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Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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dabei von so heftigen Hustenanfällen gequält, dass er kaum noch Luft bekam.
    Wenn er seine Tochter anschaute, schien er sich zu schämen, als ob diese ganze Verwüstung, all die zunichte gemachten Pläne der Familie ganz allein seine Schuld seien.
    »Ich wollte, dass du Ingenieurin wirst«, sagte er zu Joyce. »Ich wollte, dass du mehr aus deinem Leben machst als ich.«
    »Das werde ich auch, Vater«, sagte sie im unbekümmerten Optimismus der Jugend. Und als sie den Blick gen Himmel richtete, dachte sie an die wilde Grenze draußen im Asteroiden-Gürtel.
      
      

    Kapitel 9
       
    »Er hat einen Anruf an Pancho Lane abgesetzt«, sagte Diane Verwoerd.
    Sie und Humphries spazierten durch den Garten vor seinem Haus. Humphries sagte, dass er einen Spaziergang ›draußen‹  genoss ‒ oder so weit draußen, wie man auf dem Mond eben kam. Humphries Heim befand sich inmitten einer riesigen Grotte auf der tiefsten Ebene von Selenes Netzwerk aus unterirdischen Korridoren und Unterkünften. Die große Höhle mit der hohen Decke war mit blühenden Sträuchern bepflanzt, die den Raum zwischen den kahlen Wänden wie ein Meer aus roten, gelben und zartlila Blüten ausfüllten. Und Bäume wuchsen aus der Blütenpracht: Erlen, kräftiger Ahorn und üppig blühende weiße und rosa Gardenien. Kein Lüftchen regte sich zwischen diesen Bäumen, kein Vogel sang in den grünen Wipfeln und kein Insekt summte. Es war ein riesiges durchkonstruiertes Treibhaus, das von Menschen gehegt und gepflegt wurde. An der unbehauenen Gesteinsdecke hingen Vollspektrumlampen, die Sonnenlicht simulierten.
    Verwoerd sah den weitläufigen Garten hinterm verzierten Springbrunnen, der im Hof plätscherte. Das Haus selbst war massiv ‒ es war zwar nur zwei Stockwerke hoch, wirkte aber weitläufig. Es war aus geglätteten Mondsteinen gebaut, und unter der Dachschräge zogen sich große Panoramafenster hin.
    Verglichen mit der grauen, tristen unterirdischen Anlage von Selene waren der Garten und das Haus wie ein Paradies inmitten einer kalten, lebensfeindlichen Wüste. Verwoerds Unterkunft, die sich ein paar Ebenen über dieser Grotte befand, gehörte zu den besten in Selene und wirkte im Vergleich hierzu dennoch beengt und farblos.
    Humphries sagte, dass er gern im Freien spazieren ginge.
    Der einzige andere freie Bereich in Selene war die Grand Plaza unter der großen Kuppel an der Oberfläche, wo jeder einen Spaziergang machen konnte. Hier unten hatte er jedoch seine Ruhe und genoss all die Annehmlichkeiten, die menschlicher Einfallsreichtum und harte Arbeit ihm auf dem Mond zu bieten vermochte. Verwoerd glaubte, dass er die Vorstellung, dass all dies ihm gehörte, mehr genoss als den ästhetischen oder gesundheitlichen Nutzen, den er aus einem Spaziergang zwischen den Rosen und Stiefmütterchen zu ziehen vermochte.
    Falls dieser Spaziergang ihm jedoch irgendeinen Genuss verschafft hatte, wurde er durch ihre Mitteilung gleich wieder zunichte gemacht.
    »Er hat Pancho angerufen?«, blaffte Humphries gereizt.
    »Weshalb?«
    »Sie hat seine Botschaft und ihre Antwort zerhackt, sodass wir den genauen Wortlaut noch nicht kennen. Ich habe einen Kryptologen damit beauftragt, die Nachricht zu entschlüsseln.«
    »Nur eine Nachricht?«
    Verwoerd nickte knapp und antwortete: »Sie hat eine von ihm bekommen, und ihre ist gleich danach rausgegangen.«
    »Hmm.«

    »Ich vermag mir vorzustellen, worum es ging.«
    »Ich auch«, sagte Humphries säuerlich. »Er will sehen, ob sie ihm ein besseres Angebot machen als wir.«
    »Ja.«
    »Er spielt sie gegen mich aus.«
    »Es hat den Anschein.«
    »Und wenn sie mich überbietet, verlangt Astro die volle Kontrolle über seine Helvetia GmbH.« Er sprach den Firmennamen spöttisch aus.
    Verwoerd runzelte die Stirn. »Er nutzt Astro doch schon als Lieferanten. Was hätte Pancho also davon, wenn sie ihn aufkauft?«
    »Sie würde uns daran hindern, ihn aufzukaufen. Es wäre eine rein präventive Maßnahme.«
    »Dann erhöhen wir also unser Angebot?«
    »Nein«, blaffte Humphries. »Aber wir verstärken den Druck.«
    Seyyed Qurrah lachte freudig, als er durchs dicke Quarz-Bullauge auf seinen Hauptgewinn schaute ‒ sein Juwel, die Belohnung dafür, dass er über zwei Jahre hart gearbeitet hatte, verspottet worden war und beinahe verhungert wäre. Er vermochte sich kaum daran satt zu sehen, wie der unregelmäßige Gesteinsbrocken durch sein Blickfeld glitt: Der vernarbte Asteroid war mit vereinzelten häusergroßen Felsbrocken

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