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Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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dros­sel­te die Fahrt und brach­te den Glei­ter an ei­ner Stel­le zum Still­stand, die von den bei­den Män­nern ge­ra­de noch ein­ge­se­hen wer­den konn­te. Sie hat­ten nichts an­de­res zu tun, als die Er­eig­nis­se zu be­ob­ach­ten, un­se­ren Sprech- und Ge­räusch­auf­nah­me­funk ab­zu­hö­ren und die Nach­rich­ten an die Bun­ker­be­sat­zung wei­ter­zu­lei­ten.
    Ich hat­te einen dop­pel­ten Si­cher­heits­fak­tor ein­ge­baut, denn nor­ma­ler­wei­se hät­te Ki­ny mit An­ne Bur­ner über Vi­si­phon in Ver­bin­dung tre­ten kön­nen. Das war je­doch um­ständ­lich und dar­über hin­aus ge­fähr­lich.
    Un­ser letz­ter Vor­stoß bis zu den Gren­zen des Raum­flug­ha­fens von Top­thar hat­te be­wie­sen, daß NEW­TONS Über­wa­chungs­ge­rä­te den So­gh­mo­lern nicht zur Ver­fü­gung stan­den. Sie muß­ten die Fern­or­tung selbst über­neh­men. Das war ein Vor­teil, den die Men­schen bei Aus­bruch der Feind­se­lig­kei­ten nicht hat­ten nut­zen kön­nen. Da­mals hat­te der Groß­rech­ner al­le Mit­tel ein­ge­setzt.
    Ich er­hob die Hand und wink­te zu der Fels­grup­pe hin­über. Das Auf­blit­zen ei­nes Spie­gels ver­riet mir, daß uns Nis­hi­mu­ra noch se­hen konn­te.
    Han­ni­bal mel­de­te sich auf te­le­pa­thi­scher Ebe­ne. Ei­ne an­de­re Ver­stän­di­gung konn­te in un­mit­tel­ba­rer Nä­he des Raum­ha­fens nicht mehr in Fra­ge kom­men.
    »Wir hät­ten sie nicht mit­neh­men sol­len«, gab er zu be­den­ken. »Ih­re Stel­lung ist zu na­he und nicht be­son­ders si­cher.«
    »Wir brau­chen sie, so­bald der Geg­ner nicht wie er­hofft rea­giert«, wehr­te ich ab. »Klei­ner, ich möch­te kei­ne Zwei­fel mehr hö­ren. Die La­wi­ne rollt. Falls man nur einen be­mann­ten Glei­ter schickt, wer­de ich trotz eu­res Un­glau­bens ver­su­chen, ihn mit ei­ner Spe­zi­al­bom­be zu prä­pa­rie­ren.«
    »Ich dach­te, das soll­te auf al­le Fäl­le ge­sche­hen?«
    »Si­cher, aber es kommt auf das. Wie an. Ab­war­ten, Klei­ner.«
    Wir kon­trol­lier­ten un­se­re Aus­rüs­tung und schal­te­ten die In­di­vi­du­al-Schutz­schirm­pro­jek­to­ren auf Ver­nich­tungs­kon­takt. Frem­de konn­ten sie von nun an be­rüh­ren, aber nicht von un­se­ren Kör­pern ent­fer­nen. Die Fol­ge der Schal­tung war ein ro­tes Auf­glü­hen der ge­sam­ten Ober­flä­che. Ich hoff­te, daß die So­gh­mo­ler dar­über in­for­miert sein wür­den.
    Es gab über­haupt vie­le Din­ge, die ich nur er­hof­fen konn­te. Da­zu zähl­te auch die Mut­ma­ßung, daß der so­gh­mo­li­sche Kom­man­dant wuß­te, wie wich­tig ich für ihn sein konn­te.
    Ich hat­te To­erc-Ci­vre bis­her drei­mal ge­spro­chen und auf dem Bild­schirm ei­nes trag­ba­ren Vi­si­phons ge­se­hen. Auch er un­ter­schied sich vom Men­schen be­son­ders durch sei­ne tief­lie­gen­den, klei­nen Au­gen. Sie wa­ren in Kno­chen­höh­len ein­ge­bet­tet und wur­den da­durch von den Strah­len sei­ner grel­len Hei­mat­son­ne ab­ge­schirmt.
    Er und sei­ne Be­sat­zungs­mit­glie­der stamm­ten frag­los von den ex­trem men­schen­ähn­li­chen Mar­sia­nern ab. Neues­te For­schungs­be­rich­te ir­di­scher Wis­sen­schaft­ler leg­ten so­gar den Ver­dacht na­he, daß es vor zir­ka 190.000 Jah­ren zu ei­ner bio­lo­gi­schen Ver­mi­schung zwi­schen at­lan­ti­schen Früh­zeit­menschen und mar­sia­ni­schen Ko­lo­ni­al­trup­pen ge­kom­men war. Un­ter Um­stän­den, so be­haup­te­te man, wa­ren die So­gh­mo­ler di­rek­te Ab­kömm­lin­ge ei­ner Flücht­lings­grup­pe, die be­reits Men­schen­blut in den Adern hat­ten. Die Un­ter­su­chun­gen wa­ren noch nicht ab­ge­schlos­sen.
    Han­ni­bal schal­te­te das Glei­ter­trieb­werk ab. Ich hät­te es lie­ber lau­fen las­sen, um den So­gh­mo­lern ei­ne schnel­le Or­tung zu er­mög­li­chen, aber das wä­re auf­ge­fal­len.
    Der Klei­ne und ich at­me­ten noch über un­se­re Kom­pres­si­ons­ge­rä­te. Das soll­te sich spä­ter än­dern.
    »Schla­fen die heu­te?« frag­te Han­ni­bal. »Min­des­tens die Ti­ge­rau­gen soll­ten ei­gent­lich auf­tau­chen.«
    Ich deu­te­te nach oben. Da wa­ren sie, die ge­fürch­te­ten Flug­schei­ben! Sie wa­ren of­fen­bar ein

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