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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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schaden, wenn wir ihn nicht hier und jetzt loswerden.«
    Die Abstimmung war knapp, aber nicht knapp genug.
    »Das war's dann«, sagte Pancho und vermochte kaum das zufriedene Grinsen zu verbergen, das um ihre Mundwinkel spielte. »Martin, Sie sind aus diesem Vorstand gekegelt worden. Das war aber auch höchste Zeit.«
    Er sah, dass er kreidebleich im Gesicht war und dass ihm die Hände zitterten, so sehr er sich auch anstrengte, sie unter Kontrolle zu halten. Die anderen versuchten zwar, ihre Gefühle zu verbergen, aber er sah dennoch, dass sie insgeheim über ihn lachten. Sie alle –
    sogar diejenigen, von denen er geglaubt hatte, sie würden auf seiner Seite stehen.
    Er spürte kalten Schweiß auf Stirn und Oberlippe und stand mit wackligen Beinen auf. Das Blut rauschte ihm in den Ohren, und im Kopf jagten sich revanchistische und trotzige Gegenreden.
    »Wir sind noch nicht fertig miteinander«, war aber alles, was er hervorbrachte.
    Als er aus dem mit edlen Teppichen ausgelegten Vorstandszimmer wankte, hörte er gedämpftes Lachen hinter seinem Rücken. Ich werde es ihnen heimzahlen, schwor er sich. Jedem Einzelnen von ihnen. Ganz besonders Pancho, diesem Dreckstück aus der Gosse. Ich werde es ihnen allen heimzahlen, und wenn es mich den letzten Penny und jeden Tropfen Schweiß und Blut kostet. Ich werde es ihnen heimzahlen. Ich werde sie tot sehen. Ich werde auf ihren Gräbern tanzen.
      
     

Habitat Chrysallis
      
    Big George kam zu ihrer Begrüßung in die Luftschleuse, als Pancho ihr privates Fusionsschiff Starpower III verließ und an Bord des Felsenratten-Habitats in der Umlaufbahn um Ceres ging.
    »Willkommen in unserem bescheidenen Heim«, sagte George mit übertriebener Geste.
    Pancho grinste ihn an. »Gut, hier zu sein, Georgie. Machste mir 'ne Zehn-Dollar-Führung?«
    »Logo.«
    George geleitete sie fast halbwegs durch den rotierenden Komplex miteinander verbundener Raumschiffe. Pancho liebte es, George damit aufzuziehen, dass das Habitat wie ein fliegender Schrottplatz aussah. Als sie sich aber im Innern des Raumschiff-Ensembles befand, musste sie zugeben, dass das Habitat sauber, behaglich und sogar ganz ansehnlich war. Die miteinander verbundenen Schiffe hatten einen individuellen Anstrich, wobei es sich vorwiegend um freundliche Pastelltöne handelte. Allerdings gab es hier und da auch ein paar stärkere farbige Akzente, und manche Luken wurden gar von kreativen Designs geziert. Es roch neu und frisch, ein himmelweiter Unterschied zu den stauberfüllten Höhlen und Tunnels von Ceres.
    Während sie durch die Luken von einem Raumschiff zum anderen gingen, zeigte George Pancho stolz die Unterkünfte, Gemeinschaftsräume, Laboratorien, Werkstätten, Lagerräume und Geschäftsbüros, die den wachsenden Komplex ausmachten.
    »Hier leben fast eintausend Menschen«, erklärte er, »und jede Woche werden es mehr.«
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Pancho. »Bin ich wirklich. Ihr Leute habt verdammt gute Arbeit geleistet.«
    George lächelte jungenhaft hinter seinem dicken roten Bart.
    Die Tour endete an einer verschlossenen Stahltür mit der Aufschrift NANOTECH-LABOR. Pancho war überrascht und verspürte plötzlich einen Anflug von Hoffnung.
    »Sag nur nicht, dass Kris zurück ist!«
    »Nee«, erwiderte George und gab den Zugangscode auf der Tastatur neben der Tür ein. »Dr. Cardenas ist noch immer auf der Saturn-Expedition.«
    »Aber sie ist nicht das einzige Nanotech-Genie in der Welt, weißt du«, sagte er und stieß die Tür auf. »Wir haben auch ein paar Spezialisten hier.«
    Im Nanotech-Labor herrschte eine schier unheimliche Stille. Pancho sah glänzende weiße und Edelstahl-Schranke, mit denen die Wände gesäumt waren, und eine doppelte Reihe von Arbeitstischen, auf denen Metallkästen und Instrumente lagen. In einer Ecke identifizierte sie die graumetallenen Röhren eines Rasterkraftmikroskops, doch die übrige Ausrüstung war ihr fremd.
    »Arbeitet hier irgendjemand?«, fragte sie. Von ihnen beiden abgesehen schien das Labor menschenleer.
    »Müsste eigentlich«, sagte George mit leicht gerunzelter Stirn. »Ich hatte ihnen gesagt, dass wir hier vorbeikommen würden.«
    »Entschuldigung«, sagte eine leise Stimme hinter ihnen.
    Pancho drehte sich um und sah einen übergewichtigen jungen Mann mit zu einem Pferdeschwanz gebundenen dunklem Haar, einem ordentlich gestutzten Bart und einem leicht verwirrten Ausdruck auf seinem rundlichen Gesicht. Die buschigen dunklen Brauen waren leicht

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