Robolution
zu bekommen, oder?«
»Mit Verlaub, Ma’am, dann wäre es unsinnig, die EMP -Waffen abzumontieren. Und genau das hat er getan. Von Kempt will das Perpetuum haben, nicht zerstören. Er ahnt bereits, dass es dabei Probleme gibt. Und er wird nicht zulassen, dass jemand die Fusion aufhält.«
»Woher wollen Sie das wissen?« Auch wenn sie das Gefühl hatte, diesem Mann trauen zu können, hielt sie es immer noch für möglich, dass das Ganze am Ende ein Trick war.
»Hören Sie, ich sitze hier oben in Coppola Control, und die Prior Command Unit weiß, dass irgendjemand den GGB gehackt hat. Capek, sein Handlanger, versucht gerade, meinen Kanal zu tracen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er mich findet.«
»Na ja, dann sind wir wenigstens nicht die Einzigen, die sich Sorgen machen müssten«, seufzte Claw.
»Sorgen? Verdammt, wir sitzen hier unbewaffnet und mit nackten Ärschen in einer verschissenen Roboterkolonie, der Übereimer hetzt uns seine schwer bewaffneten SicherheitsBots auf den Hals, und wir sollen uns Sorgen machen? Ich fürchte, damit ist es nicht getan …« Mono schüttelte abschätzig den Kopf und spuckte mal wieder auf den Boden. Der Beta war der Einzige unter den Anwesenden, der den Triumph in seinem Blick erkannte, als die übliche Reinigungsdrohne ausblieb.
Aus den Lautsprechern des GuideBots erklang die leicht verzerrte Stimme des Fremden: »Mr. Rosso wird wissen, was zu tun ist. Ihre vorrangige Sorge sollten jetzt Ihre eigene Rüstung und Bewaffnung sein. Bedenken Sie bitte, dass Sie es aller Voraussicht nach sowohl mit den Mechs als auch dem Moloch zu tun bekommen werden. Und ich fürchte, Sie sollten sich beeilen. Die SicherheitsMechs haben ihre Ladekammern gerade verlassen. Ich denke, sie haben ungefähr zwei Stunden. Mehr nicht.«
Auf dem Monitor erschien ein bewegtes Überwachungsbild. Ihr geheimnisvoller Verbündeter hatte eine Kamera im Zentrum angezapft, sodass die kleine Gruppe nun dabei zusehen konnte, wie Dutzende klobiger und schwerbewaffneter SicherheitsMechs aus ihren Ladeschächten ausrückte.
Rosso beugte sich etwas näher an den Monitor heran und betrachtete einen Moment lang das Muster der leuchtenden Dioden im Brustsegment des ersten Mechs. Dann sog er die Luft scharf ein und schüttelte den Kopf.
»Das ist gar nicht gut. Sie sind auf Säuberungsprogramm 12 programmiert. Dazu eine Unterdirektive, die vermutlich uns betrifft.«
»Und wo ist dabei das Problem? Roboter, die die Stadt sauber halten. Dafür sind sie doch da, verdammt noch eins …«
Rosso schaute den Heavy nicht einmal an, als er antwortete. »Das Problem ist, dass diese Mechs aufgrund dieses Programms alles organische Leben auslöschen werden, das ihnen in den Straßen dieser Stadt begegnet. Mit einem Waffenarsenal, das auf dem neuesten Stand der Technik ist und unter Führung eines Omegon3. Und Sie, Mr. Mimkin, sind organisch genug, um sich deswegen Sorgen machen zu müssen.«
Claw beugte trat einen Schritt vor und beugte sich neben Rosso zum Bildschirm hinab.
Mono schimpfte. »Hey, ChimBoy, willst du dich wichtigmachen, oder was? Als ob du Ahnung von modernen Waffen hättest, Mann. Deinesgleichen hat man damals doch noch mit spitzen Feuersteinen auf Stöcken gejagt …«
Claw verdrehte die Augen. Schon während des Flugs hatte er versucht, den Heavy bezüglich Frühgeschichte der Erde ein wenig zu sensibilisieren. Augenscheinlich erfolglos. Wahrscheinlich, weil Mimkin die Vorstellung Freude machte, wie ein paar aufgebrachte Humanoide einen Raptor zur Strecke brachten …
Dabei wollte sich Claw in diesem Moment alles andere als wichtigmachen. Vielmehr glaubte er, etwas bemerkt zu haben, war sich allerdings auch jetzt noch nicht sicher. Nachdenklich betrachtete er den Bildschirm und fragte schließlich den Fremden. »Den Anführer. Dieser Omegon3. Können Sie ihn vergrößern?«
Sofort veränderte sich die Einstellung. Die Kamera fuhr näher heran. Der Beta konnte nicht genau sagen, was es war, aber irgendetwas an diesem Bot irritierte ihn. Irgendetwas schien nicht normal an ihm. Aber er kam nicht drauf, was es sein konnte. Es war lediglich ein Gefühl. Ohne den Blick vom Kopfsegment des Omegon3 abzuwenden, fragte McCrae: »Was also schlagen Sie jetzt vor, Mr. Rosso?«
Der Angesprochene sprang auf eine der Schwebebühnen und gab hastig etwas in seinen Handgelenkcomputer ein. Dann blickte er sich noch einmal zu den anderen um. »Gleich werden hier erst einmal einige MontageBots auftauchen, die uns zur
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