Robolution

schlummerten.
    Während die Kabine hoch über der Stadt lautlos in Richtung der Aufzüge dahinglitt, startete nun vor den Augen der kleinen Gruppe auf dem Holo-Cube der Film.
    Zunächst handelte es sich wieder um ein schwarzes Bild, in dessen rechter unterer Ecke im nächsten Moment eine hellblaue Fließkristallschrift aufleuchtete.
    Coppola Control
    14.07.2028
    02:15 PM
    Das Schwarz schwand zugunsten eines unscharfen Bilds, das einen kurzen Moment brauchte, um scharfzustellen. Offensichtlich war eine Art Objektivabdeckung entfernt worden. Auf dem Cube war nun das Innere von Coppola Control zu erkennen. Sie erkannten die Schaltzentrale wieder. Ebenso wie auch Capek, der mit verschränkten Armen unter dem Holo-Cube im Zentrum stand und diesen nachdenklich betrachtete. Er wirkte jünger, sein Haar voller. Aber es war ohne jeden Zweifel Capek.
    Auch von Kempt konnten sie erkennen, der unterhalb des Cubes inmitten von Kabeln in seiner Vorrichtung ruhte. Viel interessanter war jedoch das, was sich über ihm auf dem holografischen Würfel im Zentrum des Raums abzeichnete: Anstelle der schematischen Darstellung von Copolla City war darauf ein Bild des Mondorbits zu erkennen. Ein vergrößerter Ausschnitt im Zentrum zeigte ein sich näherndes Landungsschiff mittlerer Größe, auf dessen Flanke der ARST ac- Schriftzug zu erkennen war. Offensichtlich ein Erkundungsflug des Besiedlungskonzerns.
    Die Blicke aller Umstehenden und -sitzenden waren auf den Würfel gerichtet. In den Gesichtern der Anwesenden stand ungläubiges Staunen, und im Inneren des Kontrollzentrums herrschte vollkommene Stille.
    Die Bildqualität sowie die Höhe und Position dessen, was McCrae und ihre Leute in diesem Moment zu sehen bekamen, deuteten darauf hin, dass das Ganze heimlich und mit einer NanoCam gefilmt worden war, die irgendjemand direkt am Körper getragen hatte. Vermutlich der gleiche Androide, der sie mithilfe des GGB seit der Spielbank begleitet hatte.
    Plötzlich ertönte aus dem HAP, dem Holo-Audio-Port, die digitalisierte Stimme von Kempts, die im Rahmen der Aufzeichnung aus den Lautsprechern des Kontrollzentrums schallte.
    »Meine Herren, wie Sie sehen, nähert sich ein Problem von außerhalb unserer Einrichtung. An Bord dieses ARST ac- Planetenerkundungsflugs mit der Kennung AR/MP92.1 befinden sich drei Wissenschaftler, zwei bewaffnete Sicherheitsoffiziere und der leitende Kommandant. Ihr Auftrag ist die Inaugenscheinnahme unerschlossener Planeten. Dies dürfte dem gegenwärtigen ARST ac- Expansionskurs zu schulden sein, der innerhalb der nächsten zehn Jahre die Erschließung von mindestens fünf Planeten in diesem Sektor vorsieht.«
    Einer der Controller hob seine Hand. Von Kempt erteilte ihm das Wort.
    »Aber Sir, ist Coppola II nicht Eigentum von 2OT Technology?«
    »Das ist korrekt, CTR Coleman. Allerdings gilt er offiziell nach wie vor als unerschlossen, weshalb diese Patrouille dort draußen wahrscheinlich auch meint, ihn heimlich erkunden zu können, um dem Konzern gegebenenfalls ein Angebot für diesen Mond unterbreiten zu können. Sie sehen, meine Herren: Diese Leute werden sich nicht davon abbringen lassen, zu landen.«
    Die Stimme der PCU verstummte kurz. Nun war einigen Umstehenden in Coppola Control ein aufkommendes Unwohlsein anzusehen, als von Kempt fortfuhr: »Ihnen allen ist bekannt, dass die Geheimhaltung dieser Einrichtung oberste Priorität hat. Ihre Aufgabe ist der Schutz der Protokolle dieser Stadt und die Gewährleistung der ungehinderten Entwicklung ihrer Bewohner. Wir dürfen nicht zulassen, dass irgendeine Kraft von außerhalb, gleich, welchem Zweck sie dienen mag, die Zielsetzung unserer Arbeit gefährdet.«
    Ebenso wie Helen McCrae ahnten die meisten Mitglieder des Kontrollstabs wahrscheinlich bereits, worauf dieser Vortrag von Kempts hinauslaufen würde. Und tatsächlich sprach die PCU es einen Moment später vor der Kamera und aller Augen aus: »Aufgrund der eingeschränkten Funktionalität der mechanischen Sicherheitskräfte im Außenbereich brauchen wir dementsprechend ein kleines bewaffnetes Team, das sich der Sicherheit dieser Einrichtung verpflichtet fühlt und bereit ist, alles zu tun, was vonnöten ist, um diese zu gewährleisten.«
    Zaghaft meldeten sich nach und nach einzelne Freiwillige. Eine Bewegung des Nanoobjektivs verriet, dass auch der Kameramann dazugehörte.
    Als schließlich ein halbes Dutzend Männer zusammen war, erhob von Kempt sich langsam aus seiner Haltevorrichtung. Zischend lösten