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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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strahlenden Lächeln, dass Pancho glaubte, seine Backenzähne zu sehen.
    Er stand am Ende der flexiblen Röhre, die von der Basis-Luftschleuse zum Raumboot ausgefahren worden war.
    Pancho verschob die Reisetasche auf der Schulter, ergriff seine ausgestreckte Hand und erwiderte sein Lächeln. Dann ließ sie den Blick schweifen. Die Ausstattung von Nairobi wirkte spartanisch und zweckmäßig. Kahle Metallwände. Eine verrippte Kuppel als Dach. Verschrammte und mit Mondstaub überzogene Zugmaschinen.
    »War nett von Ihnen, mich einzuladen«, sagte Pancho, wohl wissend, dass sie sich selbst eingeladen hatte.
    »Ich bin froh, dass Sie es hierher geschafft haben, bevor der Sonnensturm losbricht. Wir werden in der Sicherheit des Untergrundes sein, bevor die Strahlung das Maximum erreicht.«
    »Hört sich gut an«, sagte Pancho.
    Tsavo führte sie zu einer glänzenden Metall-Doppeltür. Sie glitt auf und enthüllte einen Aufzug.
    »Der größte Teil der Basis ist natürlich unterirdisch«, sagte er und bedeutete ihr, den Fahrstuhl zu betreten.
    »Wie Selene.«
    »Wie Selene«, pflichtete er ihr bei, als die Türen sich schlossen und der Fahrstuhl so schnell in die Tiefe glitt, dass Pancho sich schier der Magen umstülpte.
    Wanamaker war strikt gegen diesen Besuch gewesen. Als Pancho ihm gesagt hatte, dass sie in Kürze eine Besichtigung der Nairobi-Basis plante, hatte sein holografisches Gesicht sich versteinert.
    »Pancho, die Vorstandsvorsitzende des Konzerns sollte sich nicht ganz allein in einen potenziell feindlichen Stützpunkt begeben.«
    »Feindlich?« Panchos Brauen waren emporgeschnellt. »Nairobi ist doch nicht unser Feind.«
    »Woher wollen Sie das denn wissen?«, hatte Wanamaker mit Nachdruck gefragt. »Sie sind im Krieg, Pancho, und jeder, der kein Verbündeter ist, ist ein potenzieller Feind.«
    Pancho glaubte es nicht.
    »Nehmen Sie wenigstens ein Sicherheitsteam mit«, verlangte Wanamaker.
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    Während Tsavo sie durch die Tunnels der Nairobi-Basis führte, fragte Pancho sich aber doch, ob sie nicht ein zu großes Risiko eingegangen war. Die Anlage war größer, als sie erwartet hatte – viel grö-
    ßer. Es schien von Bautrupps in dunkelblauen Overalls nur so zu wimmeln: Sie bohrten, gruben und transportierten Ausrüstung auf elektrisch angetriebenen Minischleppern, wobei sie sich gegenseitig anbrüllten und jede Menge Radau machten. Der Lärm war unglaublich und unaufhörlich. Tsavo musste schreien, um sich verständlich zu machen. Und alles roch brandneu: Der Geruch nach frischer Farbe, Betonstaub, Sprüh-Schmierstoffen und Dichtungsmitteln lag in der Luft.
    Pancho lächelte und nickte, während Tsavo sich heiser schrie, um ihr zu erklären, was hier ablief. Wohnquartiere sollten dort entste-hen, Büros auf der anderen Seite des Korridors, Laboratorien, Lagerräume, ein großer Konferenzraum, den man auch in ein Theater verwandeln konnte, und das Basis-Kontrollzentrum: alles noch unfertig, Beton und Mondgestein und Pläne für die Zukunft.
    Viele der Arbeiter waren Asiaten, wie Pancho sah.
    »Leiharbeiter«, erklärte Tsavo, dessen Stimme mit jedem Wort rauer wurde. »Sie haben die erforderlichen Erfahrungen und Kenntnisse und kommen uns günstiger als die Ausbildung unserer eigenen Leute.«
    Über Rampen mit der Beschriftung VORLÄUFIGER ZUGANG
    und durch Tunnels, deren Wände noch aus nacktem Fels bestanden, drangen sie immer tiefer in die Basis ein.

    Meine Güte, sagte Pancho sich, dieser Ort ist riesig. Sie bauen hier eine richtige Stadt.
    Sie wusste, dass die Miniboje, die ihre Nachrichtenleute ihr in der linken Hüfte unter die Haut gepflanzt hatten, imstande wäre, ein codiertes Signal durch den Fels zu senden. Jake hat sechs Satelliten im polaren Orbit stationiert, um mich im Auge zu behalten, erinnerte sie sich; sie sind nah genug, um mein Signal die ganze Zeit aufzu-fangen. Mir wird schon nichts passieren. Sie wissen genau, wo ich bin.
    Und doch dachte sie zum ersten Mal seit Jahren wieder an Elly.
    Pancho hatte sich immer sicher gefühlt, wenn Elly um ihren Knöchel gewickelt war. Der gentechnisch gezüchtete Miniatur-Krait war ihr treuer Leibwächter gewesen. Niemand belästigte sie mehr, sobald er wusste, dass sie von einer tödlichen Giftschlange beschützt wurde.
    Auch wenn Ellys Gift durch ein starkes Beruhigungsmittel ersetzt worden war. Die wenigsten Menschen hatten die Nerven, es darauf anzulegen, dass die Schlange zubiss. Klein Elly war nun schon

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