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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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wieder öffnete, sah er in einiger Entfernung , exakt zwischen dem Ende der beiden Countdowns, das Schiff implodieren.
    Schaudernd genoss er den Anblick – jedes Mal wieder. Es gab nur wenig, das ihn wirklich berührte. Aber die Schönheit implodierender Schiffe im All war mit nichts zu vergleichen.
    Und wenn dazu dann auch noch die richtige Musik lief …
    Zufrieden lehnte er sich in seinem Sitz zurück und bemerkte dabei verwundert das blaue Leuchten aus einem der beiden Magnetschächte neben sich. Es war das Perpetuum . Obwohl das eigentlich nicht möglich war. Schließlich war der Antrieb inaktiv. Und doch sah Trent das Leuchten und spürte stirnrunzelnd das ihn umgebende Kraftfeld, ein leichtes Vibrieren, das von dem Aggregat ausging.
    Das aber war gegenwärtig nicht sein Problem, denn er musste sich auf den Atmosphäreneintritt vorbereiten.
    Vor ihm lag, umgeben von einem mattroten Gürtel, Coppola II. Und hinter dem Mond, riesig und finster: Olimpia .
    Coppola II war einer von drei Monden, die den Planeten umkreisten. Es war der, den der Computer der Rettungskapsel als optimalen Platz für seine Notlandung errechnet hatte.
    Während die Kapsel in den roten Gürtel des Monds eintrat, rief Trent die zentralen Informationen über den Himmelskörper ab. Den Daten zufolge war er unbewohnt. Dennoch sollte es Wasser und spärliche Vegetation geben, sodass die Oberflächengegebenheiten am ehesten mit Proteus 2 oder Aegis IV vergleichbar waren.
    Wenn man die Koordinaten und die Entfernung zum nächsten Stützpunkt bedachte – Pygmalion, kaum zwei Tagesreisen entfernt –, war damit zu rechnen, dass ihn das Bergungsteam innerhalb kürzester Zeit hier rausholen würde. Die Überlebensbedingungen auf dem Mond waren laut Analyse auf mittlerem Niveau, was ihn wieder an den Planetoiden im Zeta-Retikuli-System erinnerte. Damals waren beide Peilsender beim Aufprall beschädigt worden, sodass das Team ihn schließlich ohne Ortung hatte finden müssen.
    Die Notsender waren an die Blackbox und das Aggregat gekoppelt und strahlten nur zusammen ein Signal ab, damit Tech-Söldner wie er nicht auf den Gedanken kamen, eines von beidem zurückzulassen. Wenn sie es nach Hause schaffen wollten, mussten sie bei dem Sender und somit bei den Geräten bleiben. Auf den meisten Planeten war das ihre einzige Chance, wieder heil zurückzukommen. Oder zumindest überwiegend heil.
    Trent betrachtete noch einmal seine Prothese und glaubte dabei plötzlich zu sehen, wie auch sie für den Bruchteil eines Augenblicks von einem blauen Leuchten durchzuckt wurde. Dann setzte die Musik kurz aus. Er stutzte. Bis jetzt hatte die Prothese noch nie eine Fehlfunktion gezeigt.
    Während die Rettungskapsel weiter auf den Planeten zuraste, lockerte er seine Gurte und wandte sich dem Aggregat zu. Im Inneren des Schachts pulsierte es tatsächlich noch immer blau. Er war wirklich irritiert. Und das war noch untertrieben. Das Perpetuum war von allem anderen getrennt und hätte in diesem Zustand nicht mehr sein dürfen als ein totes Stück Metall. Was immer 2OT Technology in diesem Ding verbaut hatte, hätte schlichtweg nicht leuchten dürfen. Stattdessen schien das Licht, das von diesem Ding ausging, sogar noch stärker zu werden.
    Trent runzelte die Stirn und fragte sich, mit was für einem experimentellen Schei ß der Konzern ihn hier wieder einmal hochgeschossen hatte. Dann setzte die Musik ganz aus. Trent kam aber nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn im nächsten Augenblick erfolgte der Atmosphäreneintritt. Und selbst im Inneren der Kapsel spürte er, während er in den Sitz gedrückt wurde, die unglaublichen auf die Außenhülle einwirkenden Kräfte und die daraus erwachsende Hitze.
    Während der folgenden Minuten konnte er im Inneren der durchgeschüttelten Kapsel keinen klaren Gedanken fassen. Dennoch nahm er noch immer das blaue Leuchten wahr, das sich nun sogar ausbreitete und nach und nach auf alle technischen Elemente überging, bis schließlich selbst das HUD seines Helms von filigranen bläulichen Blitzen durchzuckt wurde.
    Die Oberfläche des Monds kam unaufhaltsam näher. Immer schneller raste die Kapsel darauf zu. Trent hoffte, dass sich das sonderbare Leuchten nicht auf die Technik der Kapsel auswirkte. Vor allem auf den Umkehrschub.
    Seine Finger krampften sich um die Bedieneinheit, Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er mochte abgebrüht sein, drei Wochen in der Wildnis überleben, einem mutierten Gorilla nur mit einem Messer bewaffnet

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