zu halten, legte den Verdacht nahe, dass es sich dabei um keinen gewöhnlichen Menschen handelte. Aber er würde diese Person bekommen. Und es konnte nicht mehr lange dauern, selbst wenn sie zwischen den insgesamt 12.000