Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Wüs­te hin­aus und ver­schwand plötz­lich hin­ter ei­ner Dü­ne.
    Dort war ei­ner der be­schä­dig­ten Flug­kör­per auf­ge­schla­gen. Was der Ser­geant vor­hat­te, war klar. Er und Nis­hi­mu­ra be­sa­ßen ei­ni­ge Mi­kro­bom­ben aus un­se­rem GWA-Vor­rat. Wahr­schein­lich woll­te er die un­er­war­tet güns­ti­ge Ge­le­gen­heit aus­nut­zen und ver­su­chen, doch einen Spreng­kör­per zu ver­ste­cken.
    Ich über­leg­te rasch.
    Wenn er ge­schickt vor­ging und die bieg­sa­me Bom­ben­hül­le in ei­ne Auf­schlags­öff­nung ein­kleb­te, konn­te sein Vor­ha­ben ge­lin­gen. Es war aber bes­ser, sich nicht auf einen Er­folg zu ver­las­sen. Vor al­lem muß­te er wie­der ge­sund in dem Ver­steck an­kom­men. Ob ihm das ge­lin­gen wür­de, war ei­ne mo­men­tan nicht zu be­ant­wor­ten­de Fra­ge. Er spiel­te auf je­den Fall mit sei­nem Le­ben.
    An­schlie­ßend be­schäf­tig­te ich mich wie­der mit der Haupt­auf­ga­be. Wie wür­de To­erc-Ci­vre rea­gie­ren? Und was noch wich­ti­ger war: Zu wel­chen Lo­gi­k­aus­wer­tun­gen wür­de NEW­TON kom­men? Ich war si­cher, daß er mei­ne Vi­si­pho­n­an­ru­fe ab­hör­te. Ich war auf dem Mars der ein­zi­ge Mensch, der ein sol­ches Ge­rät be­nutz­te.
    Un­ser Vor­ge­hen war auf zwei Din­gen auf­ge­baut; ein­mal auf der Ver­hal­tens­wei­se des So­gh­mo­lers und an­de­rer­seits auf NEW­TONS Maß­nah­men. Der Weg, den wir ein­zu­schla­gen be­ab­sich­tig­ten, konn­te zum Er­folg füh­ren, vor­aus­ge­setzt, er wur­de schnell ge­nug be­schrit­ten.
    Han­ni­bals Bli­cke wur­den im­mer fra­gen­der. Der Mars­him­mel wirk­te wie blank­ge­fegt. Nir­gends war ein Flug­kör­per zu se­hen.
    Ich rief den So­gh­mo­ler noch­mals an und be­ton­te, dies sei mein letz­ter Ver­such. Dann war­te­ten wir wie­der.
    Weit drü­ben has­te­te ein dunk­ler Punkt über die ro­te Wüs­te. Die­go Co­ris­ta hat­te sei­ne Ar­beit vollen­det und be­fand sich auf dem Rück­weg. Zeit ge­nug hat­te er ge­habt, um die Bom­be gut zu ver­ste­cken. Nach ei­ner Wei­le tauch­te er zwi­schen den Fels­rücken un­ter. Er hat­te es tat­säch­lich ge­schafft.
    »Un­wahr­schein­lich«, gab Han­ni­bal durch. In­fol­ge mei­nes ab­ge­schal­te­ten Schutz­schirms ver­stand ich ihn we­sent­lich bes­ser. »Das hät­te ich nie für mög­lich ge­hal­ten. Wenn sie das Ti­ge­rau­ge ber­gen und nicht ge­nau hin­se­hen, könn­te es zu ei­nem Er­folg füh­ren. Hof­fent­lich hat er die Bom­be nicht auf Zeit­zün­dung ein­ge­stellt.«
    Ich ver­zich­te­te auf ei­ne Ant­wort, denn in dem Au­gen­blick er­hell­te sich der klei­ne Bild­schirm des Vi­si­phons. Das kan­ti­ge, un­be­wegt wir­ken­de Ge­sicht mit den ste­chen­den Au­gen war mir wohl­be­kannt.
    To­erc-Ci­vre be­weg­te beim Spre­chen kaum die mes­ser­schar­fen Lip­pen. Er trug wie­der die oliv­far­be­ne Bord­kom­bi­na­ti­on, auf de­ren Brust­teil vier ro­te Stei­ne flim­mer­ten.
    Der Kom­man­dant des Mond­kreu­zers, Whal-Krok­ha, hat­te nur drei Stei­ne be­ses­sen.
    Aus den tie­fen Kno­chen­höh­len des Ge­sich­tes schie­nen die Au­gen wie Leucht­punk­te zu glü­hen. Mein Ver­such, To­erc-Ci­vre te­le­pa­thisch zu son­die­ren, schlug er­neut fehl. Au­ßer ei­nem Wo­gen und Rau­nen war nichts zu hö­ren.
    Ich drang trotz­dem mit al­ler Psi-Macht auf ihn ein, in der Hoff­nung, ihn mei­ne Fä­hig­kei­ten zu­min­dest spü­ren zu las­sen. Es war un­klar, ob er mei­ne frü­he­ren Ver­su­che über­haupt wahr­ge­nom­men hat­te.
    Wenn es mir dies­mal ge­lang, konn­te das zu sei­ner Ver­un­si­che­rung we­sent­lich bei­tra­gen.
    Ja – er rea­gier­te mit ei­nem Zei­chen der Über­ra­schung. Er hat­te mei­ne har­ten Tast­ver­su­che re­gis­triert. Au­ßer ei­nem plötz­li­chen, lau­schen­den Hoch­ru­cken sei­nes über­di­men­sio­na­len Kopf­es ließ er sich äu­ßer­lich nichts an­mer­ken. Sei­ne Wor­te be­wie­sen je­doch den Tei­ler­folg.
    »Ach, das ha­ben Sie ge­meint«, drang sei­ne rau­he Stim­me aus dem Laut­spre­cher. »Ich ver­ste­he, Dr. Nang-Tai. Was be­rech­tigt Sie zu dem Glau­ben, mir da­mit dro­hen zu kön­nen?«
    Ich brach­te mein Ge­sicht nä­her vor die

Weitere Kostenlose Bücher