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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Unvermittelt sprang Claw hinüber zu Officer McCrae und riss sie aus ihrem Sitz brutal zu Boden.
    Gerade noch rechtzeitig, bevor sich die metallene Klaue eines mitreisenden Roboters hinter ihr tief in die Wand der Kabine bohrte.
    Mono verstand nicht. »Was zum …«
    Weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment schon schwirrten zwei Kreissägeblätter auf ihn zu, die er einzig mithilfe der verstärkten Unterarme seines Exoskeletts abzuwehren vermochte. Hektisch blickte er sich um und sah den kleinen Reparaturbot, der sie gerade abgefeuert hatte.
    Fassungslos sah auch Ion Trent nun, wie sich die Roboter aus ihren Sitzen lösten und in Angriffsposition gingen. Ohne erkennbaren Grund waren ihre Empatrons plötzlich auf Rot gesprungen.
    Einer der Bots sprang auf Nobot zu, der noch immer an der Steuerkonsole stand. Er war zu erstaunt, als dass er hätte ausweichen können. Im letzten Moment jedoch gelang es Claw, sich zwischen ihn und den Angreifer zu werfen. Der Schädel des Roboters rammte sich mit solcher Wucht in seinen Brustpanzer, dass der Raptorbeta schmerzerfüllt aufschrie, bevor er den Bot packte und ihm mit aller Macht den Kopf von den Schultern riss. Dann ließ er den Körper zu Boden fallen und betrachtete verächtlich das zuckende Bündel Kabel, das aus dem grotesk verrenkten Hals ragte. Als er sich an die Brust griff, spürte er plötzlich einen stechenden Schmerz im Rücken.
    Das dritte Sägeblatt des kleinen ReparaturBots hatte seine Rüstung durchschlagen und war in sein Fleisch eingedrungen. Im gleichen Moment aber war Mono schon über dem Roboter und drosch mit seinen servoverstärkten Fäusten derart wütend auf ihn ein, dass der metallene Korpus sich innerhalb weniger Schläge bis zur Unkenntlichkeit verformte.
    Der dritte Roboter wollte sich gerade auf Trent stürzen, als sich Jack Rosso besann und seinen EMP -Impulsgeber abfeuerte. Der Bot krachte zu Boden wie eine Marionette, der man die Fäden durchschnitten hatte, und eröffnete dadurch den Blick auf den letzten verbliebenen Bot. Es war eine achtarmige Sortierungsdrohne, die im Begriff stand, Officer McCrae zu würgen, während sie ihre Arme fixiert hielt und ihr zugleich in die Rippen boxte. Rossos Impulsgeber lud noch auf, da war der verwundete Claw bereits mit erhobenem Schwert wieder bei seiner Vorgesetzten. Blitzschnell hieb er dem Bot die Gliedmaßen ab und stieß den übrig gebliebenen Korpus mit dem Fuß hinüber zu Mono, der den Rest mit zwei gezielten Schlägen in ein formloses Stück Altmetall verwandelte.
    Nun kehrte wieder Ruhe in die Kabine ein. Nachdenklich schaute Rosso auf die zerfetzten Bots am Boden der Kabine.
    »Ich habe keine Ahnung, was das war. Die Fehlfunktion eines Empatrons ist vorstellbar, aber dass vier auf einmal …«
    »Es sind nicht bloß vier …«, sagte Trent leise. Er stand im hinteren Teil der Kabine und blickte durch eines der Sichtfenster auf die Stadt hinab.
    Dort unten war ein kleiner Wartungstrupp zu erkennen, der sich in einem verwüsteten Straßenzug um beschädigte Bots zu kümmern versuchte. Selbst von oben aus der TransBot-Kabine war zu erkennen, wie die Empatrons halb zerfetzter Roboter rot leuchteten und sie sich gegen ihre eigentlichen Retter richteten. Mit dem einen ihm verbliebenen Arm rammte ein beschädigter Bot einen Mann mit solcher Wucht gegen die Wand, dass Trent das Knacken seines Rückgrats selbst in zehn Metern Höhe noch zu hören glaubte.
    Der Rest der Wartungsleute versuchte zu fliehen. Wie in einem alten Zombiefilm kroch jeder einzelne noch mit einem Empatron versehene Bot ihnen nach. Bereit, diese Menschen mit dem letzten bisschen Energie, das ihnen blieb, zur Strecke zu bringen.
    Der Rest des Wartungstrupp versuchte, in Richtung der nächsten TransBot-Station zu entkommen. Aber obwohl sie schneller waren als die verkrüppelten Bots am Boden der Straße, näherten sich, wie aus der Vogelperspektive deutlich zu erkennen war, von allen Seiten Roboter mit roten Empatrons und dem einzigen Ziel, Coppola City von kohlenstoffbasierten Aggressoren zu säubern.
    Trent schloss die Augen. McCrae schüttelte fassungslos den Kopf. Mono stieß einen leisen Fluch aus, Claw biss verbittert die Zähne zusammen, und Jack Rosso verstand seine eigene Welt nicht mehr. Die Einsen und Nullen schienen durcheinander zu sein. Da war nichts, was sie dagegen unternehmen konnten, und abgesehen von der verschwindend geringen Chance, das Voranschreiten des Perpetuums aufzuhalten, hatten sich soeben auch ihre

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