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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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war in der Dunkelheit verborgen.
    » Ich glaube, Ihre Leute sagen Vaya con Dios.«
    Elverda lächelte ihn an. Sie hatte diesen Ausdruck seit vierzig Jahren nicht mehr gehört. »Ja. Sie auch. Vaya con Dios.« Sie drehte sich um und überschritt die schmale Rinne, wo die Metalltür im Boden geführt wurde.
    Der Tunnel hatte nur ein leichtes Gefälle. Elverda sah, dass er scharf nach rechts abknickte – genau wie Dorn ihnen gesagt hatte. Das Licht schien heller hinter der Biegung, pulsierte fast wie ein lebendes Herz.
    Sie hielt für einen Moment inne, bevor sie um diese letzte Biegung ging.
    Was wohl dahinter lag? Was macht das für einen Unterschied, sagte sie sich. Du hast schon so lange gelebt, dass das Leben seinen Sinn verloren hat. Aber sie wusste, dass sie sich selbst belog. Ihr Leben hatte keinen Sinn mehr, weil sie es selbst so gewollt hatte. Sie hatte Liebe verschmäht; sie hatte sogar Freundschaft zurückgewiesen, als sie ihr angeboten wurde. Doch sie wurde sich bewusst, dass sie leben wollte. Sie wollte unbedingt weiterle-ben, klammerte sich ans Leben.
    Dennoch vermochte sie der Verlockung nicht zu widerstehen. Sie straffte sich und bog kühn um die Biegung im Tunnel.
    Das Licht war so hell, dass es die Augen schmerzte. Sie beschirmte sie mit der Hand, und die Helligkeit schien sich etwas abzuschwächen; gerade genug, um die Konturen einer Form, einer Gestalt, einer Person auszumachen …
    Elverda verschlug es die Sprache, als sie erkannte, um wen es sich handelte. Ein paar Meter vor ihr, nah genug, um sie zu berühren, saß ihre Mutter im weichen Gras unter der warmen Sommersonne, wiegte sachte ihr Baby und sang ihm leise etwas vor.
    Mama!, rief sie stumm. Mama. Das Baby – Elverda selbst -schaute ihrer Mutter ins Gesicht und lächelte.
    Und die Mutter war Elverda, eine junge und strahlende Elverda, die das Baby anlächelte, das sie nie gehabt hatte – so zärtlich und liebevoll, wie sie es nie gewesen war.
    Etwas in ihr gab nach. Es war kein Schmerz; es war eher so, als ob ein Schmerz, der allzu lang in ihr gewütet hatte, plötzlich verschwände. Als ob eine undurchdringliche Eiswand schließlich schmelzen und das warme Wasser des Lebens sie durchströmen würde.
    Elverda sank weinend auf den Boden und verströmte Tränen des Verstehens und der Erleichterung und Dankbarkeit. Ihre Mutter lächelte sie an.
    »Ich liebe dich, Mama«,flüsterte sie. »Ich liebe dich.«
    Ihre Mutter nickte und wurde wieder Elverda selbst. Ihr Baby stieß ein glucksendes, glückseliges Lachen aus und strampelte mit den Füßchen.
    Das Bild flackerte, wurde unscharf und verblasste langsam. Elverda saß in völliger Finsternis auf dem kahlen Felsboden und spürte, wie Gelassenheit und Verstehen ihre Seele erwärmten.

    »Sind Sie in Ordnung?«
    Dorns Stimme erschreckte sie nicht. Sie hatte erwartet, dass er zu ihr kommen würde.
    »Die Kammer wird sich in ein paar Minuten schließen«, sagte er. »Wir müssen gehen.«
    Elverda nahm seine ausgestreckte Hand und zog sich daran hoch. Sie fühlte sich stark, als Herrin ihres Schicksals.
    Der Tunnel außerhalb der Kammer war leer.
    »Wo ist Humphries?«
    »Ich habe ihn sediert und Sanitäter angefordert, die ihn wieder zu seinem Schiff zurückbrachten.«
    »Er will das Artefakt zerstören«, sagte Elverda.
    »Das wird nicht möglich sein«, sagte Dorn. »Ich werde die IAA-Wissenschaftler vom Schiff hierher bringen, bevor Humphries sich wieder erholt hat. Wenn sie das Artefakt erst einmal gesehen haben, werden sie nicht zulassen, dass es zerstört wird. Humphries mag den Asteroiden besitzen, aber die IAA wird die Kontrolle über das Artefakt ausüben.«
    »Das Artefakt wird sie – seltsam beeinflussen.«
    »Keine zwei Menschen werden auf dieselbe Weise betroffen«, sagte Dorn.
    »Und niemand wird zulassen, dass es irgendwie beschädigt wird.«
    »Humphries wird nicht erfreut über Sie sein, wenn er sich wieder erholt hat.«
    Er wies in den Tunnel, und sie gingen zu ihren Unterkünften zurück.
    »Über Sie aber auch nicht«, sagte Dorn. »Wir beide haben ihn heulend und zähneklappernd gesehen wie einen feigen Waschlappen.«
    »Was er wohl gesehen hat?«
    »Wovor er sich am meisten fürchtete. Sein ganzes Leben ist von Angst bestimmt, der arme Mann.«
    »Welche Geheimnisse er verbergen mussl«
    »Er verbarg sie vor sich selbst. Das Artefakt hat ihm seine wahre Natur gezeigt.«
    »Kein Wunder, dass er es zerstören will.«
    »Er kann das Artefakt nicht zerstören, aber er wird uns

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