Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer
ihn erst gewonnen haben, werden sie das Maul halten. Klarer Fall.
Seine Gedanken kehrten zu Pancho zurück. Dieses kleine Biest aus der Gosse. Wenn sie hier in Selene eine neue Flotte von Kriegsschiffen bauen lässt, wäre es sinnvoll, die Fabriken anzugreifen, in denen sie gebaut werden. Doch dann würde Stavenger auf ihrer Seite in den Krieg eintreten. Ich will nicht, dass Selene gegen …
»Das Wasser ist abgestellt.«
Verärgert drehte Humphries sich um und sah Victoria Ferrer in der Tür stehen. Sie war in einen bodenlangen Bademantel gehüllt, dessen Gürtel sie um die Hüfte zusammengeknotet hatte. Ihr Haar glänzte feucht.
»Was?«, blaffte er.
»Das Wasser versiegte, als ich gerade unter der Dusche stand«, wiederholte sie.
In dem Moment verschwand der überm Schreibtisch schwebende Bericht und wich dem angespannten Gesicht seines Sicherheitschefs.
»Sir, wir haben Einbrecher auf dem Grundstück.«
»Im Haus?«
»Ja, Sir. Unten. Ich schlage vor, dass Sie sofort auf die höchste Si-cherheitsstufe gehen.«
»Verdammt richtig! Und Sie schnappen sie sich! Melden Sie jeden, den Sie erwischt haben. Los!«
Unten in seinem Kellerbüro legte der Sicherheitschef den Telefonhö-
rer auf und dachte angestrengt nach. Er wusste, dass nur zwölf Wachen in der Nachtschicht waren. Dennoch warf er einen Blick auf den Bildschirm mit dem Dienstplan. Vier Leute hatten sie schon ausgeschaltet. Er wies das Telefon an, das gesamte Wachpersonal –
noch einmal zwei Dutzend Leute – anzurufen und sie zum Anwesen zu beordern.
Humphries hat seine Suite dichtgemacht, sagte der Sicherheitschef sich, sodass sie nicht zu ihm vordringen können – es sei denn, sie sind imstande, sich durch drei Zentimeter verstärkten Cermet zu bohren. Doch selbst mit Laserwaffen würde das eine Weile dauern.
Der Chef ist jedenfalls in Sicherheit. Er rief eine Ansicht der herrschaftlichen Suite auf und sah, dass Ferrer mit Humphries dort zusammen war. Er grinste. Teufel, vielleicht genießt er es sogar, dass sie mit ihm im Schlafzimmer eingesperrt ist.
Dann richtete er die Aufmerksamkeit wieder auf den Monitor mit den vier Einbrechern, die gerade über die Haupttreppe den ersten Stock stürmten.
Fuchs führte Nodon und Amarjagal vorsichtig die Haupttreppe hinauf und hielt am oberen Treppenabsatz erst einmal nach weiteren Wachen Ausschau. Plötzlich hörte er, wie schwere Türen zuschlugen. Eine Stimme plärrte aus in der Decke verborgenen Lautsprechern:
»SIE WERDEN VON DEN KAMERAS ERFASST. WIR SIND ER-MÄCHTIGT, VON DER SCHUSSWAFFE GEBRAUCH ZU MACHEN. DAS HAUS IST IM VERSCHLUSSZUSTAND. ES GIBT KEINEN FLUCHTWEG FÜR SIE. LASSEN SIE DIE WAFFEN FALLEN
UND ERHEBEN SIE DIE HÄNDE ÜBER DEN KOPF.«
Fuchs zögerte nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann lief er die Treppe hinauf, gefolgt von den beiden anderen. Als sie den ersten Stock erreicht hatten, kam Sanja hinter ihnen die Treppe herauf.
»Die Vordertür ist mit einer Metallplatte blockiert worden!«, rief er.
Fuchs peilte im Obergeschoss die Lage und sah, dass auch die Fenster mit massiven Metallblenden versperrt waren. Die Halle war mit Echtholzmöbeln eingerichtet: Tische, Truhen und Anrichten.
Alte Meister hingen an den Wänden.
Sie halten uns für Einbrecher oder Diebe, sagte Fuchs sich, und versuchen uns an der Flucht zu hindern. Dabei will ich doch gar nicht fliehen – ich will Humphries finden.
»Wo bist du, Humphries?«, schrie er die Decke an. »Zeig dich, du Feigling!«
»Sie werden noch mehr Wachen schicken. Wir sitzen in der Falle«, sagte Nodon. Seine Augen waren so geweitet, dass Fuchs das Weiße um die Pupillen sah.
Plötzlich gingen alle Lichter aus, und sie vermochten kaum noch die Hand vor Augen zu sehen. Doch im nächsten Moment zog Nodon schon eine Taschenlampe aus dem Overall. Im trüben Licht wirkte der Gang unheimlich und geheimnisvoll.
Fuchs lief zu einem schweren Walnussholztisch an der Wand. Mit dem Arm wischte er die Blumenvase und Nippes vom Tisch. Die Gegenstände zersplitterten auf dem Fußboden.
»Helft mir, das Ding umzudrehen und es zur Treppe zu schaffen.
Damit verhindern wir, dass sie hier raufkommen.«
Sanja und Amarjagal kippten den Tisch um, dann schoben die vier ihn zum Treppenabsatz und verkeilten ihn zwischen Wand und Treppengeländer. Von unten hörten sie trappelnde Schritte und sahen die schemenhaften Konturen von Wachen, die durch die Halle im Erdgeschoss liefen. Sie müssen im Keller stationiert gewesen sein, sagte Fuchs
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