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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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beibringen, auf die Toilette zu gehen, zu sprechen, zu laufen und ein Leben als selbständiger Erwachsener zu führen. Und selbst dann unterschied das Bewusstsein des Wiedergeborenen sich vielleicht noch immer vom Bewusstsein der Person, als die sie in den Kälteschlaf gegangen war. Obwohl dieser Unterschied vielleicht nur marginal war, wurde Nobuhiko gesagt, müsse er damit rechnen, dass sein Vater nicht mehr genau dieselbe Person sein würde, die er vor seinem Tod gewesen war.
    Mit einiger Besorgnis ließ Nobu seinen Vater also wiederbeleben.
    Er überwachte persönlich Schulung und Erziehung seines Vaters, wobei er sich fragte, ob der Erwachsene, der schließlich aus dieser ganzen Prozedur hervorging, noch der Vater wäre, den er kannte.
    Allmählich erlangte Saito sein Bewusstsein zurück. Er war noch immer derselbe – und doch wieder nicht.
    Saitos Persönlichkeitsveränderung machte sich erstmals an jenem Morgen bemerkbar, an dem Psychologen meldeten, dass ihre Arbeit getan sei. Nobu brachte seinen Vater in sein Büro in New Kyoto. Es war einst Saitos Büro gewesen, das Machtzentrum eines weltumspannenden Konzerns.
    Saito ging an der Seite seines Sohnes ins Büro und lächelte fröhlich, bis die Tür sich schloss und sie allein waren.
    Sein neugieriger Blick schweifte über den großen, geschwungenen Schreibtisch, die gepolsterten Sessel und die Seidendrucke an den Wänden. »Du hast hier nichts verändert.«

    Nobuhiko hatte das Büro in den Zustand zurückversetzen lassen, in dem es sich befunden hatte, als sein Vater für klinisch tot erklärt worden war.
    Saito schaute seinem Sohn in die Augen und musterte für eine Weile sein Gesicht. »Mein Gott«, sagte er schließlich, »es ist, als ob ich in den Spiegel schauen würde.«
    Tatsächlich wirkten sie eher wie Zwillingsbrüder als wie Vater und Sohn. Beide Männer waren kräftig und hatten ein rundes Gesicht mit tief in den Höhlen liegenden Augen. Beide trugen den gleich himmelblauen Geschäftsanzug im westlichen Stil.
    Saito warf den Kopf zurück und stieß ein Lachen aus – ein herzhaftes, amüsiertes Lachen aus voller Kehle. »Du bist genauso alt wie ich!«
    »Aber nicht so weise«, erwiderte Nobuhiko automatisch.
    Saito klopfte seinem Sohn auf die Schulter. »Man hat mir von den Problemen erzählt, mit denen du konfrontiert warst. Und die du be-wältigt hast. Ich bezweifle, dass ich imstande gewesen wäre, es besser zu machen.«
    Nobu stand mitten im Büro. Sein Vater sah noch genauso aus, wie er ihn in Erinnerung hatte. Die Erkenntnis, dass er selbst fast genauso ausschaute wie sein Vater, war fast ein Schock für Nobu.
    Mit einem Gefühl der Nervosität und Unsicherheit wies Nobu auf den geschwungenen Schreibtisch. »Er hat die ganze Zeit auf dich gewartet, Vater.«
    Saito wurde ernst. »Nein. Das ist nun dein Schreibtisch. Das ist dein Büro.«
    »Aber …«
    »Ich bin draußen«, sagte Saito. »Ich habe beschlossen zurückzutreten. Ich habe nicht die Absicht, wieder an die Arbeit zu gehen.«
    Nobu blinzelte überrascht. »Aber das ist doch alles dein Werk, Vater. Es ist …«
    Saito schüttelte den Kopf und wiederholte: »Ich bin draußen. Die Welt, in der ich lebte, existiert nicht mehr. Alle Menschen, dich ich kannte – alle meine Freunde, sie sind alle nicht mehr da.«
    »Aber sie sind nicht alle tot.«

    »Nein, aber die Jahre haben sie so verändert, dass ich sie wohl kaum wiedererkennen würde. Ich will nicht an ein Leben anknüpfen, das vorbei ist. Die Welt dreht sich weiter. Du bist nun für dieses Unternehmen verantwortlich, Nobu. Ich will damit nichts mehr zu tun haben.«
    »Aber was willst du denn sonst tun?«, fragte Nobuhiko perplex.
    Die Antwort war, dass Saito sich in ein Kloster hoch im Himalaja zurückzog, um sein Leben den Studien und der Kontemplation zu widmen. Es wäre kein größerer Schock für Nobu gewesen, wenn sein Vater stattdessen ein Serienmörder oder Kinderschänder geworden wäre.
    Doch obwohl er seine Tage mit dem Schreiben der Memoiren ausfüllte (oder vielleicht gerade weil er begann, seine Memoiren zu verfassen), vermochte Saito Yamagata sich doch nicht ganz von dem Unternehmen zu lösen, dem er sein erstes Leben gewidmet hatte. Jedes Mal, wenn sein Sohn ihn anrief, lauschte Saito begierig den neusten Nachrichten und bot Nobuhiko dann das Geschenk seines Ratschlags an. Zuerst beargwöhnte Nobuhiko das anhaltende Interesse seines Vaters am Unternehmen. Allmählich lernte er jedoch dessen Weisheit zu schätzen

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