Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg
war, bog Cardenas schnell in einen Seitengang ein, der zum hinteren Bereich des Laborkomplexes führte. Sie kam an eine Tür mit der Aufschrift NUR
FÜR AUTORISIERTES PERSONAL. Dies war der Bereich, in dem neu entwickelte Nanomaschinen getestet wurden. Anders als die Räumlichkeiten im vorderen Bereich wurde dieser Gang von luftdichten Kammern gesäumt. Die Türen zu den Kammern waren verschlossen. In die Decke des Gangs waren Ultraviolett-Lampen integriert. Jeder Nanomaschinen-Typ war so konzipiert, dass er seine Funktion beendete, wenn er mit intensivem ultraviolettem Licht bestrahlt wurde.
Cardenas tippte den Eintrittscode ein, und die Stahltür öffnete sich einen Spalt weit. Sie schlüpfte in die abgedunkelte Kammer und schloss die schwere Tür, indem sie sich mit ihrem Gewicht dagegen lehnte. Mit einem Stoßseufzer änderte sie den Zugangscode an der Wand-Schalttafel und verschloss die Tür für jeden, der eventuell hereinwollte. Sie müssten die Tür schon aufbrechen, sagte sie sich, und das würde einige Zeit dauern.
Bis sie die Tür aufgebrochen haben, bin ich tot.
Dan träumte von der Erde. Es war ein konfuser beunruhigender Traum. Er nahm an einer Segelregatta teil und lief mit vielen anderen Booten vor dem Wind. Die Tropensonne brannte ihm auf Schultern und Rücken, während er mit einer Hand die Ruderpinne packte. Der Boots-Computer richtete die Segel nach jeder Änderung der Windrichtung aus.
Das Boot pflügte durchs Wasser, und mit einem Mal saß Dan am Steuer eines Autos und raste mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch einen mörderisch dichten Verkehr. Dan wusste nicht, wo er sich befand; auf jeden Fall war es die Ausfallstraße einer Stadt. Die zwölf Spuren waren mit Autos und Bussen verstopft, und über der Straße flogen große Luftschiffe. Die Fahrzeuge bliesen Unmengen Rauch und Abgase in den schmutziggrauen, düsteren Himmel.
Etwas stimmte nicht mit der Klimaanlage des Autos; Dan saß auf einmal wie auf glühenden Kohlen. Er wollte das Fenster öffnen, bis er sich bewusst wurde, dass die Fenster zubleiben mussten. Es gibt draußen keine Luft, sagte er sich und wusste zugleich, dass das lächerlich war, denn er befand sich nicht im Weltraum, sondern auf der Erde und würgte, hustete und drohte zu ersticken.
Er wachte hustend und mit Panchos plärrender Stimme im Ohr auf. »Füll den Rückentornister auf, Boss! Du hast kaum noch Luft.«
Schwärze. Er sah nichts. Im ersten Moment verspürte er einen Anflug von Panik, doch dann beruhigte er sich wieder. Er war im Asteroiden begraben. Zeit, den Sauerstofftank des Rückentornisters aufzufüllen. Im Dunklen. Durch Tasten.
»Ich helfe dir«, sagte Pancho.
Dan spürte sie neben sich. Das Geröll geriet knirschend in Bewegung. Etwas stieß ihm gegen die Seite.
»Ups. Entschuldigung.«
Dan stieß die Hand durch das körnige Material und tastete nach den Zylindern.
»Ich habe den Schlauch«, sagte er.
»Gut, in Ordnung. Danach hatte ich gesucht.«
»Getastet, meinst du.«
»Was auch immer. Gib ihn mir.«
Dan spürte ihre Hand an seiner Seite. »Ich schaffe das schon«, sagte er.
»Lass es mich lieber machen«, sagte Pancho. »Du bist müde, und durch Müdigkeit wird man unachtsam und macht vielleicht sogar Fehler.«
»Ich bin in Ordnung.«
»Sicher. Aber lass es mich trotzdem machen, ja? Müde Astronauten leben nicht lang.«
»Und nachts ist es kälter als draußen«, nuschelte er und schob ihr das Ende des Schlauchs in die Hand.
»Dreh noch nicht auf«, sagte Pancho. »Ich will nicht, dass Dreck oder Staub die Luft verunreinigt.«
»Schon klar«, knurrte er.
Es schien Stunden zu dauern. Dan versuchte ein Husten zu unterdrücken, aber die Luft im Anzug wurde immer dicker und verursachte ihm Schmerzen in der Brust. Vorm geistigen Auge stellte er alte Pantomimen-Szenen nach, während er und Pancho blind mit dem Luftschlauch hantierten und gegenseitig die Anzugstanks auffüllten. Sie füllten Dans Rückentornister zuerst auf, und nach einer Minute vermochte er wieder tief durchzuatmen, ohne ein Kratzen im Hals zu verspüren.
Nachdem sie Panchos Rückentornister aufgefüllt hatten, hörte er sie tief einatmen. »Die beste Dosenluft im ganzen Sonnensystem«, sagte sie fröhlich.
»Wie spät ist es? Wie lang müssen wir noch warten?«
»Ich schau mal… siebeneinhalb Stunden.«
»So lang sind wir schon hier unten?«
»Nee, so lang müssen wir noch hier ausharren«, antwortete Pancho.
»Noch siebeneinhalb Stunden?«
Pancho
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