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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Mann.
    Die Liste der Nachrichten nahm über Harbins Schreibtisch Gestalt an. Bei den meisten handelte es sich um Routine-Meldungen, aber es gab auch eine von Grigor, dem direkten Vorgesetzten von Harbin in der HSS-Hierarchie – der einzige Mensch zwischen ihm und Martin Humphries selbst.
    Harbin wies den Computer an, die Nachricht von Grigor anzuzeigen.
    Das düstere Konterfei von Grigor erschien. Er saß auch am Schreibtisch. Es war, als ob Harbin ins Büro des Mannes blickte. Zu seiner Überraschung lächelte der mürrische kaltäugige Chef der HSS-Sicherheit – unglaublich! Es schien ihm aber Schmerzen zu bereiten, die schmalen Lippen derart zu verzerren.
    »Ich habe gute Nachrichten für Sie, Dorik«, sagte Grigor fast freundlich. »Ein Dutzend Kampfschiffe ist zu Ihnen unterwegs, dazu Versorgungs- und Logistik-Schiffe. Aber sie bilden natürlich keinen Geleitzug. Das würde nur die Aufmerksamkeit von Astro und womöglich der Internationalen Astronauten-Behörde erregen.
    Aber sie werden Ihre Basis noch im Lauf dieser Woche erreichen.
    Eine ausführliche Liste der Kurse, Ladungen und Ankunftszeiten befindet sich im Anhang dieser Nachricht.«
    Harbin unterbrach die Nachricht von Grigor und öffnete den Anhang. Eindrucksvoll. In zwei Wochen würde er eine kleine Flotte von Kampfschiffen zur Verfügung haben, die zum Einsatz im Gürtel bereit war.
    Er schaltete wieder zu Grigor um. »Aus den Berichten, die Sie übermittelt haben, ersehe ich, dass die Basis in spätestens drei Wochen voll einsatzbereit sein wird. Mr. Humphries will absolut sichergehen, dass die Basis rundum geschützt wird. Er will kein Risiko eingehen, dass Fuchs oder sonst jemand sie noch vor der Fertigstellung angreift. Deshalb sollen Sie mit den Kampfschiffen einen Schutzschirm um Vesta bilden. Stationieren Sie sie in der Umlaufbahn um den Asteroiden und ordnen Sie höchste Alarmstufe an. Jedes nicht autorisierte Schiff ist abzufangen. Ist das klar?«
    Die Frage war natürlich rhetorisch. Harbins Antwort an Grigor würde frühestens in einer halben Stunde auf Selene eingehen.
    »Noch etwas«, fuhr Grigor fort, ohne auf eine Antwort zu warten.
    »Sobald der Kampfverband vollzählig versammelt ist, werden Sie ihn in Bereitschaft halten, bis Ihnen über mich ein Angriffsplan übermittelt wird. Mr. Humphries will keine Manöver, bevor er den gesamten Schlachtplan genehmigt hat.«
    Dann lächelte Grigor wieder – offensichtlich gezwungen. »Natürlich erwarten wir auch Ihre Vorschläge für den Plan. Wir werden ihn erst dann umsetzen, wenn Sie Ihren Beitrag geleistet haben.«
    Das Bild verblasste. Harbin starrte auf die leeren Stühle vor dem Schreibtisch.
    »Ein Schlachtplan«, murmelte er. Humphries hält sich wohl für einen Feldherrn, der am Kartentisch bombastische Strategien entwickelt. Harbin stöhnte innerlich. Er stellt ein Waffenarsenal und eine Armee zusammen, lehnt sich dann in der Sicherheit seines unterirdischen Anwesens zurück und spielt den Operettengeneral. Ich werde seinen Befehlen aber folgen müssen, so hirnrissig sie auch sind.
    Harbin war strikt darauf bedacht, sexuelle Beziehungen zu den Leuten unter seinem Kommando zu vermeiden. Kommandeure nutzen ihre Truppen nicht aus, sagte er sich. Außerdem hatte er Medikamente und virtuelle Realitäts-Simulationen, die seine Bedürfnisse zumindest teilweise befriedigten. Und in gewisser Hinsicht waren sie sogar besser als Sex; er musste sich nämlich nicht mit einem realen Menschen aus Fleisch und Blut befassen. Es ist besser, allein zu sein, sagte er sich. Es ist besser, Komplikationen zu vermeiden.
    Und doch gab es eine junge Frau beim Technischen Personal, die ihn anzog. Sie hatte eine exotisch-asiatische Anmutung, war aber keine reinrassige Asiatin: Sie war groß gewachsen, schlank, hatte eine sanfte Stimme und einen makellosen goldfarbenen Teint, hohe Wangenknochen und Mandelaugen. Ihm war auch nicht entgangen, dass sie ihn schon ein paar Mal unter gesenkten Lidern hervor beobachtet hatte.
    Sie erinnerte ihn an jemanden – an jemanden, den zu vergessen er sich einer monatelangen Reha-Behandlung unterzogen hatte. An jemanden, der ihn noch bis in seine Träume verfolgte, eine Frau, die nicht einmal die Drogen völlig aus dem Gedächtnis zu löschen vermochten. Eine Frau, die behauptet hatte, ihn zu lieben und die ihn dann verraten hatte. Eine Frau, die er ermordet hatte, indem er ihr die lügnerische Zunge mit bloßen Händen aus dem Hals gerissen hatte.
    Harbin wachte des Nachts

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